Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gefundene Junge

Der Gefundene Junge

Titel: Der Gefundene Junge
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
gibt jetzt keinen Zweifel mehr: Du solltest dein Bestes tun, um diese Filamente nicht nur zu sehen, sondern auch ihre Bedeutung zu verstehen. Darin liegt deine wahre Kraft.
    Happenstance, das Einzige, worauf es jetzt ankommt, ist die Frage: Willst du es versuchen? Willst du lernen, deine Fähigkeiten zu beherrschen, wenn sie sich zeigen? Willst du all das werden, wozu du bestimmt bist? Du kannst dich darauf verlassen, dass ich dir helfen werde, so gut ich nur kann – du und ich, wir halten zusammen. Aber willst du es versuchen ?«
    Hap schwieg für eine lange Weile. Er hatte die Hände vors Gesicht gelegt und dachte darüber nach, worum Umber ihn da bat. Es hörte sich verrückt an, und hätte er nicht diese erstaunliche Maschine gesehen, dann würde er nicht glauben, dass die Existenz einer anderen Welt überhaupt möglich war.
    Die Frage flößte ihm Ehrfurcht und Angst zugleich ein. Er wünschte sich, dass die Idee einfach verschwinden würde, aber er wusste, dass Ideen so etwas gar nicht konnten. Es war so, wieUmber vor vielen Tagen gesagt hatte: Sobald eine Idee einmal in der Welt ist, kann sie niemand mehr zurückholen, zum Schweigen bringen oder ausradieren. Man kann sie ebenso wenig aufhalten, wie man den Kopf einer Pusteblume wieder zusammensetzen kann, nachdem der Wind seine Samen verstreut hat.
    Hap dachte über sein Leben nach. Es war zwar erst kurz, aber es war schon so viel passiert. Balfour hatte Recht gehabt, als er sagte, die Erinnerung sei wie ein Buch. Schon jetzt füllte Haps Leben viele Seiten. Und nun fügten sich die Seiten zu etwas zusammen: einer Identität. Am Anfang war ich niemand, aber inzwischen bin ich jemand , sagte Hap, und ihm schwoll das Herz in der Brust.
    Er blätterte zurück zu den ersten Seiten seiner Erinnerung, als er in einer unterirdischen Stadt zu sich gekommen war. Fremde hatten ihn gefunden. Aber jetzt waren sie keine Fremden mehr. Sie hatten einander geholfen, sich gegenseitig gerettet. Er wusste, dass es für solche Menschen Worte gab, und diese Worte kamen ihm in den Sinn:
    Familie. Freunde.
    Als er Umber atmen hörte, fiel ihm die Frage wieder ein: Willst du es versuchen? Er ließ die Hände sinken und enthüllte seine hellgrünen Augen.
    Milliarden Leben. Eine Welt in Gefahr. Es war eine Welt voller Fehler und Verrücktheiten, eine Zivilisation mit dem Potenzial für staunenswerte Errungenschaften und grausame Zerstörung. Aber es war eine Welt, von der Lord Umber – sein Freund Umber – fand, dass sie es wert sei, gerettet zu werden.
    Willst du es versuchen?
    Was konnte er da schon antworten?
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher