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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff
Autoren: James White
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Verletztenstation von Lukas oder Johannes. Der Polizist, der mit Reynolds zusammen in den Raum gerannt war, war ebenso verschwunden wie die Ärztin. Der Inspektor starrte mit bleichem Gesicht auf einen kleinen Fernsehapparat, der auf dem Schreibtisch des ehemaligen Terroristenchefs in einer Ecke stand.
    Die Malcolms wußten, daß der fremdartige, walroßähnliche Kopf auf dem Bildschirm der eines Plessatwächters war, aber Reynolds konnte davon nichts wissen.
    Das Wesen sprach.
    „In Ihrer Stadt hätte vor zwei Stunden eine größere Detonation stattfinden müssen. Ich konnte eine solche Detonation nicht beobachten und konnte mich bisher auch nicht mit dem Wächter in Verbindung setzen, der dafür verantwortlich war. Wie Sie bereits wissen, sollte diese Detonation das Startsignal für weitere Operationen sein. Bitte begründen Sie die Verschiebung oder die Verspätung des Vorfalls.“
    „Wer … wer sind Sie?“ sagte Reynolds.
    „Ich bin der Plessatwächter, der mit der allgemeinen Überwachung Ihrer Hemisphäre beauftragt ist“, antwortete das fremde Wesen mit einer tonlosen, übertragenen Stimme. „Dieser Auftrag schließt die Lenkung der Wetterkontrollschiffe und die Ausschaltung von atomaren Sprengkörpern ein, die versehentlich auf Überlebensgebiete gerichtet sind. Sie scheinen nicht besonders gut informiert zu sein, Erdenmensch. Geben Sie mir bitte ohne weitere Verzögerung den neuen Zeitpunkt, an dem die Detonation stattfinden soll.“
    Reynolds leckte sich über die Lippen und sagte: „Es … es gab örtliche Widerstände, und die Operation wurde abgesagt. Ich bin über den Zeitpunkt einer neuen Operation nicht informiert, und … Was oder wo ist … ist Plessat?“
    „Sie sind tatsächlich sehr schlecht informiert“, erwiderte das Wesen. „Oder ich habe einen Fehler gemacht, und Sie sind überhaupt kein örtlicher …“
    Die Stimme und das Gesicht verschwanden abrupt. Die ruhige und selbstsichere Stimme und das distinguierte Gesicht von Sicherheitskommissar Hargreaves erschienen statt dessen. Der lächelte und sagte: „Guten Tag, Inspektor. Entschuldigen Sie mich für einen Moment. Ich muß nur unserem außerirdischen Kollegen die Informationen geben, die er benötigt …“ Für einige Sekunden verschwand das Bild, dann erschien wieder Hargreaves. „Über verschiedene wichtige Entwicklungen sind Sie nicht informiert, wie unser Freund soeben festgestellt hat. Es wäre sicherer, wenn ich Sie hier im Hauptquartier einweisen würde. Trommeln Sie Ihre Leute zusammen, Inspektor, und kommen Sie sofort hierher zurück.“
    „Was … was war das gerade für ein Ding …?“ hob Reynolds an.
    „Später“, sagte Hargreaves, „im Hauptquartier.“
    „Sie müssen mich für ziemlich dumm halten“, sagte der Inspektor wütend. „Ich weiß zuviel über diese Verschwörung, um umzukehren. Ich weiß vielleicht nicht, wie dieses … dieses Ding in die Sache hineinkommt, aber ich weiß, daß es Verschwörer gibt, die mit Ihrem Weg nicht einverstanden sind. Einem dieser Menschen ist es zu verdanken, daß wir den Anschlag in der Tamarstraße verhindern konnten, und solche Ereignisse werden sich wiederholen. Es muß noch mehr unzufriedene oder von ihrem Gewissen geplagte Johannesse geben, die uns helfen, den selbstmörderischen Wahnsinn aufzuhalten, der unsere Gesellschaft tötet. Wir haben endlich bewiesen, daß Sie nicht allwissend oder allmächtig sind, und was wir einmal getan haben, das können wir wieder tun, bis …“
    „Werden Sie erwachsen, Inspektor“, unterbrach ihn Hargreaves. „Hier heißt es nicht: die Guten gegen die Bösen. Hier kann ein ideenreicher Guter nicht im letzten Moment die Bösen übertölpeln und die Welt retten. Wenn Sie die Krankheit hätten heilen wollen, dann hätten Sie das vor ein paar hundert Jahren machen müssen. Sie und auch sonst kein Ortsansässiger, ganz egal wie waghalsig und schlau er auch wäre, kann gegen die Krankheit etwas ausrichten, weil Sie nämlich ein Teil des befallenen Organismus sind. Was Sie allenfalls tun können, ist die Heilung um ein paar Minuten zu beschleunigen oder zu verzögern.“
    Reynolds schüttelte wütend und verzweifelt den Kopf. Er sagte: „Wenn die Sache in der Tamarstraße meinem Informanten nicht gepaßt hat, dann werden andere geplante Massaker anderen wie ihm auch nicht passen. Was Sie angeht, so weiß ich, daß Sie vom Körperbau her ein Mensch sind. Sie sind ein Verräter der übelsten Sorte. Sie haben unsere gesamte Art an
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