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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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die Villa Kristoff zugehen. Sie sah den Eingang vor sich, die Haustür stand offen, nasses Seegras hing daran. Cordelias bewusstloser Körper schwebte durch die Tür, danach schoss Brendan herein, der sich seine schmerzende Seite hielt. Doch hinter der Tür gab es statt der Eingangshalle nur eine ebene weiße Fläche – sie hatte dieselbe Farbe wie der kleine Fleck im Zentrum der Donut-Wolke, der sich in eine Scheibe verwandelt hatte. Eleanor erinnerte sich plötzlich wieder daran, wie sie ihren Vater einmal gefragt hatte: Was ist am Ende des Universums? Und ihr Dad hatte geantwortet: Im Universum gibt es kein Ende, es geht immer weiter und weiter … Doch jetzt schien das Ende des Universums direkt vor ihr zu liegen.
    Dann flog Eleanor mitten ins Weiße hinein – und die Welt war eine einzige Leere.

76
    C ordelia konnte nicht ausmachen, was sie da sah. Immer wieder entwischte ihr das Bild. Nur eines erkannte sie deutlich: die dunkle Innenseite ihrer Augenlider. Doch dann, in kurzen Abständen, verschwand das Dunkle und stattdessen tauchte ein Gesicht auf.
    Es war ein sehr ernstes, strenges Gesicht mit Bart, ein Gesicht aus Marmor. Das habe ich doch irgendwo schon mal gesehen, überlegte Cordelia. Griechisch … Platon? Aristoteles?
    Plötzlich kam sie zu sich und sprang auf die Füße. »Arsdottel!«
    Der Philosoph, dessen Namen Dahlia Kristoff als Kind nie aussprechen konnte. Vor lauter Freude gab sie der Marmorbüste einen Kuss. Ja, es war keine optische Täuschung: Sie war tatsächlich in der Eingangshalle der Villa Kristoff …
    Und das Haus sah noch genauso aus wie vorher! Nichts schien sich verändert zu haben. Die kleinen Strahler leuchteten immer noch von der Decke. Der Garderobenständer war an seinem Platz neben der Tür. Nichts war kaputt, zerstört, von der Windfurie in Schutt und Asche gelegt … Cordelias Gedanken überschlugen sich. Was ging hier vor sich?
    Dann sah sie Brendan und Eleanor, die auf dem Boden lagen und sich genauso verwirrt und ungläubig blinzelnd umsahen wie sie. Sie waren absolut unverletzt! Nicht eine einzige Wunde, nicht der kleinste Kratzer! Als ob überhaupt nichts passiert wäre.
    »Bren! Nell!« Cordelia fiel ihren Geschwistern um den Hals. Brendan gab einen undefinierbaren Laut von sich, irgendwo zwischen Lachen und Weinen. Eleanor klammerte sich an Cordelia und vergrub das Gesicht in ihren Haaren.
    »Du hast es geschafft!«
    »Ja, aber … was ist eigentlich passiert?«
    »Wir sind am Leben – das ist passiert!«, sagte Brendan. Er spürte etwas Hartes in seiner Hosentasche und zog seine PSP heraus. Lachend ließ er sie neben sich auf den Boden fallen und umarmte erneut seine Schwestern. Ein breites Grinsen verzerrte die Tränenspuren auf seinen Wangen. »Wir haben die Windfurie besiegt! Durch dieses … dieses gigantische Portal … aber wie hast du das …?«
    »Na ja, angefangen hat alles mit diesem Buch«, begann Nell zu erklären – dann verstummte sie, als sie bemerkte, dass jemand bei ihnen stand.
    »Mom!«
    Bellamy Walker erlebte eine Umarmungsattacke, die beinahe an Körperverletzung grenzte. Eleanor umschlang ihre Knie, während Cordelia gleichzeitig ihren Kopf an die Schulter ihrer Mutter drückte und Brendan sie mit beiden Armen so heftig umklammerte, dass sie beinahe umgefallen wäre.
    »Halt, halt, nicht so stürmisch! Was ist denn los, was habt ihr drei denn?«
    »Du lebst!«, staunte Cordelia – und sah aus den Augenwinkeln noch jemanden auf sie zukommen. »Dad!«
    Dr. Jake Walker kam, noch mit einem Pizzakarton in der Hand, in die Diele gestürmt. »Was ist denn hier los?«
    Cordelia, Brendan und Eleanor fielen ihrem Vater um den Hals, alle drei auf einmal. Um ein Haar hätte er bei dem Gerangel die Pizza fallen lassen. »He, was soll das … das ist sehr lieb von euch, aber …«
    »Nun sagt schon: Was habt ihr angestellt?«, unterbrach Mrs Walker die wilde Begrüßung.
    »Wie meinst du das?«, fragte Cordelia. Sie erkannte das Logo auf dem Pizzakarton wieder: PINO’S.
    »Habt ihr wieder im Badezimmer mit meinem Shampoo eine Sauerei gemacht? Habt ihr jemanden einen Telefonstreich gespielt? Habt ihr ein Haus in der Nachbarschaft mit Klopapier eingewickelt? So wie ihr euch aufführt, habt ihr doch schon wieder irgendeinen Unsinn angestellt.«
    »Da ist was dran«, fiel Mr Walker ein. »Brendan und Eleanor, wieso seid ihr eben so schnell aus dem Wohnzimmer verschwunden? Spielt ihr mit uns etwa ›Versteckte Kamera‹ oder so was?«
    »Äh …« Brendan
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