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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Autoren: Michael Moorcock
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gleichzeitg aufbrüllten. Das schwarze Metall erzitterte, die Kugeln heulten aus den weiten Mündungen, trafen das Haupttor und spalteten den linken Flügel in der Mitte. Er fiel nicht, war aber so stark beschädigt, daß der nächste Treffer ihn ganz zerschmettern mußte.
    »Arjavh!« schrie ich. »Wir müssen die alten Waffen herbeischaffen. Wir müssen die Alten bewaffnen!«
    Sein Gesicht war bleich, aber er schüttelte den Kopf.
    »Arjavh! Es muß sein! Noch eine Stunde, und wir werden von den Zinnen getrieben! Drei Stunden, und wir sind unwiderruflich besiegt!« Er blickte zu der Stelle, wo Roldero den Kanonieren Befehle gab, und diesmal winkte er nicht ab. Er nickte. »Nun gut. Ich war damit einverstanden, daß du entscheiden würdest. Komm.«
    Er führte mich die Stufen hinab.
    Ich hoffte nur, daß er ihre Macht nicht überschätzt hatte.
    Arjavh führte mich zu den Gewölben im Herzen der Stadt. Wir gingen durch leere Gänge aus schwarzem Marmor, die von kleinen, grünlich schimmernden Lampen erhellt wurden. Wir kamen an eine Tür aus schwarzem Metall, und er drückte auf einen Knopf. Die Tür öffnete sich, und wir traten in einen Lift, der uns noch weiter nach unten trug.
    Ich war, wieder einmal, erstaunt über die Alten. Aus freiem Willen hatten sie all diese Wunder aufgegeben, wegen einer seltsamen Auffassung von Gerechtigkeit.
    Dann traten wir in eine große Halle voll geheimnisvoller Maschinen, die aussahen, als wären sie eben erst gebaut worden. Fast eine halbe Meile weit erstreckten sie sich vor uns.
    »Das sind die Waffen«, sagte Arjavh dumpf.
    Entlang der hohen Wände hingen Schußwaffen der verschiedensten Arten, Gewehre und etwas, das für John Dakers Augen einer Panzerfaust ähnlich sah. Es gab Mannschaftsfahrzeuge auf Gleitketten, die tatsächlich aussahen wie stromlinienförmige Panzer mit Glaskabinen und einer Liege für einen einzelnen Mann, von der aus er die Kontrollen bedienen konnte. Ich war erstaunt, daß es keine Flugmaschinen irgendwelcher Art gab - oder nichts, das danach aussah. Ich sagte es Arjavh.
    »Flugmaschinen! Es wäre interessant zu erfahren, ob so etwas ermöglicht werden könnte. Aber ich halte es nicht für denkbar. Während unserer ganzen Geschichte ist es uns niemals gelungen, eine Maschine zu entwickeln, die sich auch nur für kurze Zeit sicher in der Luft halten konnte.«
    Diese seltsame Lücke in ihrer Technologie verwunderte mich, aber ich sagte nichts mehr dazu.
    »Nun, da du diese grausamen Waffen gesehen hast«, sagte er, »bist du immer noch der Meinung, daß wir sie benutzen sollten?«
    Aber zweifellos glaubte er, daß mir solche Dinge nicht vertraut waren. Vom Aussehen her waren sie gar nicht so verschieden von den Kriegsmaschinen, die John Daker gekannt hatte. Und in meinen Träumen hatte ich noch viel fremdartigere Waffen gesehen.
    »Wir müssen sie bereitmachen«, sagte ich zu ihm.
    Wir kehrten an die Oberfläche zurück und gaben unseren Kriegern den Auftrag, die Waffen heranzuschaffen.
    Roldero war es inzwischen gelungen, eines unserer Tore zu zerschmettern, und wir mußten Kanonen einsetzen, um es zu verteidigen, aber die Krieger der Menschheit begannen sich einen Durchgang zu erzwingen, und an mehreren Stellen wurde schon Mann gegen Mann gekämpft.
    Die Nacht brach herein. Ich hoffte, daß das Heer der Menschen sich trotz ihrer Erfolge bei Dunkelwerden zurückziehen würde und uns die Zeit gab, die wir brauchten. Durch den Riß in dem Torflügel sah ich Roldero seine Männer vortreiben. Wahrscheinlich hoffte er, seine Stellung noch vor der Dunkelheit weiter auszubauen.
    Ich befahl weitere Männer in die Bresche.
    Schon begann ich an meiner eigenen Entscheidung zu zweifeln.
    Vielleicht hatte Arjavh recht, und es war unverantwortlich, die Macht der alten Waffen ins Spiel zu bringen. Aber dann, überlegte ich, was machte es schon aus? Es war besser, die Menschen zu vernichten und mit ihnen den halben Planeten, als ihnen zu gestatten, die Schönheit der Alten zu zerstören.
    Über diesen Gedanken mußte ich selber lächeln. Arjavh wäre damit nicht einverstanden gewesen. Er war ihm fremd, solch ein Gedanke.
    Ich sah Roldero mit Verstärkung kommen, und ich schwang mich in den Sattel eines in der Nähe stehenden Pferdes und spornte es zu der verhängnisvollen Bresche.
    Ich zog mein todbringendes Schwert Kanajana, und ich stieß meinen Schlachtruf aus - den Ruf, der noch vor kurzem die Krieger, die ich jetzt angriff, in den Kampf geführt hatte! Sie hörten
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