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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff
Autoren: James White
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    Nachdem der Professor und Chiak den Monitorraum verlassen hatten, herrschte für lange Zeit Schweigen. Malcolm starrte ebenso wie Ann und Reynolds auf das Bild der aufruhrgeschüttelten und brennenden Stadt. Er sah Bombenexplosionen, Schuß- und Stichverletzungen, Verbrennungen und all die Übel, die auf verbreitete Hungersnot und Pestilenz folgten, und er sah diese Übel überall auf ihrem kranken Planeten unendlich vervielfacht. Er spürte Anns Hand auf seinem Arm, aber Reynolds redete zuerst.
    „Das haben sie nicht verdient“, sagte er dumpf. Er redete als Vertreter von Gesetz und Gerechtigkeit. „Die meisten von ihnen sind ganz normale Leute.“
    „Die nicht das Glück haben, in einem der ausgewählten Überlebensgebiete zu wohnen“, sagte Malcolm. „Wenn Sie über diese Menschen nachdenken, Inspektor, dann müssen Sie das kühl und klinisch tun. Das ist nur verseuchtes Gewebe, das so schnell und wirkungsvoll wie möglich entfernt werden muß. Zum Besten des Patienten. Zur Heilung des Patienten. Und der trenkoranische Arzt wird es schon wissen.“
    „Ja“, sagte Reynolds.
    „All diese Menschen“, hob Malcolm an und hielt dann inne. Für ihn war der Bildschirm aus irgendeinem Grund verschleiert, obwohl eine Stimme immer noch eintönig über größere Katastrophen in der Stadt und auf der ganzen Welt berichtete. Die Operation zur Rettung der Erde nahm ihren Lauf.
    „Ich weiß, Liebling“, sagte Ann und drückte seinen Arm. „Aber es gibt nichts, was wir tun können … außer … außer das Gesicht zu waschen und zum Dienst zu gehen.“

 
Nachwort
     
     
     
    Seitdem die Science Fiction das Getto der – alles in allem – auflagenschwachen Magazine überwunden und einen größeren Leserkreis gewonnen hat, fällt es zumindest den talentierteren unter den Science Fiction-Autoren leichter, allein mit dem Schreiben von Science Fiction ihr Brot zu verdienen. Das war in früheren Jahrzehnten anders. Wer damals Science Fiction schrieb, mußte entweder sehr viel schreiben oder auch auf anderen Hochzeiten tanzen, wenn er finanziell über die Runden kommen wollte. Oder aber er ging einem „normalen“ bürgerlichen Beruf nach und betätigte sich lediglich als Freizeitschriftsteller. Clifford D. Simak etwa wäre für die letztere Gruppe ein sehr produktives Beispiel, aber man könnte auch Hai Clement, A. Bertram Chandler oder Fred Hoyle nennen. Und James White.
    James White wurde 1928 in Nordirland geboren, wo er auch heute wieder mit seiner Frau und drei Kindern lebt. Vor dieser Heimkehr nach Belfast lebten die Whites allerdings lange Jahre in Kanada. Seit etwa 15 Jahren ist White Pressechef einer Flugzeugfirma. Anfang der fünfziger Jahre begann er mit dem Schreiben von Science Fiction, zunächst waren es Kurzgeschichten (seine erste Story erschien 1953 in dem britischen Magazin New Worlds), dann auch Romane; der Erstling The Secret Visitors (Die Außerirdischen) kam 1957 heraus. Ein knappes Dutzend Romane und einige Kurzgeschichtensammlungen sind so „nebenher“ entstanden und haben ihren Autor als Verfasser anspruchsvoller SF-Unterhaltungsliteratur bei den Lesern beliebt gemacht. Zwar fehlt ihm ein Roman, der irgendwann Furore machte und mit Preisen wie Nebula und Hugo bedacht wurde, und James White wird nicht die meisten Nominierungen zu verzeichnen haben, wenn es darum geht, den größten SF-Autor aller Zeiten zu ermitteln. Aber solchen Ehrungen dürfte er auch niemals mit besonderer Intensität nachgestrebt haben.
    Sein Metier ist die sorgsam ausgedachte Geschichte mit einem liebevoll konstruierten, detailreichen Hintergrund, die dazu häufig ein moralisches, humanistisches Anliegen transportiert. Nicht prätentiös und nicht spektakulär.
    Zu seinen besten Romanen gehört The Watch Below (Gefangene des Meeres), 1966 erschienen, wo fünf Menschen in einem gesunkenen Schiff auf dem Meeresgrund überleben. Hundert Jahre später werden die Nachkommen dieser Menschen mit wasseratmenden Aliens konfrontiert, die – ohne kriegerische Absichten – nach Lebensraum in den irdischen Ozeanen suchen. Weitere bekannte Romane von James White sind: Second Ending (Herr der Roboter), 1962, All Judgement Fled (Das Raumschiff der Rätsel), 1968, und The Dream Millenium (Das Jahrtausend der Träume), 1974.
    Vor allem jedoch war es die Serie um die Weltraummediziner, die ihn bekannt machte und der auch das in der Moewig SF-Reihe erschienene Buch Ambulance Ship (Das Ambulanzschiff, Bd. 3507)
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