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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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Gegner war. Im Grunde hatten immer nur er und Omne sich gegenübergestanden – der in seiner Moral, in seinen Idealen gefestigte Captain und der schwarze Wolf, durch dessen Geburt alle Schleier der Moral fortgerissen worden waren.
    »Wie heißen Sie?« wollte Kirk wissen. »Doktor …?«
    Die Antwort kam selbst für Omne unerwartet: »Sie haben mich einmal Omnedon genannt.«
    Etwas schien für einen kurzen Moment in Kirks Augen zu erwachen. »Mylord?« Er blickte noch verwirrter. »Ja, ich erinnere mich schwach, jemanden so angesprochen zu haben. Das waren Sie?«
    »Sie sagten es zu mir.«
    Kirk richtete sich unter Schmerzen auf. »Ich kenne Sie nicht, und doch fühle ich, daß ich Ihnen viel zu verdanken habe. Mein Leben …«
    Omne nickte. »Einige Ihrer Leben.«
    »Dann stimmt es also. Dank, Mylord Omnedon.«
    »Nichts zu danken.« Omne lächelte ihn an, fast freundlich. »Ich weiß nicht, ob Sie das Gedächtnis wirklich verloren haben oder mir etwas vorspielen. In diesem Fall seien Sie gewarnt. Sie würden teuer dafür bezahlen.«
    »Etwas … vorspielen? Aber warum? Sie haben mich gerettet, Mylord. Sie … sind nicht mein Freund?«
    »Nein.« Omne stand auf. »Ihr Gegner und auf dieser Welt Ihr Herr. Ganz gleich, ob Sie der unschuldige Mann sind, der sein Gedächtnis verlor, oder ein raffiniertes Spiel spielen – auf dieser Welt muß mein Wort Gesetz sein. Das ist der Preis für Ihr Leben.« Omne reichte ihm eine Hand und zog ihn auf die Beine. Sie verließen den Schatten des Baumes. »Wir haben keine Waffen, nicht einmal mehr meinen Gürtel. Vielleicht ahnte mein … Zwilling etwas. Kommen Sie, wir müssen weiter.«
    Kirk neigte den Kopf vor ihm, was Omne stärker berührte, als er es wahrhaben wollte. Diese Ergebenheit hatte er am Tag des Phönix von Kirk und seinen anderen Gegnern verlangt – Anerkennung, Tribut, vielleicht Bewunderung für ihn, der ersten Unsterblichen. Sie hatten sie ihm verweigert, und darum wollte er sie vernichten.
    Nun blickte ihn dieser Mensch so an, wie er es damals hatte sehen wollen. Aus seinen Augen sprach die einfache Bewunderung für das, was Omne war – trotz allem, was gewesen war.
    »Kommen Sie!« wiederholte er und verdrängte die Gefühle, die in ihm aufkeimten. Vor ihm und dem Mann, der einmal James T. Kirk gewesen war, lag der Dschungel.
     

 
30.
     
    Spock trieb das Phönix-Schiff in dem Bewußtsein in die energetischen Wirbel hinein, daß es den Flug aus der Anomalie heraus nicht überstehen würde – ganz zu schweigen vom Flug zurück zum Planeten. Doch er mußte es schaffen, und er hatte nur dieses Schiff. Es gab nur einen, der ihm dabei helfen konnte. Spock versetzte sich in eine Trance und rief sich all das in Erinnerung zurück, was er während des Geisteskontakts von Omne erfahren hatte. Dann waren es Omnes Hände, die die Kontrollen bedienten.
    »Wir schaffen es«, sagte die Kommandantin mit einem Blick auf die Instrumente. Der Flug stabilisierte sich. »Wenn Sie zurück in die Anomalie fliegen, werde ich mit Ihnen gehen.«
    Spock schüttelte die Trance ab. »Unlogisch. Es wäre das endgültige Eingeständnis Ihres Verrats.«
    Sie seufzte. »Mr. Spock, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie egal mir jede Logik geworden ist. Wir kehren beide zurück. Jim wird sich solange zu helfen wissen. Er ist nicht umsonst Jim Kirk.«
    Für Spock war dies kein Trost. Er kannte Jim – aber auch Omne.
    Als sie aus der Anomalie stießen, erwartete sie eine romulanische Flotte, deren Kanonen auf sie gerichtet waren. Eine zweite Flotte stand dieser ersten gegenüber. Eingekesselt zwischen beiden war die Enterprise. Der Schwere Kreuzer, das Flaggschiff der zweiten Flotte, feuerte auf das Phönix-Schiff. Sofort schaltete die Kommandantin eine Verbindung. »Doyen!« appellierte sie. »Ich bringe Ihnen den Diener meines Ehrenpfands! Ich habe mein Wort gehalten!« Sie ergriff Trevenians Arm und zog ihn in den Erfassungsbereich der Kamera. Die Doyen stand wie erstarrt.
    Der Bildschirm flackerte, und Rovans Gesicht erschien darauf.
    »Kommandantin, ich erkläre Sie für arrestiert! Daß Spock bei Ihnen ist, bestätigt Ihre Schuld!«
    »Sie irren sich«, sagte sie. Doch das Schlachtschiff des Oberbefehlshabers schob sich drohend ans Phönix-Schiff heran. Fast im gleichen Augenblick machte die Enterprise einen Satz und stellte sich genau zwischen die beiden Raumer, während das Flaggschiff der Doyen seine Kanonen auf Rovans Schlachtschiff richtete.
     

 
31.
     
    Omne hatte einen
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