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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)
Autoren: Michelle Willingham
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gehören. Als Stephen ihn ansah, lächelte Nigel triumphierend. „Ich habe Sie bereits erwartet. Haben Sie die Aufzeichnungen mitgebracht?“
    „Nein. Wir wissen doch beide, dass sie lediglich ein Vorwand waren.“
    Nigel schüttelte den Kopf. „Wie bedauerlich, Whitmore. Möglicherweise hätte ich davon absehen können, Sie zu töten, hätten Sie sie mitgebracht.“
    Stephens Unterarm schmerzte höllisch, niemand hatte sich die Mühe gemacht, die Wunde zu verbinden. Stattdessen lag er gefesselt auf dem Teppich des in Rosa und Blau gehaltenen Salons. Nigel deutete auf eines der Louis-quinze-Fauteuils. „Setz ihn dorthin.“
    Als Stephen über die Schulter hochsah, entdeckte er Freddie Reynolds hinter sich, der ein Riechsalzfläschchen in der Hand hielt. Nicht ein Hauch von Bedauern war in der Miene von Emilys früherem Verehrer zu erkennen. Obwohl Stephen sich nach Kräften zur Wehr setzte, verfrachtete Freddie ihn in den Sessel und band ihn mit einem groben Strick daran fest.
    „Wo sind mein Vater und Quentin?“, stieß Stephen hervor.
    „Oh, sie werden uns in Kürze Gesellschaft leisten“, erwiderte Nigel. „Ich habe Anant beauftragt, auf sie achtzugeben, während Freddie Sie herbrachte.“
    „Dann stand Anant also schon immer in Ihren Diensten? Oder war er früher Hollingford treu ergeben?“
    Bedauernd schüttelte Nigel den Kopf. „Er kam erst vergangenes Jahr zu mir, nachdem ich seine Familie …“ Er machte eine Pause, schien abzuwägen, welche Formulierung er wählen sollte, „… nachdem ich sie unter meinen Schutz gestellt habe, wenn Sie so wollen. Anant begriff schnell, dass er seine Loyalität besser mir erweist statt Hollingford. Sicher auch deswegen, weil ich ihn mit so viel Opium versorge, wie er braucht.“
    Stephen versuchte, sich nichts von der Furcht anmerken lassen, die er empfand. „Es bestand keine Veranlassung, meinen Vater und meinen Bruder festzuhalten.“
    „Oh, sie haben sich selbst in diese Lage gebracht.“ Nigel schenkte sich eine Tasse Tee aus einer silbernen Kanne ein und fügte einige Löffel Zucker hinzu. „Aber sie können mir durchaus von Nutzen sein.“
    „Emily hat Sie für einen ehrenwerten Mann gehalten.“ Und mit einem wütenden Blick auf Freddie fügte Stephen hinzu: „Sie beide haben sie betrogen.“
    „Freddie arbeitet schon seit mehreren Jahren für mich.“ Nigel trank einen Schluck und schnitt eine Grimasse. Er setzte die Tasse ab und gab noch mehr Zucker in seinen Tee. „Das Töten ist eins seiner ausgeprägtesten Talente – neben Erpressung natürlich. Es ist ihm gelungen, Carstairs eine beachtliche Menge Geld abzunehmen.“ Nigel hob die Tasse an die Lippen und trank. „Kein Mensch kommt auf die Idee, ihn zu verdächtigen, was ihn umso wertvoller macht.“
    Freddie knöpfte seine Manschetten auf und lächelte.
    „Sie haben Emilys Bruder auf dem Gewissen, richtig?“, mutmaßte Stephen. „Und Carstairs.“
    „Ja, stimmt“, räumte Freddie munter ein. „Hollingford schuldete mir eine Menge Geld, und es war gut, ihn zur Rechenschaft zu ziehen.“ Sein breites Grinsen ließ keinen Zweifel daran, dass er stolz war auf seine Tat.
    Unermüdlich versuchte Stephen, die Fesseln zu lösen, aber mit jeder Bewegung schienen die Knoten sich nur noch fester zu ziehen. Obwohl er sich die Haut an einigen Stellen bereits aufgescheuert hatte, setzte er seine Bemühungen fort.
    Der Strick gab nicht nach, aber der Wunsch, ihn um Reynolds’ Hals zu schlingen, um dem arroganten Kerl das selbstgefällige Grinsen ein für alle Mal aus dem Gesicht zu wischen, trieb Stephen an.
    „Und Sie haben auch meine Frau im Garten von Falkirk angegriffen?“, stieß er wütend hervor.
    „Dieser Auftrag wurde von jemand anderem erledigt“, erklärte Nigel. „Der Mann sollte mit meiner Nichte reden.“
    „Sie bedrohen, wollten Sie sagen.“
    Nigel zuckte mit den Schultern. „Um meine Ziele zu erreichen, waren eben härtere Maßnahmen vonnöten. Emily wusste, wo ihr Bruder seine Geschäftspapiere zu verwahren pflegte. Ich musste befürchten, dass seine Aufzeichnungen den Verdacht auf mich lenken würden.“
    „Sie haben den Frachterlös der Lady Valiant gestohlen.“
    „Selbstverständlich. Und wenn Sie nicht wieder lebend aufgetaucht wären, hätte es nie jemand erfahren.“ Nigel setzte sich auf die Récamiere und trank einen weiteren Schluck Tee. „Opium ist ein überaus einträgliches Handelsgut. Eine Schande, dass die Chinesen sich einmischen.“
    „Was wollen Sie,
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