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Der Fall

Titel: Der Fall
Autoren: Brad Meltzer
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schweben, aber für Wayne & Portnoy ist es ein Desaster. Jeder Mandant der Kanzlei muss jetzt fürchten, seine Geheimnisse wären dort nicht gut aufgehoben.«
    »Wie wird Jared damit fertig?«
    »Das lässt sich im Moment noch nicht sagen. Als er es erfuhr, war er erst mal total fertig, aber inzwischen ist ihm, glaube ich, klar geworden, dass es so kommen musste. Außerdem, eine Arbeitsstätte, die einem nicht mal eine Woche Zeit lässt, um wieder auf die Beine zu kommen, ist nicht unbedingt der Ort, an dem man den Rest seines Lebens bleiben will.«
    »Ist das seine Schutzbehauptung oder Ihre?«
    »Letztes Jahr war es meine, jetzt ist es seine. Aber ich glaube, er sieht es tatsächlich so.«
    »Na wunderbar«, murmelte Guff. »Ein Gutes hatte es dann ja wenigstens.«
    Das war alles, was Sara hören musste. Bisher hatte sie dieses Thema bewusst nicht angeschnitten, doch nun ließ es sich nicht mehr länger umgehen. »Guff –«
    »Wir hätten lieber die Finger davon lassen sollen, Sara. Das war eindeutig eine Nummer zu groß für uns.«
    »Finden Sie wirklich? Finden Sie wirklich, wir hätten nicht gewusst, worauf wir uns da eingelassen haben?«
    »Aber Conrad –«
    »Conrad war sich dessen deutlicher bewusst als jeder andere. Wissen Sie nicht mehr, was er gesagt hat?«
    »Natürlich weiß ich es noch – und dank dieser Geschichte werde ich es auch nie vergessen. Als wir vorschlugen, einen Polizisten hinzuschicken, war er derjenige, der gesagt hat, wir sollten es selbst tun, weil es sich nur so wirklich geheim halten ließe. Die Sache ist nur –«
    »Das macht es nicht leichter, sich damit abzufinden.«
    »Nein, auf gar keinen Fall«, pflichtete Guff ihr bei. Sara hatte die Sache auf den Punkt gebracht. Wie das auch Conrad immer getan hatte. »Hören Sie, damit wollte ich keineswegs alles auf Ihren Schultern abladen.«
    »Das ist nicht mehr das Problem – mit dieser Last kann ich leben. Und in diesem Fall habe ich sie auch verdient. Ich möchte nur sichergehen, dass Sie –«
    »Keine Sorge, ich komme schon darüber hinweg. Außerdem werden wir genügend Dinge zu tun bekommen, um uns wieder auf andere Gedanken zu bringen: Fälle bearbeiten, mit Journalisten sprechen, Abhandlungen schreiben …«
    »Abhandlungen?«
    »Klar, wenn ich zum Jurastudium zugelassen werden will, werde ich ein paar gute Abhandlungen vorlegen müssen.«
    Sara lächelte. »Sie bewerben sich wirklich fürs Jurastudium?«
    »Kann dieses Gesicht lügen?« Guff kniff sich in die Wangen. »Das wollte ich eigentlich schon immer. Nur, dass ich jetzt noch fester entschlossen bin.«
    »Das finde ich wirklich toll, Guff! Und er wäre bestimmt auch begeistert von dieser Idee.«
    »Auf jeden Fall. Dann hätte er einen neuen treu ergebenen Jünger zum Gehirnwaschen gehabt.«
    Sara lachte. Sie würden auf jeden Fall darüber hinwegkommen. »Apropos treu ergebene Jünger – in der allgemeinen Hektik gestern bin ich gar nicht dazu gekommen, Ihnen für alles zu danken, was Sie für mich getan haben. Ohne Sie –«
    »Hätten Sie den Fall nicht gestohlen? Hätten Sie diesen ganzen Stress nicht gehabt? Hätten Sie kein Sofa und kein cooles DA-Abzeichen bekommen?«
    »Nein, ich meine es ernst, Alexander.«
    »Oh-oh, Vornamenalarm! Vornamenalarm! Ernstes Gespräch im Anmarsch!«
    »Machen Sie so viel Witze, wie Sie wollen, aber ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar für alles, was Sie getan haben, und außerdem finde ich, dass wir uns langsam mal duzen könnten. Du hast mich keineswegs dazu verleitet, den Fall zu nehmen – ich habe ihn genommen, um mir selbst zu helfen. Und da keiner von uns wissen konnte, dass Victor Stockwell ihn mir ganz gezielt unterjubeln wollte, trage dafür einzig und allein ich die Verantwortung.«
    »Das ist wirklich nett von dir, Sara, aber du musst nicht –«
    »Bitte lass mich ausreden! Ich verspreche dir, ich werde nicht kitschig oder sentimental. Von dem Moment an, in dem ich hier zur Tür reinkam, warst du mein … Amigo. Und da ich niemand bin, der mit vielen Leuten kann, bedeutet mir das sehr viel. Egal, wie haarig die Sache wurde, du warst immer da, um mir zu helfen, und du hast immer –«
    »Jetzt wirst du aber sentimental«, sang Guff.
    »Nimm das Kompliment ruhig an. Vielen Dank für alles!«
    »Na schön. Gern geschehen. Ich hoffe nur, unser nächstes Abenteuer ist nicht ganz so dramatisch. Vielleicht kriegen wir ein Sektenmassaker oder was ähnlich Entspannendes.«
    »Bei unserem sprichwörtlichen Glück?«
    »Na, klar
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