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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode
Autoren: Eoin Colfer
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gewesen.«
    Butler legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ich glaube Ihnen, Arno. Sie haben nur Befehle ausgeführt.«
    »Genau.«
    »Aber das genügt nicht. Sie müssen Ihr Gewissen erleichtern. Wenn Sie es nicht tun, muss ich Sie mitnehmen.«
    Blunts Augen waren vom Weinen gerötet. »Wie geht das?«, flehte er. »Was muss ich tun?«
    »Beichten Sie der Polizei Ihre Sünden. Und lassen Sie nichts aus, sonst komme ich wieder.«
    Blunt nickte eifrig. Gefängnis war immer noch besser als die Alternative.
    »Denken Sie daran, ich beobachte Sie. Dies ist Ihre einzige Chance. Wenn Sie sie nicht ergreifen, komme ich wieder.«
    Blunts Mund stand so weit offen, dass das Gebiss herausfiel und über den Boden kollerte.
    »Keine Forge. Ich geftehe. Verfprochen.«
    Butler hob die Tarnfolie auf und hüllte sich wieder vollständig darin ein. »Das hoffe ich, sonst gibt's eine Gratisfahrt zur Hölle.«
     
    * * *
     
    Butler trat in den Flur hinaus und stopfte die Tarnfolie in die Tasche seines Jacketts. Sekunden später kam Sid Commons mit einem Besucherausweis zurück.
    Sein Blick fiel auf Arno Blunt, der wie vom Blitz getroffen in der Zelle stand. »Was hast du mit ihm gemacht, Butler?«, fragte er.
    »He, ich hab gar nichts gemacht. Du kannst ja die Videoaufzeichnungen überprüfen. Er ist einfach durchgedreht, hat Selbstgespräche geführt und geschrien, dass er ein Geständnis ablegen will.«
    »Ein Geständnis? Einfach so?«
    »Ich weiß, was du denkst, aber so war es. An deiner Stelle würde ich Justin Barre von Scotland Yard anrufen. Ich habe so eine Ahnung, dass Blunts Aussage eine ganze Menge ungeklärter Fälle lösen könnte.«
    Commons beäugte ihn misstrauisch. »Wieso habe ich das Gefühl, dass du mehr weißt, als du sagst?«
    »Keine Ahnung«, sagte Butler. »Aber Gefühle sind keine Beweise, und deine eigenen Kameraaufzeichnungen werden zeigen, dass ich nie auch nur einen Fuß in die Zelle gesetzt habe.«
    »Bist du sicher, dass sie das zeigen werden?«
    Butler blickte zu dem leichten Flimmern hinauf, das über Sid Commons' Schulter schwebte. »Absolut sicher«, sagte er.

Kapitel 12
     
    Erinnerungslöschung
     
     
    Fowl Manor
     
    Aufgrund besonders heftiger Turbulenzen und des Ostwinds über dem walisischen Hügelland dauerte der Rückflug von Heathrow über eine Stunde. Als Holly und Butler endlich auf dem Grundstück von Fowl Manor landeten, war die ZUP im Schutz der Dunkelheit bereits eifrig dabei, die Ausrüstung für die Erinnerungslöschung aufzubauen.
    Butler hakte sich vom Moonbelt ab und lehnte sich gegen den Stamm einer Silberbirke.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Holly.
    »Ja, danke«, erwiderte der Leibwächter und massierte sich die Brust. »Es ist nur dieses Kevlar-Gewebe. Vielleicht praktisch, wenn man einen kleinkalibrigen Schuss abkriegt, aber beim Atmen ganz schön hinderlich.«
    Holly schob die Flügel in ihre Schutzhülle. »Von jetzt an werden Sie ein ruhigeres Leben führen müssen.«
    Butler bemerkte, wie einer der ZUP-Piloten versuchte, sein Shuttle in der Doppelgarage zu parken, und dabei die Stoßstange des Fowl'schen Bentleys eindrückte.
    »Ruhiges Leben?«, grummelte er und marschierte zur Garage. »Schön wär's.«
     
    * * *
     
    Nachdem Butler den Wichtel am Steuer des Shuttles zur Schnecke gemacht hatte, begab er sich ins Arbeitszimmer, wo Artemis und Juliet bereits auf ihn warteten. Juliet drückte ihren Bruder so fest an sich, dass ihm die Luft wegblieb.
    »Mir geht's gut, Schwesterherz. Die Unterirdischen haben dafür gesorgt, dass ich weit über hundert werde. Lange genug, um ein Auge auf dich zu haben.«
    Artemis konzentrierte sich aufs Geschäftliche. »Wie ist es gelaufen, Butler?«
    Der Diener öffnete einen Wandsafe, der hinter dem Lüftungsgitter der Klimaanlage verborgen war. »Ziemlich gut. Ich habe alles bekommen, was auf der Liste stand.«
    »Was ist mit dem Spezialauftrag?«
    Butler legte sechs kleine Glasbehälter auf den mit Wollstoff bezogenen Tisch. »Mein Mann in Limerick hat Ihre Anweisungen exakt befolgt. So eine Sonderanfertigung hat er in all den Jahren, die er seinen Beruf ausübt, noch nie gemacht. Sie liegen in einer Speziallösung, um die Korrosion zu stoppen. Die Schichten sind so dünn, dass sie beim Kontakt mit der Luft sofort anfangen zu oxidieren, daher würde ich empfehlen, sie erst im allerletzten Moment einzusetzen.«
    »Hervorragend. Aller Wahrscheinlichkeit nach werde ich derjenige sein, der sie benötigt, aber zur Sicherheit sollten wir
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