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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)
Autoren: Michelle Willingham
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Nigel?“
    Der ältere Mann stellte seine Teetasse ab. „Ich denke doch, das ist offensichtlich, Whitmore. Ich möchte mein Leben in Luxus verbringen. Woher mein Geld kommt, geht niemanden etwas an. Aus diesem Grunde, fürchte ich, müssen einige Mitglieder Ihrer Familie zum Schweigen gebracht werden.“
    Er sagte es, als würde es ihm nicht das Geringste ausmachen zu töten. „Wo wir gerade dabei sind“, fuhr er gelassen fort. „Wo hält sich eigentlich meine Nichte auf?“ Er klang nicht im Mindesten gehässig, sondern einfach nur neugierig.
    Um einen neutralen Gesichtsausdruck bemüht, erwiderte Stephen: „In Sicherheit – in London. Weit, weit weg von Ihnen.“
    „Oh, das wage ich zu bezweifeln. Sie müssen wissen, dass sie ziemlich an Royce und Victoria hängt. Und meine Informanten haben mir zugetragen, dass sie gemeinsam mit Rothburne und Ihrem Bruder hierher gereist ist.“ Nigel trank einen weiteren Schluck Tee. „Ich bin sicher, dass meine Männer sie bald finden.“
    „Warum wollten Sie die Vormundschaft für die Kinder?“, fragte Stephen. „Was für einen Nutzen haben Sie davon?“
    „Ich kann die beiden eigentlich ganz gut leiden. Außerdem hat mir der Junge wertvolle Informationen über seinen Vater geliefert. Als Vormund der Kinder habe ich uneingeschränkten Zugriff auf alle Unterlagen und Vermögenswerte. Abgesehen davon ist Royce ein feiner Kerl. Ich lasse ihn vielleicht am Leben, wenn Sie mit mir zusammenarbeiten.“
    „Sie würden Ihrer eigenen Familie Leid zufügen?“
    „Machen Sie halblang, Whitmore.“ Nigel schnalzte mit der Zunge. „Ich kann doch nicht zulassen, dass ganz London von meinen speziellen Seehandelsgeschäften erfährt, oder?“
    „Sie können nicht jeden töten. Zu viele Menschen kennen Ihre Geheimnisse.“
    „Da könnten Sie recht haben. Wir werden es eben versuchen müssen, nicht wahr?“ Nigel winkte Reynolds herbei und ließ sich gegen die Polster sinken. „Ich hänge nicht übermäßig an diesem Haus. Ein ordentliches Feuer wird die Leichen verschwinden lassen, und niemand erfährt etwas.“ Er unterdrückte ein Gähnen. „Bring den Marquess und Whitmores Bruder her“, befahl er Freddie.
    Endlich hatte sich der Strick, mit dem er an dem Sessel festgebunden war, ausreichend gelockert. Mit gefesselten Händen sprang Stephen auf und stürzte sich auf Reynolds. Er schaffte es sogar, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber der andere Mann warf ihn zu Boden, und auf einmal hatte Stephen den metallischen Geschmack von Blut im Mund.
    „Ich möchte ihn jetzt töten.“ Freddie hielt ihn fest und setzte ihm ein Messer an die Kehle. Seine Stimme klang verträumt und beinahe zärtlich. „Wenn er tot ist, wird Emily mir gehören.“
    „Für jemanden, der so versessen aufs Morden ist, scheinen Sie ziemlich unfähig, Ihre Arbeit sauber zu beenden“, bemerkte Stephen sarkastisch.
    Plötzlich pfiffen draußen Schüsse durch die Luft, und dann zersplitterte Glas. Zwar konnte Stephen seine Mitstreiter nicht sehen, aber er nutzte die Ablenkung, um sich aus Freddies Griff zu winden. Das Messer fiel zu Boden, und Stephen stürzte sich darauf, verzweifelt darum bemüht, es mit den gefesselten Händen zu ergreifen, was ihm schließlich auch gelang.
    Weitere Schüsse erklangen, dann herrschte auf einmal unheimliche Stille. Freddie lag tot und mit vor Überraschung geweiteten Augen in einer Blutlache.
    Auch Nigel hatte anscheinend Schüsse abgegeben. Er hielt eine Pistole in der Hand, aus deren Mündung Pulverdampf aufstieg, und wirkte erschüttert.
    Anant erschien im Türdurchgang, den Marquess mit sich ziehend. „Die Eindringlinge sind tot, Sir.“
    Er verbeugte sich vor Nigel. Seine dunklen Augen gaben keinerlei Gefühlsregung preis. „Unsere Wachen haben sich des Problems angenommen. Sie können die Angelegenheit zu Ende bringen.“
    „Und der Bruder?“
    „Wird in Kürze ebenfalls tot sein. Er hat versucht, Whitmores Leuten zu helfen, und dabei eine Kugel abgekriegt.“
    James Chesterfield schien um Jahre gealtert. Seine Haut wirkte wächsern, seine Schritte unsicher, als Anant ihn in den Raum stieß.
    „Lord Rothburne.“ Lächelnd deutete Nigel auf einen Sessel. „Wie freundlich, dass Sie uns Gesellschaft leisten.“
    Das Messer hinter dem Rücken verborgen, versuchte Stephen möglichst unauffällig, die Fessel um seine Handgelenke aufzuschneiden. Ihm blieb nicht viel Zeit, wenn er seine Familie retten wollte, doch zuverlässig durchtrennte die scharfe Klinge
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