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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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›bring auch Will Draper zurück‹.«
    Cordelia drückte ihre kleine Schwester kurz an sich (»Danke!«), dann rief sie aus dem Fenster: »Will, geht es dir gut? Erinnerst du dich noch an irgendetwas?«
    »Daran, dass Slayne, dieser dreckige Feigling, mich hinterrücks erstochen hat! Dann bin ich hier zwischen den Büschen aufgewacht und habe dein Profil im Fenster gesehen. Hör mal … bin ich wirklich im Jahre 2013? In San Francisco?«
    »Ja! Meine Schwester …«
    »Mehr will ich gar nicht wissen. Bei so einem Glückstreffer fragt man nicht lange. Darf ich reinkommen?«
    »Ja …«, setzte Cordelia an. »Nein, warte! Meine Eltern sind hier!«
    »Na und? Ich stelle mich vor, lasse meinen britischen Charme spielen – ich regle das schon.« Will ging auf die Haustür zu.
    »Will! Sie sind schon misstrauisch genug. Das geht jetzt nicht!«
    Der Pilot blieb stehen. »Du willst also wirklich nicht, dass ich …«
    »Das ist jetzt nicht der passende Moment. Komm morgen zur Schule. Ich habe um halb vier Schluss. Dann können wir alles besprechen.« Cordelias Gehirn setzte kurz aus, als sie sich vorstellte, wie es sein würde, nach allem, was sie hinter sich hatte, morgen den ganzen Tag in der Schule zu sitzen: aufmerksam zuzuhören, wenn ihr Geschichtslehrer über den Friedensvertrag von Utrecht redete; sich mit ihren gleichaltrigen Freundinnen darüber aufzuregen, wie unfair es war, dass man erst ab sechzehn beim Casting für American Idol mitmachen durfte. Wie sollte sie das aushalten, ohne zu explodieren oder einen Lachanfall zu bekommen, oder beides gleichzeitig? Aber die Aussicht, nach dem Unterricht Will zu treffen, würde ihr sicher helfen, den Tag zu überstehen.
    »Warte, ich schreibe dir die Adresse auf«, sagte sie und griff nach einem Stift.
    »Und wo soll ich bis dahin bleiben? Soll ich etwa auf der Straße übernachten?«
    »Hier, nimm das hier«, sagte Eleanor, schob ihre Schwester beiseite und warf einen Umschlag hinunter auf den Rasen.
    Will öffnete ihn und fand ein paar Geldscheine darin.
    »Nell!«, sagte Brendan. »Ist das nicht dein Geburtstagsgeld?«
    »Ja, aber das brauche ich nicht mehr.«
    »Warum nicht?«, fragte Brendan erstaunt.
    Unten auf dem Rasen sah Will die Scheinwerfer einer roten Corvette auf der Sea Cliff Avenue vorbeifahren. »Seht euch das an! Die Automobile haben sich ganz schön verändert!«
    »Hier ist die Adresse meiner Schule«, sagte Cordelia und ließ einen Zettel aus dem Fenster flattern. »Am besten gehst du die Straße runter bis zur California Street und nimmst den Bus Nummer eins Richtung Stadtzentrum. Dort fragst du nach einem Days Inn. Das ist ein günstiges Hotel. Wir sehen uns dann morgen.«
    Will nickte, tippte an seinen nicht vorhandenen Hut und machte sich auf den Weg. Cordelia hoffte, er würde sich noch einmal zu ihr umdrehen, doch Will hatte schon vor langer Zeit von seinem Freund Frank Quigley gelernt, dass ein Mann sich niemals umdrehen durfte, wenn er sich von einem Mädchen verabschiedet hatte, schon gar nicht, wenn es ein so hübsches war wie Cordelia.
    Als er gegangen war, stand Eleanor auf.
    »Wo willst du hin?«, fragte Cordelia. »Es gibt noch einiges zu besprechen!«
    »Ja, zum Beispiel, was mit dem Sturmkönig passiert ist«, sagte Brendan. »Hast du den auch irgendwohin geschickt?«
    »Das weiß ich nicht mehr«, sagte Eleanor. »Aber einen letzten Wunsch habe ich noch aufgeschrieben.«
    »Was?«
    Bevor Eleanor antworten konnte, stieß Mrs Walker unten in der Küche einen gellenden Schrei aus. Die Kinder rasten die Treppe hinunter. Beide Eltern starrten mit offenem Mund auf den Bildschirm des Laptops und drückten mechanisch immer wieder auf ›Kontostand aktualisieren‹.
    »He, Leute, was ist los?«, fragte Cordelia.
    »Es gibt anscheinend eine … äh … eine kleine Störung bei der Bank«, erklärte Dr. Walker und zeigte auf sein Handy, »ich versuche gerade, den Kundenservice zu erreichen.«
    »Mom?«, fragte Brendan.
    In Mrs Walkers Augen glitzerten Freudentränen. Mit zitternder Stimme, als wage sie kaum, es auszusprechen, sagte sie: »Es ist einfach unglaublich. Anscheinend haben wir zehn Millionen Dollar auf unserem Sparkonto.«
    Brendan und Cordelia sahen sofort zu Eleanor: Nein!
    Eleanor nickte unmerklich und lächelte: Doch . Im nächsten Augenblick hatte sie sich wieder zu ihrer Mutter gedreht und tat überrascht.
    »Das ist ja Wahnsinn! Wie kommt das? Habt ihr vielleicht Lotto gespielt und es total vergessen?«
    »Hast du schon den
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