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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Autoren: Michael Moorcock
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ihn und, wie ich vermutet hatte, wurden abgelenkt.
    Ich ließ mein Pferd über die Köpfe meiner eigenen Männer springen und stellte mich Roldero. Er betrachtete mich verblüfft und zügelte sein Tier.
    »Wollt Ihr kämpfen, Roldero?« fragte ich.
    Er zuckte die Schultern. »Warum nicht? Ich werde mit Euch kämpfen, Verräter.«
    Er warf die Zügel über den Arm und packte sein großes Schwert mit beiden Händen und stürmte gegen mich. Die Klinge pfiff über meinen Kopf hinweg, als ich mich duckte.
    Überall in unserer Nähe, unter den gebrochenen Toren von Loos Ptokai kämpften Alte und Menschen verzweifelt in dem verblassenden Licht.
    Roldero war erschöpft, erschöpfter als ich, aber er kämpfte unerschrocken weiter, und ich konnte seine Deckung nicht durchbrechen. Sein Schwert versetzte mir einen Hieb auf den Helm. Ich taumelte und schlug zurück und traf ihn am Helm. Mein Helm hatte den Schlag aufgefangen, der seine verrutschte, und er riß ihn sich vom Kopf und schleuderte ihn beiseite. Seit ich ihn das letzte Mal barhäuptig gesehen hatte, war sein Haar vollkommen weiß geworden.
    Sein Gesicht war gerötet, seine Augen funkelten, seine Lippen entblößten die Zähne. Er versuchte, mit dem Schwert durch mein Visier zu stechen, aber ich bückte mich, er fiel im Sattel nach vorn, und ich riß mein Schwert hoch und zerschmetterte sein Brustbein.
    Er stöhnte, und dann verlor sein Gesicht den grimmigen Ausdruck, und er keuchte: »Jetzt können wir wieder Freunde sein, Erekose ...« und er starb.
    Ich blickte auf ihn nieder, als er über dem Nacken seines Pferdes zusammensank. Ich erinnerte mich an seine Freundlichkeit, an den Wein, den er mir gebracht hatte, damit ich schlafen konnte, den Rat, den er mir zu geben versucht hatte. Und ich erinnerte mich, wie er den toten König aus dem Sattel gestoßen hatte. Dennoch, Graf Roldero war ein guter Mensch gewesen. Ein guter Mensch, der von seinem Geschick gezwungen wurde, Böses zu tun.
    Sein schwarzes Pferd drehte sich und trabte zu des Grafen weit entferntem Zelt zurück.
    Ich hob mein Schwert zum Gruß, und dann rief ich den Menschen zu, die immer noch weiterkämpften. »Seht, Krieger der Menschheit! Seht! Euer Heerführer ist besiegt!«
    Die Sonne ging unter .
    Die Krieger begannen sich zurückzuziehen. Sie betrachteten mich voller Haß, als ich ihnen ins Gesicht lachte, aber sie wagten nicht, mich anzugreifen, während das blutige Schwert Kanajana in meiner Hand lag.
    Einer von ihnen aber rief mir etwas zu.
    »Wir sind nicht führerlos, Erekose, wenn es das ist, was Ihr glaubt. Wir haben die Königin, um uns in den Kampf zu schicken. Sie ist gekommen, um Zeuge Eures Untergangs zu sein!«
    Iolinda befand sich im Lager!
    Ich überlegte fieberhaft, und dann rief ich: »Sagt Eurer Herrin, daß sie morgen früh vor unsere Mauern kommen soll. Kommt bei Sonnenaufgang, um zu verhandeln.«
     
    Während der Nacht arbeiteten wir an dem beschädigten Tor und stellten die aus den Gewölben herbeigeschafften Waffen auf. Wir spickten die Mauern damit, und die Krieger wurden mit den Handfeuerwaffen ausgerüstet.
    Ich fragte mich, ob Iolinda die Botschaft erhalten würde, und wenn ja, ob sie sich herablassen würde, tatsächlich zu erscheinen.
    Sie kam. Sie kam mit den ihr gebliebenen Generälen in ihren stolzen, funkelnden Rüstungen. Und diese Rüstungen wirkten nun so unzureichend gegen die Macht der neuentdeckten Waffen der Alten.
    Wir hatten eine Kanone so ausgerichtet, daß sie in den Himmel wies, um ihre schreckliche Wirksamkeit vorführen zu können.
    Iolindas Stimme klang zu uns herauf.
    »Seid gegrüßt, ihr Alten - und Grüße auch an euer menschliches Schoßhündchen. Ist er inzwischen ein gut abgerichtetes Schoßhündchen?«
    »Sei gegrüßt, Iolinda«, sagte ich und zeigte mein Gesicht. »Du fängst an, die Vorliebe deines Vaters für jämmerliche Beleidigungen zu zeigen. Wir wollen jedoch keine Zeit verschwenden.«
    »Ich verschwende bereits meine Zeit«, erwiderte sie. »Wir werden euch heute alle vernichten.«
    »Vielleicht nicht«, sagte ich. »Denn wir bieten euch einen Waffenstillstand - und Frieden.«
    Iolinda lachte laut. »IHR bietet uns Frieden, Verräter! Ihr solltet um Frieden betteln - obwohl Ihr ihn nicht bekommen würdet.«
    »Ich warne dich, Iolinda«, rief ich verzweifelt. »Ich warne euch alle. Wir haben neue Waffen. Waffen, die einst fast die ganze Erde zerstörten! Seht!«
    Ich gab Befehl, die riesige Kanone zu zünden.
    Ein Krieger der Alten
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