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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff
Autoren: James White
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angeklagte Gefangene frei vor sich hin.
    Die weibliche Überdosis redete ununterbrochen, ohne daß sich aus dem Gesagten ein Sinn ergab. Dies war wenig überraschend, wenn man die Menge und Vielfalt der Medizin, die sie verschluckt hatte, um ihr Leben zu beenden, in Betracht zog. Kein Mensch wußte, warum dieses bemerkenswert schöne Mädchen so etwas gewollt hätte. Aber es gibt immer einen sehr guten Grund, warum ein Mensch sich sagt, es sei notwendig, Selbstmord zu begehen …
    „Vielleicht gab es keinen besonders guten Grund, warum sie es nicht hätte tun sollen“, sagte Ann plötzlich, von hinten sprechend. „Und du hast wieder mit dir selber gesprochen.“
    „Es war niemand anders da, mit dem ich hätte sprechen können“, sagte Malcolm, ohne ein Auge von den Monitoren abzuwenden. „Erwartest du heute nacht irgendwelche Probleme?“
    „Nichts Besonderes“, antwortete sie. Sie kam näher und zeigte auf den Bildschirm, der die mehrfache Schußverletzung in Kabine vier zeigte. „Der alte Mr. Hesketh hier überlebt möglicherweise die Nacht nicht, auf der anderen Seite könnte er es aber auch noch für ein paar Tage machen. Er ist dreiundsiebzig, und Brustkorbverletzungen wie diese … Jedenfalls hat er eine Polizeiwache, die an seinen Lippen hängt …“
    Malcolm tippte eine Vergrößerung des Bildes aus Vier ein, dann studierte er das Gesicht des Patienten Hesketh aus nächster Nähe. Gewöhnlich bedeutete ein Sicherheitsbeamter am Bett eines von drei Dingen – entweder war im Bett eine für das öffentliche Leben bedeutende Persönlichkeit, oder es war eine gleichermaßen wichtige kriminelle Persönlichkeit, oder sie besaß wichtige Informationen, die sie noch vor ihrem Ende preisgeben könnte. Es war jedoch offensichtlich, daß dieser Patient zu zerbrechlich und unterernährt war, um von den Behörden für besonders gefährlich oder wichtig gehalten zu werden. Also hatte Hesketh Informationen, und es mußten wichtige Informationen sein, die eine Polizeiwache rechtfertigten. Viel einfacher wäre eine Bitte an die diensthabende Schwester gewesen, jedes Wort des Patienten aufzunehmen.
    „… Aus irgendeinem Grund“, sagte Ann, „haben die in der Annahme keinen Luftröhrenschnitt durchgeführt, obwohl ich sagen würde, daß er soviel Hilfe für seine Atmung braucht wie wir vertreten können. Wir können ihn also nicht mit Luftdruck beatmen. Er kann reden, aber das, was er redet, scheint keinen Sinn zu ergeben. Ich glaube, daß die Wache ihn nervös macht.“
    „Das kann ich verstehen“, sagte Malcolm trocken.
    „Und deine Freundin hier“, fuhr sie fort, indem sie auf das Bild mit der Überdosis tippte, „wird durchkommen. Aber die Schwester, Collins, sagt, daß die Patientin in ungefähr einer Stunde moralische Unterstützung benötigen wird und gewaltsam festgehalten werden muß – gleichzeitig. Wenn die Patientin mit dem üblichen Umsichschlagen beginnt, wird Collins einige tatkräftige Unterstützung gebrauchen können, und sie meinte, du würdest dich möglicherweise freiwillig melden, da du sowieso selten eine Chance auslassen würdest, dich mit schönen Frauen herumzubalgen.“
    „Schwester Collins hätte Psychologin werden sollen.“
    „Schwester Collins ist Psychologin“, erwiderte Ann mit fester Stimme, „unabhängig davon, ob das Krankenhaus das anerkennt oder nicht. Ich frage mich manchmal, ob die hier überhaupt wissen, was sie für ein Glück mit ihrem Personal haben. Die meisten anderen Krankenhäuser haben meistens zu wenig Personal, während wir nur das Beste haben, anscheinend aus aller Welt. Und mit Sicherheit haben wir mehr ausländische Patienten als üblich.“
    „Der Lohn der Berühmtheit“, sagte Malcolm. „Ein gutes Krankenhaus lockt das beste Personal und die schlimmsten Patienten an.“
    „Kannst du nicht mal einen Moment ernsthaft bleiben.“
    „Gut“, sagte Malcolm ernsthaft. „Was macht dir Sorgen? Etwa Verständigungs- oder Rassenprobleme?“
    „Nein!“ sagte Ann scharf. Dann lächelte sie. „Zumindest nicht, seitdem ich gelernt habe, einige der Akzente zu verstehen. Aber allein in dieser Station haben wir drei afrikanische Schwarze, eine indische und eine südafrikanische Braune und eine japanische Gelbe unter den Schwestern. Wenn es so etwas gäbe wie medizinisch ausgebildete grüne Marsianer, dann hätten wir sie wahrscheinlich auch. Nein, nein, die Farbe stört mich weniger als die Tatsache, daß das alles so hochqualifizierte Leute sind. Die
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