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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode
Autoren: Eoin Colfer
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Brust zu kaschieren«, fuhr der Zentaur hastig fort. »Wenn Sie wieder zu sich kommen, dann in alter Frische, auch wenn Ihr Inneres nicht mehr so jung ist.«
    »Clever«, sagte Artemis. »Ich hatte mir schon so etwas gedacht.«
    Holly kam mit Mulch im Schlepptau herein. Der Zwerg trug Handschellen und sah aus wie das personifizierte Selbstmitleid.
    »Muss das wirklich sein?«, jammerte er. »Nach allem, was wir durchgemacht haben?«
    »Meine Dienstmarke steht auf dem Spiel«, erwiderte Holly. »Der Commander hat gesagt, wenn ich nicht mit Ihnen zurückkomme, brauche ich überhaupt nicht mehr bei ihm auftauchen.«
    »Was wollen Sie denn noch von mir? Ich habe doch schon das Fett gespendet.«
    Butler verdrehte die Augen. »Das darf nicht wahr sein!«
    Juliet kicherte. »Keine Sorge, Dom. Du wirst dich hinterher an nichts erinnern.«
    »Betäuben Sie mich«, sagte Butler. »Schnell.«
    »Ihre Dankbarkeit ist wirklich überwältigend«, grummelte Mulch und versuchte, sich am Hintern zu kratzen.
    Holly nahm dem Zwerg die Handschellen ab, blieb aber in Reichweite.
    »Er wollte sich verabschieden. Also sind wir hier.« Sie stupste Mulch mit der Schulter an. »Nun machen Sie schon.«
    Juliet zwinkerte. »Ciao, Stinkerchen.«
    »Alles Gute, Gasmann.«
    »Verbeißen Sie sich nicht in irgendwelche Betonmauern.«
    »Das finde ich überhaupt nicht komisch«, sagte Mulch gequält.
    »Wer weiß, vielleicht sehen wir uns mal wieder.«
    »Wenn, dann wird es dank dieser Leute hier das erste Mal sein.«
    Butler ging in die Hocke, bis er auf einer Höhe mit dem Zwerg war. »Passen Sie auf sich auf, kleiner Freund. Gehen Sie den Kobolden aus dem Weg.«
    Mulch erschauerte. »Das brauchen Sie mir nicht extra zu sagen.«
    Auf einem Rollbildschirm, den einer der ZUP-Officer aufgebaut hatte, erschien Commander Roots Gesicht.
    »Wollen Sie beide vielleicht heiraten, oder was?«, bellte er. »Ich weiß gar nicht, was dieser rührselige Quatsch soll, in zehn Minuten wird sich keiner von Ihnen auch nur an den Namen dieses Gefangenen erinnern!«
    »Der Commander ist online«, verkündete einer der Techniker überflüssigerweise.
    Mulch wandte sich zu der Minikamera, die an dem Bildschirm befestigt war. »Julius, bitte. Ist Ihnen eigentlich klar, dass diese drei Menschenwesen mir ihr Leben verdanken? Da ist ein bisschen Rührung doch wohl angebracht.«
    Roots rosige Gesichtsfarbe erschien noch verstärkt durch die schlechte Übertragung. »Ihre Gefühlsduselei interessiert mich nicht, ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass diese Erinnerungslöschung glatt über die Bühne geht. Wie ich unseren Freund Fowl kenne, hat er garantiert wieder ein paar Tricks ausgeheckt.«
    »Also wirklich, Commander«, sagte Artemis. »Ihr Misstrauen verletzt mich sehr.«
    Doch er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Allen war klar, dass er Dinge versteckt hatte, um seine Erinnerungen wieder wachzurufen, und es war Aufgabe der ZUP, sie zu finden. Die letzte Herausforderung.
    Artemis erhob sich und ging auf Mulch Diggums zu. »Mulch, von all den Unterirdischen werde ich Sie am meisten vermissen. Wir beide hätten eine wunderbare Zukunft haben können.«
    Mulch sah aus, als kämpfe er mit den Tränen. »Stimmt. Mit deinem Grips und meinen speziellen Fähigkeiten...«
    »Ganz zu schweigen von eurer gemeinsamen Skrupellosigkeit«, warf Holly ein.
    »Keine Bank auf der Welt wäre vor uns sicher gewesen«, fuhr der Zwerg fort. »Was für eine verpasste Gelegenheit.«
    Artemis gab sich größte Mühe, überzeugend zu wirken. Das war entscheidend für den nächsten Teil des Plans. »Mulch, ich weiß, Sie haben Ihr Leben riskiert, als Sie die Antonellis betrogen haben, und deshalb möchte ich Ihnen etwas geben.«
    In Mulchs Hirn flackerten sofort Visionen von Treuhandvermögen und Auslandskonten auf. »Das ist aber wirklich nicht nötig. Obwohl ich unglaublich mutig war und mich in große Lebensgefahr begeben habe.«
    »Genau«, sagte Artemis und löste die Goldmünze von seinem Hals. »Ich weiß, es ist nur eine Kleinigkeit, aber der Anhänger bedeutet mir sehr viel. Eigentlich wollte ich ihn behalten, aber dann wurde mir klar, dass er in ein paar Minuten völlig bedeutungslos für mich sein wird. Deshalb möchte ich, dass Sie ihn bekommen, und ich denke, Holly wird nichts dagegen haben. Eine kleine Erinnerung an unsere Abenteuer.«
    »Donnerwetter«, sagte Mulch und wog die Münze in seiner Hand. »Eine halbe Unze Gold. Wahnsinn. Das ist ja ein wahres Vermögen,
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