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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer
Autoren: Amy J. Fetzer
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das auch noch, wo dir das alles fehlte! Elizabeth, die heilig gesprochene Matriarchin!«, sagte sie dramatisch. »Diese Schlampe hat keine Erben zur Welt gebracht, sondern Waffen! Deine Zuneigung bestand aus Bedingungen, Vati, die man erfüllen musste. Die verfluchten Blackwells haben die Familie höher geschätzt als Geld, und alles, was du mit ihnen vorhattest, war, sie zu zerstören!« Sie stand jetzt etwas entspannter da, und der Lauf der Pistole bewegte sich hin und her, während sie sprach. »Aber ihnen ihr Haus abzunehmen, reichte wohl nicht, was?«
    »Um Himmels willen, Sloane, sei still!«
    »Du hast ihnen auch noch ihr Baby genommen.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Phalons Schultern sackten herab. Sloane lächelte dünn.
    »Ich hatte es ja eigentlich nicht glauben wollen«, kam es von weiter hinten aus dem Raum.
    Phalon sah, wie sich eine Gestalt langsam aus der dunklen Ecke seines Studierzimmers löste. Sein Blick fiel auf den Dreispitz in seiner Hand und ging dann zu seinem Gesicht. Verwirrt runzelte er die Stirn, und langsam nahm der Mann die schlichte, dunkle Maske von seinem Gesicht.
    »Alexander!«, flüsterte Phalon mit einer Stimme, in der sich Freude und Schrecken mischten.
    »Wie konntest du das tun? Sie war unser Kind.«
    »Ich ... ich habe sie dir nicht weggenommen. Das schwöre ich. Ich habe versucht, sie zu finden.«
    »Lügner!«, brüllte Alexander und trat drohend einen Schritt näher. »Die Entführer kannten die Wege und Zugänge! Sie haben sie aus ihrem Schlafzimmer geraubt!«
    Phalon schluckte entsetzt. »Nein, nein. So war es nicht! Erinnerst du dich nicht, dass nach der Lösegeldübergabe meine Männer das Versteck fanden, wo sie sie verborgen hatten, aber sie nicht mehr da war? Sie war geflohen, verschwunden. Und da war überall Blut.«
    Alexander schüttelte den Kopf. »Ich habe dir vertraut, Phalon. Annora und ich haben dir das Leben unserer Tochter anvertraut, aber sie haben das Lösegeld nie erhalten, nicht wahr?«
    Phalons Adamsapfel ruckte wie wild auf und ab, und Schweißperlen standen über seiner Oberlippe. »Ich habe die Entführer getötet.«
    »Und du hast die Diamanten behalten! Du hast mir mein Haus, mein Land und alles, was ich sonst noch besaß, weggenommen, weil du habgierig bist!« Alexanders geballte Fäuste zitterten vor Wut. »Mein Gott, Phalon, ich hätte dir alles gegeben, nur um mein Baby wiederzubekommen! Du hattest damals Beziehungen zur Unterwelt. Wir hätten sie finden können.« Seine Stimme wurde leiser und dunkel von untergründiger Drohung. »Aber du wusstest, dass Annora dir niemals den Brief geben würde.« Phalons Gesichtszüge erschlafften. »Sie hätte dir nie vergeben, dass du versucht hattest, sie zu vergewaltigen, und sie lebte in Angst und Schrecken, du würdest unserem Baby etwas antun!«
    Phalon wurde totenblass. »Oh, mein Gott, Alex, Ich hätte nie, ich...«
    »Nein! Schluss jetzt damit! Du wolltest sie verletzen, weil sie dich zurückgewiesen hatte, weil sie mich liebte!« Alex atmete tief ein und ließ ihn die Wut spüren, die er fünfundzwanzig Jahre lang unterdrückt hatte. »Du hast sie umgebracht. Du hast gesehen, wie sie aufgegeben hat. Und du hast es einfach zugelassen!«
    »Aber glaubst du denn wirklich, das hätte mir nichts ausgemacht? Aber es war zu spät. Das Kind war tot.«
    Alexanders Faust schoss vor und traf Phalons Gesicht. Sein Kopf flog zurück, und Blut spritzte über die Wände. Phalon ging zu Boden.
    »Nein, Phalon, sie war nicht tot, sondern verloren gegangen, und es hat fünfundzwanzig Jahre gedauert, bis sie wieder nach Hause kam.«
    Phalon wischte sich über die Nase, als Alex sich über ihm aufbaute. »Was ... was meinst du damit?«, schrie er entsetzt.
    »Annoras Kind ist am Leben.«
    Phalon riss die Augen auf, und sein Blick schoss zu Ramsey. »Nein!«, flüsterte er. »Nicht sie!«
    »Wer?« Aller Augen wandten sich zu Sloane. Nur Ramsey war sich dessen bewusst, dass sie immer noch eine geladene Waffe in der Hand hielt. »Eine Blackwell lebt noch?« Ihr Blick schoss zwischen den Männern und dem Gemälde hin und her und kehrte dann langsam zu Ramsey zurück. »Penelope!«, zischte sie, und ihr Gesicht verzog sich zu einer Maske der Wut. »Na ja, das kann ich erledigen.« Sie wandte sich zum Gehen.
    Im selben Augenblick öffnete sich ein Paneel in der Wand, und eine Gestalt schlüpfte herein, mit einer Pistole in der Hand. »Das glaube ich nicht«, sagte sie und riss sich die Kapuze vom Kopf. »Lassen Sie
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