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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)
Autoren: Ryk Brown
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Neuigkeiten aufgenommen?«
    »Alle sind ziemlich mitgenommen«, sagte Cameron und nahm ihm gegenüber am Schreibtisch Platz. »Ich meine, nach allem, was wir durchgemacht haben, und wenn man bedenkt, wie weit von zu Hause wir gestrandet sind … aber sie sind alle gut ausgebildet und aus den gleichen Gründen in die Flotte eingetreten, deshalb werden sie’s durchstehen«, erklärte sie. »Und wie geht es dir?«
    »Das Bein schmerzt noch ein bisschen, aber der Knochen hat nur einen Haarriss abbekommen. In ein paar Tagen ist alles verheilt.«
    Cameron sah ihm in die Augen. »Das habe ich nicht gemeint.«
    Nathan lehnte sich zurück und ließ langsam den Atem entwichen. Jetzt, da die Krise vorbei war, wollte er sich nicht in Emotionen suhlen. Doch er wusste, dass die Gefühle ihn früher oder später einholen würden. Es würde noch lange dauern, bis sie die Erde wiedersähen. Und Cameron war neben Wladimir die einzige andere Person an Bord, der er vertraute.
    »Ich will ganz ehrlich sein, Cam. Mir ging’s schon mal besser.« Cameron wartete schweigend darauf, dass er weitersprach. »Mann, in den letzten Tagen habe ich mehr durchgemacht als andere in ihrer ganzen Laufbahn.« Nathan, der auf die Crewliste niedersah, drohte von Gefühlen überwältigt zu werden. »Wenn ich mir die Liste anschaue, frage ich mich unwillkürlich, wie viele der Todesfälle ich zu verantworten habe.«
    Cameron hatte Mitgefühl mit ihm, wusste aber, dass ihm mit Mitleid nicht geholfen wäre. »Du wolltest das Kommando übers Schiff«, sagte sie.
    Nathan lachte leise auf. »Eigentlich nicht. Ich wollte bloß nicht, dass du den Job bekommst.«
    »Dann geschieht es dir ja recht«, stichelte sie.
    Nathan musste noch mehr lachen. »Du bist wirklich ein Miststück, weißt du das?«
    Cameron zuckte lächelnd mit den Schultern. »Hey, wir haben alle unsere starken Seiten.« Sie erhob sich. »Hör mal, Nathan, wenn du dich dadurch besser fühlst: Du hast alles richtig gemacht.«
    Nathan schaute zu ihr hoch und musste über ihr Lob grinsen.
    »Aber ich streite ab, dass ich das jemals gesagt habe«, meinte sie, ging hinaus und nickte Jalea zu, die ihr an der Tür entgegenkam.
    »Guten Morgen, Captain.« Jetzt, da die Lage sich beruhigt hatte, wirkte sie wieder so gefühlvoll und warmherzig wie bei ihrer ersten Begegnung. So war sie ihm eindeutig lieber, doch er bezweifelte, dass er die andere Seite ihrer Persönlichkeit jemals vergessen würde.
    »Guten Morgen. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich habe mit einer unserer Kontaktpersonen im System gesprochen«, sagte Jalea und nahm ihm gegenüber vor dem Schreibtisch Platz.
    »Was haben Sie ihr gesagt?«, fragte Nathan misstrauisch.
    »Nur dass wir ein Schiff einschmuggeln müssten, das repariert werden muss. Das ist nicht das erste Mal, dass ich mit einer solchen Bitte an diese Person herantrete.«
    »Und der Betreffende kann uns helfen?«
    »Er ist eher eine Art Vermittler«, erläuterte sie.
    »Ein Mittelsmann?«
    »Ja. Er wird uns den geeigneten Transponder und die benötigten Codes bringen. Damit können wir uns in dem System bewegen, ohne Verdacht zu erregen.«
    »Wann wird er eintreffen?«
    »In etwa zwei Tagen. Ich empfehle, von feindseligen Akten beim Anflug Abstand zu nehmen. Das könnte unvorhersehbare Folgen haben«, meinte sie vorsichtig.
    »Ich werde Jessica Bescheid geben.«
    Jalea nickte respektvoll.
    »Noch eine Frage. Was wird uns das kosten?«
    »Diese Leute begleichen eine Schuld.«
    »Weil sie euch das Leben verdanken?«
    »Das ist richtig.«
    »Aber das betrifft nicht meine Leute, Jalea. Sie stehen in Ihrer Schuld.«
    »Das stimmt. Aber sie schulden uns mehr, als sie je zurückzahlen können.«
    »Hat Marak sich geopfert, um seine Schuld zu begleichen?«
    »Was Marak getan hat, war im Interesse unser beider Völker.«
    »Und inwiefern liegt es in eurem Interesse, unser Schiff zu retten?« Diese Frage beschäftigte Nathan schon eine ganze Weile.
    »Wissen Sie, was der Name Ihres Schiffes bedeutet?«, fragte Jalea lächelnd.
    Nathan musste sich beschämt eingestehen, dass er es nicht genau wusste. Er wusste nur, dass der Name mit hübschen Himmelslichtern zu tun hatte, die in den nördlichen Breitengraden der Erde auftraten.
    »Ich bedaure«, sagte er.
    »Er bedeutet ›Anbruch eines neuen Tages‹«, erklärte sie.
    Jetzt musste Nathan lächeln. »Welch ein … Zufall«, meinte er.
    »Mag sein.« Jalea erhob sich und wandte sich zur Tür. Bevor sie sie erreicht hatte, hielt sie inne
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