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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)
Autoren: Ryk Brown
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ein paar Tasten, dann setzte sie hinzu: »Sichere Sprungdistanz wird in zehn Minuten erreicht.«
    »Captain!«, rief Jessica aufgeregt, sodass Nathan zu ihr herumfuhr. »Gerade eben ist eines der Rebellenschiffe explodiert! Nach einem einzigen Treffer im Reaktorblock!« Nathan sah bestürzt Jalea und Marak an. Jalea zeigte keine Reaktion; ihr Blick war so kühl und entschlossen wie eh und je. Marak murmelte ein paar unverständliche Anweisungen in sein Com-Gerät.
    »Das zweite Rebellenschiff hat den Kurs geändert und beschleunigt!«, fuhr Jessica fort. »Ich glaube, es will den Gegner rammen!«
    Nathan beobachtete Jalea, doch ihr war keine Gefühlsregung anzumerken. Marak hingegen wiederholte halblaut immer wieder denselben Satz, als ob er betete. Ein Selbstmordangriff, wurde Nathan klar.
    »Beide Schiffe nehmen den Angreifer unter Beschuss! Sie feuern! Das Rebellenschiff bricht auseinander! Ich kann nicht erkennen, ob es …«
    Die Brücke wurde von einem grellweißen Blitz erleuchtet, der vom Schiffsbug reflektiert wurde. So kurz er andauerte, blendete er doch die Brückenbesatzung, die das Geschehen über den Hauptmonitor verfolgte.
    »Ich messe eine Nuklearexplosion!«, meldete Jessica. »Sprengkraft mindestens zehn Megatonnen.«
    »Weshalb sollten sie Atomsprengköpfe verfeuern?«, fragte Nathan benommen.
    »Ich glaube nicht, dass die Takarer ihn abgefeuert haben, Sir«, meinte Jessica.
    Jetzt dämmerte es Nathan. Er wandte sich wieder Jalea zu, die dem Wortwechsel scheinbar ungerührt zugehört hatte. »Haben Ihre Schiffe Nuklearwaffen an Bord?«
    Jalea warf Nathan einen Blick zu und überlegte kurz, bevor sie antwortete. Sie konnte es nicht länger geheimhalten. »Unsere Schiffe haben keine Nuklearwaffen an Bord, Captain. Sie sind eine Nuklearwaffe.«
    Nathan starrte Jalea an. »Wollen Sie damit sagen, Ihre Raumschiffe wären im Grunde Nukleargeschosse? Auch das Schiff in unserem Hangar?«
    »Ja, aber davon machen sie nur im äußersten Notfall Gebrauch. Und bei mehreren Gelegenheiten hat sich das als ausgesprochen wirkungsvoll erwiesen.«
    »Das klingt vernünftig, Sir«, sagte Jessica.
    »Machst du Witze? Wie zum …«
    »Nein, ernsthaft«, versuchte Jessica ihren Standpunkt zu erläutern. »Ich meine, wenn alles verloren ist, setzt man das Schiff als Nukleartorpedo ein. Dann kann der Schuss wenigstens nicht daneben gehen.«
    »Was machen die takarischen Schiffe?«, fragte Jalea ungehalten.
    Jessica schaute aufs Display des Leitstands. »Ich orte nur noch ein Schiff, Sir. Und es ist ebenfalls beschädigt worden.«
    Nathans Schock ließ auf einmal nach, als ihm bewusst wurde, dass die drohende Gefahr sich möglicherweise enorm verringert hatte. »Stellt es noch eine Bedrohung dar?«
    »Das weiß ich nicht. Im Moment befinden wir uns außerhalb seiner Schussentfernung, aber wenn der Hauptantrieb noch arbeitet, könnte es uns vor dem Sprung noch einholen.«
    »Sie werden unsere Flucht nicht verhindern können«, beharrte Jalea.
    Nathan wandte sich halb zu Jalea und Marak herum. »Wissen Sie, ich hätte nicht übel Lust, Sie beide zu erschießen, sobald wir aus dem Schlamassel raus sind!«, sagte er zornig. »Sie wussten von Anfang an, dass es so kommen würde, hab ich recht?«
    »Neue Ortung an Backbord!«, meldete Fähnrich Yosef. »Soeben aus dem ÜLG -Kontinuum ausgetreten! Übermittele Daten an Leitstand!«
    Jessica analysierte die neue Ortung, während Nathan sich zum Display herumdrehte. »Mist!«, fluchte Jessica. »Das ist ein takarisches Kriegsschiff«, meldete sie, »und es ist größer als die ersten beiden.« Schlagartig änderte sich die Stimmung auf der Brücke.
    »Wie lange noch, bis es …«
    Nathan konnte seine Frage nicht zu Ende bringen. »In zwei Minuten haben wir ihre Schussentfernung erreicht«, sagte Jessica.
    »Und wann können wir gefahrlos springen?«
    »In acht Minuten«, antwortete Cameron. Im nächsten Moment sagte Marak etwas in sein Com-Gerät, worauf die beiden verbliebenen Rebellenschiffe, die bislang neben der Aurora hergeflogen waren, sich vor ihren Bug setzten, nach Backbord abschwenkten und auf Abfangkurs zu dem dritten takarischen Kriegsschiff gingen.
    »Sie könnten zumindest so tun, als fiele es Ihnen schwer, Ihre Leute in den Tod zu schicken«, bemerkte Nathan mit zornbebender Stimme. Wie erwartet, bekam er keine Antwort.
    Er fühlte sich emotional und körperlich erschöpft. Sie alle waren seit fast achtzehn Stunden auf den Beinen und hatten in der Zeit eine
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