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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Autoren: Michael Moorcock
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sagte er: »Du warst nicht erfolgreich, nicht wahr? Du bist schnell geritten und du hast gekämpft. Was ist geschehen?«
    Ich erzählte es ihm.
    Er seufzte. »Nun, unser Rat war närrisch. Jetzt wirst du sterben, wenn wir sterben.«
    »Es ist ganz richtig so, denke ich«, entgegnete ich ihm.
     
    Zwei Monate vergingen. Zwei unheilschwere Monate in Loos Ptokai. Die Menschheit griff die Stadt nicht an, und bald stellte sich heraus, daß sie auf Befehle von Königin Iolinda warteten. Sie, so schien es, hatte sich geweigert, eine Entscheidung zu treffen.
    Die Untätigkeit war niederdrückend.
    Oft stand ich ruhelos auf den Zinnen, blickte über das große Lager und wünschte mir, daß die Sache endlich zu einem Ende käme. Nur Ermizhad linderte meine Unzufriedenheit. Wir bekannten uns offen zu unserer Liebe.
    Und weil ich sie liebte, wollte ich sie retten.
    Ich wollte sie retten, und ich wollte mich retten, und ich wollte all die Alten in Loos Ptokai retten, denn ich wollte immer bei Ermizhad bleiben. Ich wollte nicht getötet werden.
    Verzweifelt versuchte ich Möglichkeiten zu erdenken, um die Streitmacht vor den Mauern zu besiegen, aber jeder Plan, den ich machte, war völlig undurchführbar.
    Und dann, eines Tages, erinnerte ich mich.
    Ich erinnerte mich an eine Unterhaltung, die ich mit Arjavh auf der Ebene führte, nachdem er meine Truppen besiegt hatte.
    Ich machte mich auf die Suche nach ihm und fand ihn in seinem Studierzimmer. Er las.
    »Erekose? Greifen sie an?«
    »Nein, Arjavh. Aber mir ist eben eingefallen, daß du mir einmal von alten Waffen erzählt hast, die deine Rasse besaß - noch besitzt.«
    »Welche ...?«
    »Die alten, furchtbaren Waffen«, unterbrach ich ihn. »Die ihr nie wieder zu berühren geschworen habt, weil sie so viel vernichten könnten!«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht diese .«
    »Gebrauche sie dies eine Mal, Arjavh«, flehte ich ihn an. »Nur um ihnen unsere Stärke zu zeigen. Dann werden sie bereit sein, über einen Frieden zu sprechen.«
    Er schloß das Buch. »Nein. Sie werden niemals über Frieden mit uns sprechen. Sie würden lieber sterben. Außerdem glaube ich nicht, daß selbst diese Situation den Bruch des alten Schwures berechtigt.«
    »Arjavh«, sagte ich. »Ich achte deine Gründe für die Weigerung, diese Waffen zu benutzen. Aber ich habe begonnen, die Alten zu lieben. Ich habe schon einen Schwur gebrochen. Laßt mich auch den zweiten brechen - für dich.«
    Immer noch schüttelte er den Kopf.
    »Dann gib wenigstens dazu deine Zustimmung«, sagte ich. »Wenn der Zeitpunkt kommt, wo ich glaube, daß wir sie einsetzen müssen, laß mich darüber entscheiden - übergib mir die Verantwortung.«
    Er musterte mich forschend. Die milchigen Augen schienen mich zu durchdringen.
    »Vielleicht«, sagte er.
    »Arjavh - wirst du es tun?«
    »Wir Alten haben uns niemals in solchem Maße von Eigennutz leiten lassen, wie ihr Menschen es tut - nicht in solchem Ausmaß, daß wir eine andere Rasse vernichten würden, Erekose. Verwechsle unsere Wertvorstellungen nicht mir denen der Menschen.« »Das tue ich nicht«, erwiderte ich. »Das ist der Grund, aus dem ich dich bitte. Ich könnte es nicht ertragen, deine edle Rasse unter den Händen solcher Tiere sterben zu sehen, wie sie vor diesen Mauern warten!«
    Arjavh stand auf und stellte das Buch in ein Regal zurück. »Iolinda sagte die Wahrheit«, meinte er ruhig. »Du bist ein Verräter an deiner eigenen Rasse.«
    »Rasse ist ein bedeutungsloses Wort. Es waren du und Ermizhad, die mich aufforderten, ein selbstständiges Wesen zu werden. Ich habe meine Seite gewählt.«
    Er spitzte die Lippen »Nun .«
    »Ich versuche nur, sie daran zu hindern, mit diesem Wahnsinn weiterzumachen«, sagte ich.
    Er ballte seine schmalen, bleichen Hände zu Fäusten.
    »Arjavh. Ich bitte dich wegen der Liebe, die ich für Ermizhad empfinde und wegen ihrer Liebe zu mir. Wegen der großen Freundschaft, die du mir geschenkt hast. Um all der Alten willen, die noch leben, bitte ich dich, laß mich die Entscheidung treffen, sollte es nötig werden.«
    »Für Ermizhad?« Er hob die schrägen Brauen. »Für dich? Für mich? Für mein Volk? Nicht um der Rache willen?«
    »Nein«, entgegnete ich leise. »Ich glaube nicht.«
    »Also gut. Ich überlasse dir die Entscheidung. Ich nehme an, das ist gerecht. Ich möchte nicht sterben. Aber bedenke - handle nicht unüberlegt wie andere deiner Rasse.«
    »Das werde ich nicht tun«, versprach ich.
    Ich glaube, ich habe mein
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