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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode
Autoren: Eoin Colfer
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sie für sich. Der Raum war brechend voll mit dem gesamten Aufgebot an Captains, drei regionalen Commandern und allen sieben Mitgliedern des Rates.
    »Aaah«, sagte Präsident Cahartez. »Unser letzter Captain.«
    »Ich hatte keinen Notstrom«, erklärte Holly. »Beschlagnahmtes Privatfahrzeug.«
    Cahartez rückte seinen kegelförmigen Amtshut zurecht. »Für Entschuldigungen haben wir jetzt keine Zeit, Captain. Mr. Foaly hat mit seinem Lagebericht extra auf Sie gewartet.«
    Holly nahm am Tisch der Captains Platz, neben Trouble Kelp.
    »Alles klar mit Grub?«, flüsterte er.
    »Er hat sich einen Nagel eingerissen.«
    Trouble verdrehte die Augen. »Dann wird er bestimmt wieder eine Beschwerde einreichen.«
    Foaly, der Zentaur, kam hereingetrottet, Stapel von Disketten in den Händen. Foaly war das technische Genie der ZUP, und seine Erfindungen im Bereich Sicherheit waren der Hauptgrund dafür, dass die Menschenwesen das Versteck der Unterirdischen noch nicht entdeckt hatten. Doch wie es aussah, würde sich das vielleicht bald ändern.
    Mit geübten Bewegungen lud der Zentaur den Inhalt der Disketten auf einen riesigen Plasmabildschirm an der Wand. Verschiedene kompliziert aussehende Algorithmen und Kurvendiagramme erschienen.
    Er räusperte sich geräuschvoll. »Wegen dieser Aufzeichnungen habe ich Präsident Cahartez geraten, die Abschottung zu veranlassen.«
    Commander Root, Chef der Aufklärungseinheit, saugte an einer kalten Pilzzigarre. »Ich denke, ich spreche für alle Anwesenden, Foaly, wenn ich sage, dass ich nichts weiter sehe als Zahlen und Kringel. Ich zweifle nicht daran, dass das Ganze für kluge Ponys wie Sie einen Sinn ergibt, aber uns Normalsterblichen ist schlichtes Gnomisch lieber.«
    Foaly seufzte. »Gut. Ich werde mir Mühe geben. Wir sind geortet worden. Ist das schlicht genug?«
    War es. Fassungsloses Schweigen erfüllte den Raum. Es wusste jemand, dass das Erdvolk hier unten war.
    Root fand als Erster seine Stimme wieder. »Geortet? Von wem?«
    Foaly zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Die Sondierung dauerte nur ein paar Sekunden. Es gab keine erkennbare Signatur, und es war nicht zurückzuverfolgen.«
    »Wie viel haben sie entdeckt?«
    »Eine ganze Menge. Alles in Nordeuropa. Sucher, Sentinel, sämtliche Überwachungskameras. Sie haben Informationen über jedes einzelne Gerät heruntergeladen.«
    Das waren katastrophale Neuigkeiten. Irgendjemand oder irgendetwas hatte innerhalb weniger Sekunden das gesamte Sicherheitssystem der Unterirdischen in Nordeuropa ausspioniert.
    »Waren es Oberirdische?«, fragte Holly. »Oder Außerirdische?«
    Foaly wies auf eine digitale Abbildung des Sucherstrahls. »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Wenn es Oberirdische waren, haben sie etwas Brandneues entwickelt. Das hier kam völlig aus dem Nichts. Soweit ich weiß, hat niemand an so einer Technologie gearbeitet. Was es auch sein mag, es hat in uns gelesen wie in einem offenen Buch. Meine Verschlüsselungssequenzen wurden ausgeschaltet, als hätten sie nie existiert.«
    Cahartez nahm seinen Amtshut ab. Formalitäten waren jetzt unwichtig. »Was bedeutet das für das Erdvolk?«
    »Schwer zu sagen. Es gibt einen besten und einen schlimmsten Fall. Unser geheimnisvoller Spion könnte alles über uns herausfinden, wann immer ihm danach ist, und mit unserer Zivilisation anstellen, was er will.«
    »Und wie sähe der beste Fall aus?«, fragte Trouble.
    Foaly holte tief Luft. »Das war der beste Fall.«
     
    * * *
     
    Commander Root rief Holly in sein Büro. Der Raum stank nach Zigarrenrauch trotz des Luftreinigers, der in den Schreibtisch eingebaut war. Foaly war bereits da und hackte wie ein Besessener auf die Tastatur des Computers ein.
    »Das Signal kam von einem Punkt irgendwo in London«, erklärte der Zentaur. »Das wissen wir nur deshalb, weil ich zufällig just in dem Moment auf den Bildschirm geschaut habe.« Er lehnte sich mit einem Kopfschütteln zurück. »Das ist unglaublich. Es ist eine Art Mischtechnologie. Fast wie unser Ionensystem, nur um eine Haaresbreite davon entfernt.«
    »Das Wie ist jetzt nicht wichtig«, sagte Root. »Mich beschäftigt eher das Wer.«
    »Was kann ich tun, Sir?«, fragte Holly. Root erhob sich und ging zu dem Plasmabildschirm, auf dem ein Stadtplan von London abgebildet war. »Ich möchte, dass Sie sich eine Überwachungsausrüstung schnappen, an die Oberfläche gehen und sich bereit halten. Wenn wir noch mal sondiert werden, will ich jemanden an Ort und Stelle haben.
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