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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde
Autoren: Alexandra Sellers
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Südfrankreichs unterwegs sind, auf der Jagd nach ... einer billigen Schneekugel. Es ist nicht zu fassen Und jetzt sind sie alle hinter uns her, weil sie glauben, wir haben die Rose."
    Sein Lachen schallte durch die Scheune.
    „Du trägst diese Enttäuschung aber wirklich mit Fassung", sagte Mariel und fiel in sein Lachen mit ein.
    „Was ist die Rose eigentlich genau?" fragte sie, als sie wieder sprechen konnten. „Willst du es mir nicht sagen?"
    Er hielt seine Hand hoch. „Siehst du das hier?" erwiderte er und deutete auf seinen Sultansring mit dem riesigen rosafarbenen Glasstein. „Die Rose ist ein Ring, ungefähr so wie dieser, nur dass der Stein echt ist, ein Diamant von einer extrem seltenen, rosafarbenen Sorte. Er hat einen bestimmten Schliff und an die fünfundsechzig Karat. Er ist von unschätzbarem Wert, sowohl materie ll als auch ideell.
    Und er befand sich seit Generationen im Besitz der AI Jawadi. Der jeweils herrschende Sultan von Bagestan vermachte ihn stets an seinen Nachfolger, und zwar an dem Tag, an dem er ihn zu seinem Kronprinzen ernannte. Für das Volk ist dieser Ring ein wichtiges Symbol der Stabilität."
    „Aber Bagestan hat doch gar keinen Sultan mehr", warf Mariel ein.
    „Nein, seit über dreißig Jahren nicht mehr, seit dem Staatstreich, durch den dieses Monster Ghasib an die Macht gekommen ist. Aber vor seinem Tod hat Sultan Hafzuddin al Jawadi meinen Bruder Ashraf zum Kronprinzen ernannt, für den Fall, dass es uns gelingen sollte, wieder in den Besitz der Macht zu gelangen. Aber er konnte Ashraf nicht die Rose geben. Sie war in den Wirren des Krieges verloren gegangen. Seit dem Tod Prinz Kamils, der im Krieg von Kaljuk umkam, wusste niemand, wo sie war."
    Mariel hörte gespannt zu.
    „Dann stellte sich auf einmal heraus, dass Prinz Kamil sie seiner Frau anvertraut hatte. Niemand von uns hatte etwas davon gewusst, und sie selbst hatte auch keine Ahnung von der Bedeutung und dem Wert der Rose gehabt. Wir erfuhren erst kürzlich davon. Ich ging zu dem Ort, wo sie sie aufbewahrte, aber jemand war mir zuvorgekommen - Ramiz Bahrami. Mir wurde gesagt, jemand habe die Rose schon geholt, und ich Idiot habe nicht weiter nachgefragt! Das soll mir eine Lehre sein. Ashraf sagt immer, ich sei zu impulsiv. Ich muss zugeben, in dem Fall hatte er nicht Unrecht."
    „Und wo ist die Rose jetzt?"
    Harry lachte erneut und hielt die Glaskugel hoch. „Da alle hin ter diesem Ding her sind und in dem Glauben, es sei die richtige Rose, muss die wahre Al-Jawadi-Rose wohl immer noch dort sein, wo sie sich seit fünf Jahren befindet - in London, als einer der Dekorationsgegenstände auf dem Couchtisch von Rosalind Lewis, jetzt Rosalind al Makhtoum, die Frau meines Cousins."
    „Oh", rief Mariel. „Davon habe ich gelesen, in der Zeitschrift .Hello'! Als wir in deinem Apartment waren. Ich habe die Fotos von der Hochzeit der beiden gesehen."
    „Ja", sagte er nur.
    Mariel nahm die Glaskugel und betrachtete die blutrote Rose. Auf einem der Blütenblätter klebte ein künstlicher Tautropfen, er sah aus wie eine Träne.
    „Bist du sicher, dass der Ring nicht vielleicht hier drin versteckt ist?"
    Harry schüttelte den Kopf. „Wo? Da ist nicht genug Platz. Nein, das ist auf keinen Fall der Behälter, den Roslind mir beschrieben hat." Nachdenklich schob er die Brauen zusammen. „Aber für wen arbeitet Ramiz? Diese Männer, die in Lyon zugestiegen sind, ich habe sie heute Nachmittag wieder gesehen, sie waren hinter uns her. Wenn Ghasib glaubt, dass ich die Rose habe, dann ist klar, weshalb sie mich verfolgen. Aber in wessen Auftrag hat Ramiz sie dann gestohlen, wenn nicht in Ghasibs?"
    Er setzte sich auf und zog die rote Umhängetasche zu sich he ran. Sie war jetzt leer, aber es gab noch ein Seitenfach mit einem Reißverschluss. Harry zog ihn auf und holte einen braunen Umschlag heraus.
    Er enthielt ein Bündel Geldscheine. Auf den Umschlag war etwas in Arabisch gekritzelt: „Allahs Segen sei mit dir."
    „Als Bauchtänzerin?"
    „Sieht so aus, als hätten sie sich zu der Varietetruppe gesellt, Hai. Davon träumt doch jedes Kind."
    „Ich komme da nicht mehr mit! Und wo sind sie jetzt?"
    „Wer zum Teufel kann das wissen? Sie haben ein solches Chaos verursacht, das kannst du dir nicht vorstellen, und dann sind sie verschwunden."
    „Hast du sie nicht verfolgt?"
    Die Stimme nahm einen leicht hysterischen Ton an. „Das werde ich. Sobald die mit dem Röntgen fertig sind und mein Arm eingegipst ist, und sobald die
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