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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Autoren: Michael Moorcock
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Augen des Herolds, als er mich unverletzt sah.
    »Ich habe mit Prinz Arjavh gesprochen«, gab ich bekannt. »Und ich habe lange nachgedacht. Unsere Männer sind vollkommen erschöpft, und von den Alten leben nur noch wenige, die nur diese eine Stadt noch besitzen. Wir könnten Loos Ptokai nehmen, aber ich sehe keinen Sinn darin. Wir sollten großzügige Sieger sein, meine Generäle. Laßt uns einen Waffenstillstand vereinbaren.«
    »Einen Waffenstillstand, Lord Erekose!« Graf Rolderos Augen weiteten sich. »Wollt Ihr uns um unseren größten Preis betrügen? Unserer letzten, tiefsten Befriedigung? Unseres größten Triumphes? FRIEDEN!«
    »Ja«, sagte ich. »Frieden. Nun kehrt zurück. Sagt den Männern, daß ich in Sicherheit bin.«
    »Wir können diese Stadt ohne Mühe erobern, Erekose«, rief Roldero. »Es gibt keinen Grund, von Frieden zu reden. Wir können die Alten ein für allemal ausrotten. Seid Ihr wieder ihren verfluchten Zaubern erlegen? Haben sie Euch wieder mit ihren glatten Worten betört?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Ich habe es vorgeschlagen.«
    Angewidert wandte Roldero sein Pferd.
    »Frieden!« fauchte er, als er und seine Begleiter zum Lager zurückritten. »Unser Held ist verrückt geworden.«
    Arjavh strich sich mit den Fingern über die Lippen. »Die Schwierigkeiten haben schon begonnen.«
    »Sie fürchten mich«, hielt ich ihm vor, »und sie gehorchen mir. Sie werden mir gehorchen - eine Zeitlang wenigstens.« »Wir wollen es hoffen«, sagte er.

XXIV
    DER ABSCHIED
    Diesmal gab es keine jubelnde Menge in Necranal, um mich willkommen zu heißen, denn die Nachricht von meiner Mission war mir vorausgeeilt. Das Volk konnte es kaum glauben, aber die es glaubten, waren nicht einverstanden. In ihren Augen hatte ich Schwäche gezeigt.
    Ich hatte Iolinda nicht gesehen, seit sie Königin geworden war. Sie wirkte jetzt überheblich, als sie durch ihren Thronsaal wanderte und mich erwartete.
    Tief innen war ich etwas belustigt. Ich fühlte mich wie der alte, abgewiesene Verehrer, der nach Jahren zurückkehrt und das ehemalige Objekt seiner Leidenschaft als verheiratete Schreckschraube wiederfindet. Ich fühlte mich etwas erleichtert .
    Es war eine kleine Erleichterung.
    »Nun, Erekose«, sagte sie. »Ich weiß, warum du hier bist - warum du deine Truppen im Stich gelassen hast, warum du den Schwur gebrochen hast, jeden Alten zu töten. Katorn hat es mir gesagt.«
    »Katorn ist hier?«
    »Er kam hierher, sobald er deine Erklärung auf den Zinnen von Loos Ptokai hörte, wo du mit deinen Freunden standest.«
    »Iolinda«, sagte ich drängend. »Ich bin überzeugt, daß die Alten des Krieges müde sind. Daß sie niemals vorhatten, die Zwei Kontinente überhaupt zu bedrohen. Sie wollen nur Frieden.«
    »Frieden werden wir haben. Wenn die Rasse der Alten ausgerottet ist!«
    »Iolinda, wenn du mich liebst, hör mir wenigstens zu.«
    »Was? Wenn ich DICH liebe? Und was ist mit dem Lord Erekose? Liebt er noch seine Königin?«
    Ich öffnete den Mund, aber ich konnte nicht sprechen.
    Und plötzlich waren Tränen in ihren Augen. »Oh Erekose .« Ihre Stimme wurde weicher. »Kann es wahr sein?«
    »Nein«, sagte ich rauh. »Ich liebe dich immer noch, Iolinda. Wir werden heiraten .«
    Aber sie wußte es. Sie hatte es vermutet, und jetzt wußte sie es. Wie auch immer, wenn es dem Frieden dienlich war, war ich trotzdem bereit zu lügen, Leidenschaft zu heucheln, sie zu heiraten »Ich will dich immer noch heiraten, Iolinda«, sagte ich.
    »Nein«, entgegnete sie. »Nein, das willst du nicht.«
    »Ich will«, beteuerte ich verzweifelt. »Wenn es zum Frieden mit den Alten kommt .«
    Ihre großen Augen funkelten. »Ihr beleidigt mich, mein Lord. Nicht unter dieser Bedingung, Erekose. Niemals. Ihr habt Euch des Hochverrats schuldig gemacht. Das Volk spricht bereits von Euch als einem Verräter.«
    »Aber ich habe einen Kontinent für sie erobert. Ich eroberte Mernadin.«
    »Bis auf Loos Ptokai - wo diese Hure der Alten auf dich wartet.«
    »Iolinda! Das ist nicht wahr.«
    Aber es stimmte.
    »Du bist ungerecht .« begann ich.
    »Und Ihr seid ein Verräter. Wachen!«
    Als hätten sie nur darauf gewartet, stürzte ein Dutzend Soldaten der Königlichen Garde herein, angeführt von ihrem Hauptmann, Lord Katorn. Es war eine Spur von Triumph in seinen Augen, und endlich wußte ich genau, warum er mich immer gehaßt hatte. Er begehrte Iolinda.
    Und ich wußte, daß er mich töten würde, wo ich stand, ganz gleich, ob ich mein
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