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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)
Autoren: Ryk Brown
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sich hatte. Da er keinen Anlass hatte zu salutieren, setzte er seine Unterhaltung fort. Ein paar Meter weiter lag Nathans Kabine, und er trat ein.
    Die kleine Kabine bot Platz für zwei Schlafkojen und zwei Einbauschränke. An der gegenüberliegenden Wand stand ein kleiner Computertisch. Über dem Tisch war ein großer Bildschirm in die Wand eingelassen, der wie ein Fenster wirkte.
    Die Hülle aller ÜLG -Schiffe bestand aus mehreren Schichten und war fast drei Meter dick, deshalb gab es keine Fenster. Die Bildschirme dienten daher als virtuelle Sichtfenster. Man konnte die Bilder Hunderter Kameras anzeigen, die auf dem Rumpf des Schiffes verteilt waren. Zusätzlich dienten sie als Computer- und Spielemonitor; im Moment war der Monitor auf direkte Außensicht geschaltet. Nathan stellte sich vor das virtuelle Fenster. Er wusste, dass es sich um ein Kamerabild handelte, doch aufgrund der unglaublich hohen Auflösung war kein Unterschied zur Realität zu erkennen. Er sah die Träger des Montagegerüsts, welches das Schiff umgab, und die langsam sich drehende Erde.
    Nach einer Weile inspizierte Nathan die Kojen und stellte fest, dass bei beiden eine Sichtluke in die Wand eingelassen war. Außerdem gab es darüber und darunter ausreichend Stauraum und einen Rollvorhang, der nicht nur die Privatsphäre sicherte, sondern im Notfall auch die separate Luftversorgung sicherstellte. Im Falle eines plötzlichen Druckverlusts konnte man in der Koje mehrere Tage lang überleben.
    Der Raum war spartanisch eingerichtet, und man hatte bei der Planung Wert darauf gelegt, dass bei abrupten Manövern nichts herumfliegen konnte. Allerdings hatten die Konstrukteure auch auf das Wohlbefinden der Bewohner Rücksicht genommen.
    In der Koje bei der Tür lag bereits ein Matchbeutel, deshalb warf er seinen Seesack auf die leere Koje an der gegenüberliegenden Wand.
    »Du bist also mein neuer Kumpel!«, dröhnte hinter ihm eine markante Stimme.
    Nathan drehte sich um und erblickte den dunkelhaarigen Mann, den er eben auf dem Flur gesehen hatte. Er hatte dichtes, welliges Haar und stahlblaue Augen; er war etwas größer als Nathan und offenbar auch kräftiger. »Ja, das bin ich wohl. Nathan Scott«, stellte er sich vor und streckte die Hand aus.
    »Wladimir Kamenetski«, sagte der Mann mit stolzer Stimme und russischem Akzent. Der lebhafte Russe schüttelte Nathan heftig die Hand, dann fuhr er fort: »Ich bin Techniker, und zwar kein schlechter. Und Computerspezialist«, setzte er stolz hinzu.
    »Also, nach allem, was ich bislang gesehen habe, wirst du in den nächsten Wochen eine Menge zu tun haben.«
    »Ja, ja. Es ist wundervoll. Das Schiff hat so viele interessante Systeme!«, rief der Russe aus. »Ich komme mir vor wie ein Kind im Süßwarenladen, sagt man nicht so?«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    »Ja, ja. Das stimmt. Wusstest du, dass das Schiff vier Antimaterie-Reaktoren hat? Und der Antrieb, einfach unglaublich!«
    »Tatsächlich?«
    »Ja! Aber damit will ich gar nicht erst anfangen«, sagte er. »Was machst du, Nathan?«
    »Steuerung und Navigation.«
    »Toll! Ich schraub’s zusammen, du fliegst!«, erklärte er und klopfte Nathan auf die Schulter. »Wir beide werden ein gutes Team abgeben!«
    »Das denke ich auch«, meinte Nathan und machte sich daran, seine Sachen auszupacken.
    »Dazu ist keine Zeit, mein Freund. Wir müssen uns beim Quartiermeister melden, denn wir sind noch nicht eingekleidet.« Wladimir zeigte auf die Akademie-Abzeichen an ihren Ärmeln.
    Nathan beherzigte den Rat seines Zimmergenossen und ließ den Sack unausgepackt auf der Koje liegen. »Geh du voran, Kumpel.«
    »Wird gemacht!«, rief der Russe, dann traten sie auf den Gang.
    Nathan folgte Wladimir. Sein begeisterungsfähiger Zimmergenosse plapperte unentwegt über den Antrieb. Das kann ja heiter werden.
    Der Besprechungsraum summte von Gesprächen, während die neuen Besatzungsmitglieder der Aurora auf den Beginn der Einführungsveranstaltung warteten. Es war ein großer Raum mit mehreren Sitzreihen, die etwa fünfzig Personen Platz boten.
    »Stillgestanden!«, befahl der Decksoffizier. Alle sprangen auf, nahmen Haltung an und blickten starr nach vorn, als Commander Montero, Erster Offizier und stellvertretender Kommandant, den Raum betrat.
    »Rührt euch«, sagte er, als er aufs Podium trat. »Nehmen Sie Platz.« Der Kommandant wartete, bis alle sich gesetzt hatten, und musterte die Gesichter im Raum. Er war ein groß gewachsener, schlaksiger Mann mit
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