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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)
Autoren: Ryk Brown
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alte Dame. Die schafft kaum halbe Lichtgeschwindigkeit. Die Aurora bringt es mit ihrem neuen Antrieb angeblich auf zehnfache LG . Sie werden so schnell und so weit fliegen, wie es kein anderer Mensch seit fast tausend Jahren getan hat!«
    »Jawohl, Sir«, sagte Nathan verwirrt. Er hatte die Erde hinter sich lassen wollen, und das würde ihm mit leichter Verspätung ja wohl auch gelingen.
    Die Montageplattform war das größte Gebilde, das man seit dem Beginn der Erholung im Weltraum errichtet hatte. Hoch im Orbit gelegen, war die Plattform in der Lage, zwei Raumschiffe gleichzeitig zu bauen oder instand zu setzen. Nathan erinnerte sich, dass die Anlage vor mehr als zehn Jahren errichtet worden war, kurz nachdem die Erde von der Eroberung der Kernsysteme durch die Yung-Dynastie erfahren hatte. Seitdem hatte die Plattform sechs Kriegsschiffe der Defender-Klasse gebaut, und die Reliant war das erste fertiggestellte Schiff gewesen.
    In den folgenden Jahren waren die Raumschiffe mehrfach überholt und mit einem verbesserten Unterlichtantrieb sowie modernen Bordgeschützen ausgestattet worden. Es gab Bestrebungen, auch die anderen Schiffe mit dem neuen Überlichtantrieb auszurüsten, der auf den Bauplänen basierte, die man an Bord der Datenarche gefunden hatte, doch dieses Vorhaben war auf der Erde äußerst umstritten.
    Als Kompromiss hatte man zwei neue Raumschiffe gebaut, die Celestia und die Aurora . Beide waren nahezu fertiggestellt und sollten in wenigen Monaten ihre Testflüge antreten. Die neue Explorer-Klasse war zwar ebenfalls gut bewaffnet, sollte aber vor allem für Erkundungen und diplomatische Missionen eingesetzt werden und im Notfall die Erdverteidigung verstärken. Man glaubte, dass diese neue Raumschiffsklasse weniger einschüchternd wirken würde als die alte Defender-Klasse. Deshalb fiel es der Erdregierung auch vergleichsweise leicht, sie mit Überlichtantrieb auszustatten.
    Der Flug zur Orbitalplattform hatte mehrere Stunden gedauert. Für Nathan war es eine anstrengende, unbequeme Reise gewesen. Die älteren Shuttles waren nicht nur langsam, sondern auch beengt, schlecht beleuchtet und ungenügend belüftet. Und der neben ihm sitzende Fähnrich hatte vom Gründertag her noch eine Mordsfahne. Nathan verbrachte die Zeit damit, durch die Luke auf die Erde zu starren. Zu allem Überdruss verfügten die Shuttles über keinen Gravitationsausgleich, da sie immer nur wenige Stunden der Schwerelosigkeit ausgesetzt waren. Trotz zahlloser Schwerelosigkeitsübungen hatte Nathan sich nie so recht an das Gefühl des Schwebens gewöhnt, und das galt auch für seinen Magen. Zum Glück überstand er den Flug, ohne den Kotzbeutel in Anspruch nehmen zu müssen. Und er war ausgesprochen erleichtert, als das Shuttle auf dem Flugdeck aufsetzte und in den Hangar rollte, wo endlich wieder Schwerkraft herrschte.
    Als Nathan den Boardingbereich betrat, erblickte er seine neue Heimat, die Aurora . Sie war etwa ein Drittel kleiner als die Raumschiffe der Defender-Klasse. Vom Deck aus sah er nur die obere Hälfte, doch es war deutlich zu erkennen, dass sie von der Bauart her viel schlanker war als die älteren Schiffe. Magisch von ihr angezogen, trat Nathan aus der Schlange und stellte sich an eins der großen Fenster, um sein Schiff näher in Augenschein zu nehmen.
    Es hatte einen langen, stumpfen Bug, der sich nach achtern hin verbreiterte. In der Mitte verjüngte es sich ein wenig vor dem ausladenden Hauptantrieb. Der unproportionierte Antrieb sah aus, als wäre er von einem größeren Raumschiff abmontiert und ans Heck der Aurora angeklatscht worden.
    Vom Bug ausgehend, weitete sich der Rumpf in sanftem Schwung zum Heck und von den Seiten zur Mittellinie hin, wo er sich unvermittelt zu einem Hügel mit ebenem Gipfelplateau abflachte. Heckseitig fiel der Hügel steil ab zum offenen Flugdeck.
    »Melden Sie sich zum Dienst, Fähnrich?«
    »Wie?« Nathan drehte sich um und bemerkte, dass alle anderen bereits an Bord gegangen waren.
    »Wollen Sie sich zum Dienst melden, Fähnrich?«, wiederholte der Boardingoffizier.
    »Ja, sicher, Sir. Fähnrich Scott, Nathan R.« Er salutierte zackig.
    »A ja. Ein Mitglied unserer frisch zusammengestellten Crew.« Der Offizier warf einen Blick auf sein Display, dann fuhr er fort. »Na schön, Fähnrich Scott. Ihr Quartier liegt auf dem C-Deck, Kabine Eins-vierzehn. Ich schlage vor, Sie verstauen Ihre Ausrüstung und melden sich dann beim Quartiermeister auf dem E-Deck, von dem Sie eingekleidet
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