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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Publikum und hofften auf weitere Spenden.
    Jetzt befahl der Sultan mit lässiger Handbewegung die Bauchtänzerin zu sich. Sie hatten schon bei vorherigen Vorstellungen bemerkt, dass diese Nummer ein echter Publikumsmagnet war. Mariel kündigte sich selbst mit dem typischen „Lala -lalala" der Bauchtänzerinnen an, als sie auf den Platz vor dem Sultan trippelte und sich in einem Wirbel aus durchsichtigen Schals verbeugte. Dann begann sie sich mit erhobenen Armen um die eigene Achse zu drehen und wiegte im Rhythmus der Musik die Hüften.
    Sie erregte die Aufmerksamkeit aller Männer, nicht nur die des Sultans.
    Mariel hatte so noch nie außerhalb des Trainingsraums getanzt, und schon gar nicht vor Männern.
    Außerdem hatte sie dabei nie ein so erotisches Gewand angehabt. Vor allem aber hatte sie noch nie beim Tanzen den Blick des attraktivsten Sultans der Welt auf sich gespürt. Seine Augen glühten.
    Auf den Straßen rund um die kleine Grünanlage verlangsamten die Menschen ihre Schritte und lenkten sie in ihre Richtung. Sogar die Autofahrer, die in den Kreisverkehr einbogen, gingen mit dem Tempo noch weiter herunter und betrachteten das Schauspiel.
    Mariel fühlte sich fast wie beschwipst. Sie lächelte verführerisch, rotierte mit den Hüften, und all die Schritte, die sie so mühsam einstudiert hatte, fielen ihr plötzlich so leicht, als entsprächen sie ihren natürlichen Körperbewegungen.
    „Allah, das ist unmöglich!"
    „Was ist?"
    „Fahr noch einmal herum, Ramiz! Diese ... diese Gaukler dort! Dort in der Mitte, der wie König Shahriyar aufgemacht ist... Aber das kann doch nicht Haroun al Muntazir sein! Was sollte er da machen? Könnte es sein, dass er...?" Yusuf leckte sich nervös über die plötzlich trockenen Lippen. „Es ist doch wohl nicht möglich, dass er es ist, der uns verfolgt?"
    „Lächerlich", erwiderte Ramiz ruhig. „Aber wir sollten für alle Fälle anhalten und uns das näher ansehen."
    „Eureka! Da ist er, der Zirkus! Mach langsam und fahr noch ein mal um die Verkehrsinsel."
    „Dieses Mädchen, das da tanzt. Was ist das auf ihrem Bauch?" „Mein Gott, du hast Recht. Ein Schmetterlingstattoo! Das muss sie sein."
    „Was zum ... Sieh dir den Sultan an. Ist das er?"
    „Ich glaube es nicht! Wir laufen ihm die ganze Zeit hinterher, um zu verhindern, dass Ghasib ihn umbringen lässt, und der Kerl bereist die Gegend und takelt sich auf wie ein Sultan? Was trägt er da für einen Ring? Ist das etwa die Rose? Unmöglich!"
    „Es heißt ja, Haroun al Muntazir habe einen ungewöhnlichen Sinn für Humor."
    Harry sah Mariel beim Tanzen zu, und es gefiel ihm mehr, als er zeigte. Sie würde jeden Sultan beeindrucken. Was seinen Ge schmack betraf, war eine Bauchtänzerin noch nie schöner gewesen. Er empfand Mariels schlanke Figur wie geschaffen für die sen Tanz.
    Plötzlich spürte er einen Blick auf sich. Eine ungute Vorahnung beschlich ihn. Unauffällig drehte er den Kopf - und begegnete Ramiz Bahramis Blick.
    Im selben Moment waren von irgendwoher Polizeisirenen zu hören.
    Der Affe sprang herbei und murmelte ihm ins Ohr: „Die Flies! Schnell zum Bus!"
    Routiniert brach die Truppe ihre Vorstellung ab. Mariel bog gerade den Oberkörper nach hinten und malte mit den Händen Arabesken in die Luft. Da brach ihre Musik ab.
    „Lass uns verschwinden!" rief jemand.
    Erst jetzt bemerkte Mariel die Polizeisirenen.
    Und dann hörte man, ganz in der Nähe, das Kreischen von Bremsen und das Krachen von Metall auf Metall.
    Eine Frau sprang aus einem Auto, auf das ein anderes aufgefahren war, in dem zwei Araber in teuren Anzügen saßen. Doch anstatt sich den Schaden an ihrem Wagen zu betrachten, kam sie schnurstracks auf Mariel zugerannt.
    Inzwischen strömte die Varietetruppe an der Frau vorbei zu ihrem Bus. Die Zuschauermenge war sichtlich irritiert.
    „Hier entlang!" hörte Mariel Harry rufen.
    Er umfasste ihr Handgelenk und zog sie in die entgegengesetzte Richtung, weg vom Bus.
    Die zwei Araber folgten der Frau auf den Fersen. Einer von ihnen schrie so laut, dass er das Stimmengewirr übertönte.
    „Sieh nur, er trägt tatsächlich den Ring! Ist das nicht die Rose?"
    Alle drei rannten in Harrys und Mariels Richtung.
    Die Sirene war jetzt ganz laut zu hören. Der Polizeiwagen hatte den kleinen Park fast erreicht, kam jetzt jedoch nur noch langsam näher heran, da der Kreisverkehr praktisch zum Stillstand gekommen war. Die Leute waren ausgestiegen und schauten dem Treiben verblüfft zu.
    Affen,

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