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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode
Autoren: Eoin Colfer
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paar Stunden, Maximum. Aber wenn er ein Profi ist, wie Barre meint, wird der Computercheck nichts bringen. Wir brauchen ein Geständnis, um ihn an Scotland Yard ausliefern zu können.«
    »Wir treffen uns in einer halben Stunde in der Ankunftshalle unter der Landeanzeige«, sagte Butler und legte auf.
    Sid Commons starrte sein Handy an. Wie wollte Butler innerhalb einer halben Stunde von Irland herkommen? Egal. Das Einzige, was zählte, war, dass Butler ihm damals in Monte Carlo ein Dutzend Mal das Leben gerettet hatte, und nun konnte er endlich seine Schuld begleichen.
     
    * * *
     
    Zweiunddreißig Minuten später tauchte Butler in der Ankunftshalle auf.
    Sid Commons betrachtete ihn eingehend, als sie sich begrüßten. »Du siehst verändert aus. Älter.«
    »Die Kämpfe machen sich langsam bemerkbar«, keuchte Butler, eine Hand auf die Brust gepresst. »Ich glaube, es ist Zeit, in den Ruhestand zu gehen.«
    »Bringt es etwas, dich zu fragen, wie es dir gelungen ist, so schnell hierher zu kommen?«
    Butler rückte seine Krawatte zurecht. »Nein. Es ist besser für dich, wenn du es nicht weißt.«
    »Verstehe.«
    »Wo ist unser Mann?«
    Commons führte ihn zum hinteren Teil des Gebäudes, vorbei an Horden von Touristen und Taxifahrern, die Namensschilder hochhielten. »Hier entlang. Du bist doch nicht bewaffnet, oder? Ich weiß, wir sind Freunde, aber ich kann in diesem Bereich keine Schusswaffen zulassen.«
    Butler riss demonstrativ sein Jackett auf. »Keine Sorge. Ich kenne die Regeln.«
    Mit einem Sicherheitsaufzug fuhren sie zwei Stockwerke höher und gingen einen scheinbar endlosen, trüb beleuchteten Korridor entlang.
    »Da wären wir«, sagte Sid schließlich und deutete auf eine rechteckige Glasscheibe.
    Die Scheibe war offenbar von innen verspiegelt. Butler sah Arno Blunt an einem kleinen Tisch sitzen und ungeduldig mit den Fingern auf die Resopalschicht trommeln.
    »Ist er das? Ist das der Kerl, der dich in Knightsbridge niedergeschossen hat?«
    Butler nickte. Ja, er war es. Dasselbe arrogante Gesicht. Dieselben Finger, die den Abzug gedrückt hatten.
    »Eine eindeutige Identifizierung wäre schon nicht schlecht, aber dann steht immer noch dein Wort gegen seins, und um ehrlich zu sein, siehst du nicht besonders erschossen aus.«
    Butler legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. »Ich nehme an, ich kann nicht...«
    Commons ließ ihn nicht einmal ausreden. »Nein. Du kannst nicht zu ihm rein. Auf keinen Fall. Ich wäre sofort meinen Job los, und selbst wenn es dir gelingen würde, ein Geständnis aus ihm herauszupressen, wäre es vor Gericht nicht verwertbar.«
    Butler nickte. »Ich verstehe. Hast du etwas dagegen, wenn ich noch bleibe? Ich wüsste gerne, wie das Ganze ausgeht.«
    Commons stimmte sofort zu, froh, dass Butler ihn nicht unter Druck gesetzt hatte. »Kein Problem. Bleib so lange, wie du willst. Aber ich muss dir erst noch einen Besucherausweis besorgen.«
    Er verschwand über den Flur, wandte sich dann jedoch noch einmal um. »Geh nicht rein, Butler. Wenn du das tust, ist er für uns verloren. Außerdem sind hier überall Kameras angebracht.«
    Butler lächelte beruhigend - etwas, das er nicht oft tat. »Keine Sorge, Sid. Du wirst mich nicht da drin sehen.«
    Commons seufzte erleichtert. »Gut. Wunderbar. Du hast nur manchmal diesen seltsamen Blick.«
    »Ich bin jetzt ein anderer Mensch. Reifer.«
    Commons lachte. »Wer's glaubt, wird selig.« Noch immer lachend verschwand er um die Ecke.
    Kaum war er fort, tauchte Holly neben Butlers Beinen aus dem Sichtschild auf.
    »Was ist mit den Kameras?«, zischte Butler, ohne die Lippen zu bewegen.
    »Ich habe die Ionenstrahlen überprüft. Hier bin ich sicher.« Sie nahm eine Tarnfolie aus ihrem Rucksack und breitete sie auf dem Boden aus. Dann befestigte sie eine Videoklemme an einem Kamerakabel an der Außenwand der Zelle.
    »Okay«, sagte sie und lauschte auf Foalys Anweisungen in ihrem Helmlautsprecher. »Wir sind drin. Foaly hat unsere Muster aus den Aufzeichnungen entfernt. Wir sind jetzt kamera- und mikrosicher. Wissen Sie, was Sie zu tun haben?«
    Butler nickte. Sie hatten alles bereits durchgesprochen, aber Holly hatte den soldatentypischen Drang, auf Nummer Sicher zu gehen.
    »Ich verschwinde wieder hinter dem Sichtschild. Warten Sie eine Sekunde, damit ich zur Seite gehen kann, dann wickeln Sie sich in die Folie und tun, was Sie vorhaben. Ich denke, Sie haben maximal zwei Minuten, bis Ihr Freund zurück ist. Danach müssen Sie alleine
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