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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde
Autoren: Alexandra Sellers
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gerne der neue Sultan?"
    „Ich? Mir wäre es zuwider, ein solch eingeschränktes Leben zu führen und solche Verantwortung tragen zu müssen", verkündete Harry. „Ashraf ist mit dem Wissen groß geworden, eines Tages diese Pflicht übernehmen zu müssen. Mein Cousin Najib und ich sagen oft im Scherz, dass wir, sollte Ashraf etwas zustoßen, eine Münze werfen müssen - und wer verliert, muss Sultan werden."
    „Was willst du denn tun, wenn alles vorüber ist?"
    „Als Tafelgefährte von Prinz Omar war ich hauptsächlich mit der Förderung des Außenhandels betraut. Wenn alles so läuft, wie ich hoffe, werde ich das Gleiche für Bagestan tun. Ich hoffe, dass ich es so einrichten kann, dass ich weiterhin in Frankreich leben werde."
    Es war ein langer, mühsamer Weg zur nächsten Ortschaft, wo gerade die Läden öffneten. Als Erstes besorgte Harry sich Klein geld und telefonierte mit Ashraf in London.
    „Verdammt, Haroun, endlich rufst du an! Wo bist du?" fragte Ashraf halb verärgert, halb erleichtert.
    „Was ist los?"
    „Erzähl ich dir später", sagte Harry. „Wir werden heute noch in Cannes ankommen, wenn der Verkehr nicht total stillsteht. Hör zu, es ist wichtig. Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt habe, je mand habe einen gewissen Gegenstand entwendet, der dir gehört?"
    „Allerdings."
    „Nun, es stimmt nicht. Meiner Einschätzung nach befindet sich dieser Gegenstand immer noch dort, wo er die ganze Zeit war."
    „Was? Es wurde gar nicht gestohlen?" rief Ashraf atemlos.
    „Nein. Ich bin fast sicher. Ich habe nämlich, den Gegenstand, der entwendet wurde, und er ist es nicht. Es sei denn, ich bin Opfer eines sehr ausgeklügelten Planes, was ich nicht annehme."
    Die letzten Stunden waren die schlimmsten. Der Verkehr auf der Küstenstraße stand wirklich fast still, und die Klimaanlage in dem Taxi funktionierte nicht richtig.
    Endlich, endlich waren Mariel und Harry in Cannes, und Harry erklärte dem Fahrer den Weg zur Anlegestelle. Sie kamen an Hunderten von Segel-und Motorbooten vorbei, bis sie zu dem Anlege steg kamen, wo die wirklich großen Yachten lagen. Vor dem größ ten, luxuriösesten Boot, das Mariel je gesehen hatte, hielten sie an. Ihr Vater besaß eine kleine Yacht, und sie war schon an Bord mehrerer Luxusyachten gewesen, aber solche wie diese gehörten nur den Reichsten der Welt.
    Alles war schon bereit, und man wartete auf ihre Ankunft. Der Kapitän ließ sofort ablegen, sobald Prinz Haroun und seine Begleitung an Bord waren.
    „Was hast du über Ramiz herausgefunden?" fragte Harry Ashraf, der immer noch in London war.
    „Prince Karim sagt, Ramiz arbeite undercover für ihn. Deshalb habe er verlauten lassen, Ramiz sei verschwunden. Außer Karim und Ramiz wusste niemand von der Sache. Alle wurden in dem Glauben gelassen, Ramiz sei tot. Sein Auftrag war, sich in die Gruppe einzuschleusen, die auf den Sturz der Monarchie in Barakat hinarbeitet. Diese Gruppe hat offenbar beschlossen, uns daran zu hindern, Ghasibs Platz einzunehmen. Das hätten wir voraussehen müssen - denn wenn sie eine Machtübernahme der Islamisten in Bagestan initiieren können, dann haben sie einen wichtigen Verbündeten für ihre Bestrebungen in den Barakatischen Emiraten."
    „Allah."
    „Was die Rose betrifft, ergibt das alles durchaus einen Sinn, nicht wahr? Wer auch immer hinter der Widerstandsbewegung in Barakat steckt, hat wahrscheinlich unsere Gespräche in Rafis Palast abgehört oder Rosalinds Telefon, als sie der Frau in ihrem Apartment in London sagte, dass du kommen würdest, um die Rose zu holen."
    „Du meinst also, wir haben gar keinen Verräter unter uns? Aber können wir da ganz sicher sein?"
    „Wir kommen der Wahrheit langsam näher. Karim und ich nehmen an, dass Ramiz sich mit Erfolg in das Vertrauen der Organisation eingeschlichen hat. Denn man hat ihn zusammen mit einem ihrer Männer geschickt, um die Rose zu holen. Offenbar hat er es dann absichtlich vermasselt, entweder, indem er die falsche Rose genommen hat, oder, indem er nicht protestiert hat, als der andere die falsche nahm. Und dann hat er wohl alles getan, um den Moment hinauszuzögern, da man entdecken würde, dass es die falsche ist."
    „Er muss mich im Zug erkannt haben. Oder vielleicht schon in Paris, im Gare de Lyon. Ob er wohl dieses Gespräch, als ich direkt hinter ihm stand, absichtlich so geführt hat, um mich wissen zu lassen, dass er in den Zug nach Nizza steigen würde? Wahrscheinlich hat er geglaubt, während der Fahrt eine
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