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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode
Autoren: Eoin Colfer
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letzte Mal gewesen sein.
    »Nun, bringen wir's hinter uns.«
    »Captain Short«, bellte Root. »Sie wissen, was Sie zu tun haben.«
    Holly nahm den Helm ab und massierte die Spitzen ihrer Ohren, um die Durchblutung wieder in Gang zu bringen. »Ich werde euch mit dem Blick hypnotisieren und ein paar Fragen stellen. Da ihr das nicht zum ersten Mal mitmacht, wisst ihr ja, dass es nicht wehtut. Versucht euch zu entspannen. Wenn ihr euch dagegen wehrt, könnte es zu Gedächtnisverlust oder sogar Hirnschädigungen führen.«
    Artemis hob die Hand. »Einen Moment noch. Gehe ich recht in der Annahme, dass alles vorbei ist, wenn ich wieder aufwache?«
    Holly lächelte. »Ja, Artemis. Diesmal heißt es Lebwohl, für immer.«
    Artemis wirkte gefasst, trotz der Gefühle, die sich in ihm regten. »Nun, dann würde ich gerne noch ein paar Worte sagen.«
    Das weckte sogar Roots Neugier. »Eine Minute, Fowl. Dann geht's ab ins Schlummerland.«
    »Gut. Als Erstes möchte ich mich bedanken. Ich habe meine Familie und meine Freunde wieder um mich, und das verdanke ich dem Erdvolk. Ich wünschte, ich könnte zumindest diese Erinnerung behalten.«
    Holly legte ihm die Hand auf die Schulter. »Es ist besser so, Artemis. Glaub mir.«
    »Zweitens möchte ich Sie bitten, an unsere erste Begegnung zurückzudenken. Erinnern Sie sich noch an die Nacht?«
    Holly überlief ein Schauder. Natürlich erinnerte sie sich an den gefühlskalten Jungen, der sie an der magischen Quelle im Süden Irlands überfallen hatte. Genau wie Commander Root nie vergessen würde, dass er nur um Haaresbreite einem explodierenden Tanker entkommen war. Und das Erste, was Foaly von Artemis gesehen hatte, war die Aufzeichnung seiner Verhandlungen zu Hollys Freilassung. Was war der Menschenjunge doch für ein verabscheuungswürdiges Geschöpf gewesen.
    »Wenn Sie nun die Erinnerungen und den Einfluss meiner Abenteuer mit Ihnen wegnehmen«, fuhr Artemis fort, »könnte es sein, dass ich wieder so werde wie früher. Wollen Sie das wirklich?«
    Die Vorstellung ließ Holly frösteln. War das Erdvolk verantwortlich für Artemis' Verwandlung? Und wäre es genauso verantwortlich für die Rückverwandlung?
    Holly wandte sich dem Rollbildschirm zu. »Ist das möglich? Artemis ist ein anderer Mensch geworden. Haben wir das Recht, diesen Fortschritt zu zerstören?«
    »Ja«, stimmte Foaly ihr zu, »ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber mir gefällt das neue Modell ganz gut.«
    Root öffnete ein kleines Fenster auf dem Bildschirm. »Der Psychologenverband hat uns diese Prognose erstellt. Sie sagen, die Gefahr einer Rückverwandlung sei gering. Fowl wird weiterhin unter dem starken positiven Einfluss seiner Familie und dem Butlers stehen.«
    »Der Psychologenverband? Argon und seine Spezis? Seit wann vertrauen wir denn diesen Kurpfuschern?«, wandte Holly ein.
    Root holte Luft, um loszubrüllen, ließ es dann jedoch bleiben. Etwas, das nicht jeden Tag vorkam. »Holly«, sagte er geradezu freundlich, »hier geht es um die Zukunft unserer Zivilisation. Und in Anbetracht dessen ist Artemis' zukünftige Entwicklung nun wirklich nicht unser Problem.«
    Hollys Mund war nur noch ein wütender Strich. »Wenn das so ist, sind wir genauso schlimm wie die Oberirdischen.«
    Der Commander beschloss, wieder zu seiner normalen Kommunikationsweise zurückzukehren. »Hören Sie zu, Captain«, wetterte er. »Die Befehlsgewalt zu haben bedeutet, schwere Entscheidungen zu treffen. Sie nicht zu haben bedeutet, die Klappe zu halten und zu tun, was einem gesagt wird. Und jetzt legen Sie mit dem Blick los, bevor die Leitung zusammenbricht.«
    »Jawohl, Sir. Wie Sie meinen, Sir.« Holly stellte sich direkt vor Artemis, um Blickkontakt zu haben.
    »Leben Sie wohl, Holly. Ich werde Sie nicht wieder sehen, obwohl Sie mich sicher im Auge behalten werden.«
    »Entspann dich, Artemis. Tief durchatmen.« Als Holly erneut sprach, war ihre Stimme mit den Bass- und Altklängen des Blicks unterlegt. »Da haben wir Spiro aber ganz schön aufs Kreuz gelegt, was?«
    Artemis lächelte schläfrig. »Ja. Mein letzter Coup. Ich will keinem mehr wehtun.«
    »Wie kommst du nur auf deine Pläne?«
    Artemis fielen die Augen zu. »Angeborenes Talent, nehme ich an. Über Generationen von Fowls vererbt.«
    »Bestimmt würdest du alles tun, um deine Erinnerungen an die Unterirdischen zu behalten, oder?«
    »Fast alles.«
    »Was hast du denn getan?«
    Artemis lächelte. »Ich habe mir ein paar Tricks
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