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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)
Autoren: Ryk Brown
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seinen guten Willen unter Beweis zu stellen. Seltsam dabei war, dass es ihm in diesem Moment sogar ernst damit war.
    »Danke, mein Sohn.« Der Senator schüttelte Nathan die Hand und legte ihm die andere Hand auf die Schulter. Trotz ihrer Differenzen liebte er sein jüngstes Kind und war, auch wenn Nathan es nicht wahrhaben wollte, sehr stolz auf ihn. Und wenngleich er es gut verbarg, war er bestürzt über den gefährlichen Patrouillenflug, zu dem sein Sohn bald aufbrechen würde, und machte sich große Sorgen. »Guten Flug, Fähnrich.«
    Jetzt staunte Nathan. Es war das erste Mal, dass sein Vater ihn mit seinem militärischen Rang angesprochen hatte. Ganz so, als hätte er sich ungeachtet seiner hartnäckigen Einwände schlussendlich mit Nathans Entscheidung abgefunden. »Ich werde versuchen, mit euch in Verbindung zu bleiben«, versprach er und wandte sich zum Gehen.
    »Bitte tu das«, murmelte der Senator.
    Als Nathan gegangen war, schwiegen der Senator und dessen Frau lange.
    »Du musst etwas unternehmen«, sagte seine Frau schließlich. »Du darfst ihn nicht losfliegen lassen. Womöglich sehen wir ihn nie wieder.« Aufrichtige Angst schwang in ihrem Tonfall mit.
    »Ich werd’s versuchen, Schatz«, versprach der Senator und umarmte sie. »Ich werd’s versuchen.«
    Nathan stand am Rand der Einfahrt und wartete auf den Wagen, der ihn zum Flughafen bringen würde, von wo aus er zur Akademie zurückfliegen wollte. Die Party war noch in vollem Gange, das Orchester spielte noch beschwingter als zuvor. Er hätte noch länger bleiben und vielleicht sogar noch einen Treffer landen können. Aber nach der großen Ankündigung seines Vaters hielt er es für besser, sich so lange, bis die Lage sich beruhigt hatte, bedeckt zu halten.
    Er war in einer politisch aktiven Familie aufgewachsen, und irgendwann hatte er die Nase voll gehabt. Das war einer der Gründe, weshalb er zur Flotte gegangen war, denn auf diese Weise käme er so weit weg von allem wie nur möglich.
    Es hatte auch noch andere reizvolle Optionen gegeben. Mit seinem Abschluss in Präseuchengeschichte hätte er nach Abschluss seiner Doktorarbeit auch eine Laufbahn als Professor einschlagen können. Dann aber hätte er noch immer unter der ständigen Beobachtung gestanden, die mit der öffentlichen Stellung seines Vaters einherging. Und die wollte er nicht sein Leben lang ertragen.
    Seine Schwestern hatten sich eine eigene Karriere aufgebaut, hatten später geheiratet und am laufenden Band Kinder in die Welt gesetzt, um ihren Beitrag zu leisten, dass die Weltbevölkerung wieder einen Stand erreichte, der einer Industriegesellschaft angemessen war. Er aber war der Uni, der Familie und vor allem der Politik überdrüssig geworden. Und wenn er noch länger hier ausgeharrt hätte, wäre er vermutlich auch in der Falle gelandet.
    Er brauchte eine Veränderung, und zwar eine drastische. In der Vergangenheit hatte er den Militärdienst nie in Erwägung gezogen. Aber die Vorstellung, in die Flotte einzutreten, im Weltraum zu leben und nur alle paar Jahre zur Erde zurückzukehren, hatte ihn so sehr gereizt, dass ein alkoholgeschwängerter Abend mit seinen Kumpeln ausgereicht hatte, um sich für zehn Jahre zu verpflichten, auch wenn das bedeutete, dass er noch einmal vier Jahre die Schulbank drücken musste, bevor er den Planeten hinter sich lassen durfte.
    Die Ausbildung an der Militärakademie ging rasch vorbei und war zudem weitaus interessanter als das College. Nathan hatte sich nie für besonders sportlich gehalten, stellte aber fest, dass er auf diesem Gebiet tüchtiger war, als er je für möglich gehalten hatte. Er hielt sich nicht für einen »Supersoldaten«, konnte aber mit den meisten anderen seines Lehrgangs mithalten.
    Die Simulationen hatten ihm die größten Schwierigkeiten bereitet. Anfangs war es vor allem um die praktische Ausbildung gegangen, und darin hatte er sich hervorgetan. Als es auf einmal auf seine Entscheidungsstärke ankam, wurde er unsicher. Immer wieder kam es vor, dass er bei einer Simulation verspätet handelte, weil er vorschnelle Fehlentscheidungen vermeiden wollte.
    Nichtsdestoweniger bestand er die praktische Prüfung im Fach Kommando-Simulationen. Sein Zimmergenosse scherzte häufig, er habe die Sims nur dank seines sprichwörtlichen Glücks bestanden. Nathan wusste, dass sein Freund zumindest teilweise recht gehabt hatte.
    Und so hatte er den Abschluss als Navigator und Pilot gemacht. Er freute sich auf seine Arbeit auf der Reliant
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