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Der Geschmack der Liebe

Der Geschmack der Liebe

Titel: Der Geschmack der Liebe
Autoren: Mia König
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hintergründig. „Ich dachte schon, ihr seid uns böse, weil wir euch von der Marktspitze vertrieben haben.“
    „Ich bitte dich, Valerie!“ Maximilian beachtete Valerie von Heidenthal nicht weiter und reichte dem Mann neben ihr die Hand. „Claus. Und das ist vermutlich eure Tochter Katharina. Sie habe ich aber schon lange nicht gesehen.“ Das Mädchen, etwa in Luisas Alter, war wirklich schön. Sie hatte das rabenschwarze Haar ihrer Mutter geerbt, und genau wie die trug sie es in einem glatten Pagenkopf, der ihr fast etwas Strenges verlieh.
    Luisa konnte nicht anders, sie musste einfach immer wieder zu der jungen Frau hinschauen. Sie hatte Katharina noch kein einziges Mal lachen gesehen.
    „Bestimmt hat sie Angst, Falten zu kriegen und gerade kein Botox zur Hand zu haben“, murmelte Luisa.
    „Was?“ Nicole schwankte bereits etwas.
    „Ach nichts, ich habe nur laut gedacht.“
    „Ging es um die da?“ Nicole beäugte Katharina neugierig. „Das ist Katharina von Heidenthal, Society-Queen von Hamburg“, erklärte sie aufgeregt. „Ich habe gehört, dass die angeblich mit einem Grafen oder so aus Spanien zusammen ist! Warum der wohl nicht mitgekommen ist?! Meinst du, sie hat schon wieder einen anderen?“ Luisa grinste sie spitzbübisch an.
    „Interessiert dich das echt so brennend?“
    „Aber klar! Huh, stell dir nur vor, ich gehe morgen zu meinem Sportkurs und kann dann ganz locker sagen: Hey, ratet, wen ich gestern getroffen habe und wer ihr neuer Lover ist!“ Nicoles Gesicht glühte. Luisa musste lachen.
    „Okay, komm mit“, sie nahm die überraschte Nicole an die Hand, zog sie quer durch den Raum hinter sich her, knöpfte im Vorübergehen einem überraschten Kellner Stift und Block ab und blieb erst wieder stehen, als sie sich Auge in Auge mit Katharina befand.
    „Guten Abend, Frau von Heidenthal“, geschäftig zückte Luisa den Kugelschreiber, mit dem sie auf Nicole und sich deutete. „Wir beide sind von … Touchy, In und Shaky.“ Einen Moment lang wurde sie nervös. Was tat sie eigentlich hier? Ob daran der Champagner schuld war? Doch jetzt war es zu spät! Ein Seitenblick auf Nicole, die Katharina mit offenem Mund anstarrte, machte Luisa klar, dass von ihrer Kollegin keine Schützenhilfe zu erwarten war. Katharina von Heidenthal runzelte die Stirn und sah argwöhnisch zwischen Luisa und Nicole hin und her.
    „Uns gibt’s noch nicht so lang“, hörte Luisa sich erklären. „Na ja, wir wollen eine jüngere, hippere Zielgruppe ansprechen.“ Nicole blinzelte überrascht, klappte den Mund zu und beeilte sich dann zu nicken.
    Katharina lächelte ihr für die Presse reserviertes Lächeln und legte den Kopf schief. „In Ordnung, aber nur kurz. Was wollen Sie wissen?“
    Luisa holte tief Luft. „Stimmt es eigentlich, dass Sie mit einem spanischen Adeligen zusammen sind?“
    Eifrig begann Katharina von Heidenthal, den beiden netten Journalistinnen ein kleines Interview zu geben, während ihre Mutter mit etwas ganz anderem beschäftigt war. Valerie besorgte sich ein Tablett mit vier Gläsern, bat an der Theke um eine Flasche Champagner, den sie in die Gläser füllte, und nötigte Claus, ihr zu folgen.
    „Auf uns vier“, lächelte sie vieldeutig, als sie Maximilian und Christine erreicht hatten, und gab jedem ein Glas. „Auf dass es noch viele schöne Anlässe zum Feiern gibt. Auch wenn ich mir sicher bin, dass es unsere Firma sein wird, die das nächste Mal ein größeres Fest geben wird … Aber wie heißt es so schön? Konkurrenz belebt das Geschäft.“
    Sie erhob ihr Glas und bemerkte zufrieden, wie Maximilian für einen Moment verärgert das Gesicht verzog.
    „Schade, dass euer Sohn Konstantin heute nicht hier ist“, entgegnete er dann liebenswürdig. „Ich hätte gerne mit ihm angestoßen. Aber das kann ich ja bald nachholen, nicht? Wie gehst du eigentlich damit um, dass er sich weigert, bei euch in der Firma zu arbeiten?“
    Christine lachte noch immer stillvergnügt in sich hinein, als sie Maximilian nach draußen an Deck der Rickmer Rickmers folgte.
    „Ich habe das Biest Valerie noch nie so wortlos gesehen! Im ersten Moment dachte ich, sie spuckt dir den Champagner ins Gesicht.“
    Maximilian lächelte sie zärtlich an, während er nach den Hotelreservierungen in der linken Innentasche seines Jacketts tastete.
    „Valerie? Wasser ja, aber doch nicht den kostbaren Champagner! Aber jetzt möchte ich mit dir unbehelligt diesen schönen Nachthimmel genießen, bevor wir uns drinnen
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