Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)
Autoren: Michelle Willingham
Vom Netzwerk:
davonstolzierte.
    Die Zeit verging, und er überlegte fieberhaft, wie er weiter vorgehen sollte. Obwohl er Emily am liebsten geschüttelt hätte, ging ihm nicht aus dem Sinn, was sie gesagt hatte. Sie liebte ihn? War sie wirklich gekommen, um ihn zu retten? Er schlich ein Stück zurück und gab Michael ein Zeichen. „Ich gehe jetzt hinein.“
    „Ich halte das für zu riskant“, erwiderte Michael leise. „Nigel wird nicht zögern, dich zu töten.“
    „Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, rück mit deinen Männern nach.“
    Eine tödliche Ruhe breitete sich in Stephen aus. Eine Aufgabe lag vor ihm, die das Leben aller in Gefahr brachte, die ihm etwas bedeuteten. Er war nicht in der Lage gewesen, Emilys Bruder zu retten, aber er würde alles versuchen, um seine Familie zu schützen – oder dabei sterben.

24. KAPITEL
    Rezept für Riechsalze: Man nehme acht Teile Ammoniumkarbonat und vermische es mit einem Teil Kalkpulver in einem Fläschchen. Dann füge man einen Teil Lavendel hinzu.
    – aus dem Kochbuch der Emily Barrow –
    W ir haben unerwartete Gäste“, teilte Mrs Graham den versammelten Küchenmädchen mit. „Seine Lordschaft, der Marquess of Rothburne, macht gerade Mr Barrow die Aufwartung.“ Sie blickte Emily scharf an, stellte jedoch keine Frage nach dem Grund des Besuchs.
    „Wir sollten Erfrischungen reichen“, murmelte Emily.
    „Schaut nach, ob wir noch Erdbeeren haben“, ordnete Mrs Graham an. „Ich backe ein Blech Kekse.“ Zu Emily gewandt, sagte sie: „Warum machen Sie nicht Ihren köstlichen Orangenkuchen?“
    Die Mädchen sputeten sich, die Zutaten vorzubereiten, nur Emily bewegte sich so langsam, als wate sie durch Sirup. Nach dem Gespräch mit Stephen fiel es ihr schrecklich schwer, sich zu konzentrieren. Während sie die Zutaten nacheinander in der Backschüssel vermengte, gingen ihr seine wütenden Worte nicht aus dem Sinn – dass er ihre Hilfe weder brauchte noch wollte.
    Sie schlug ein Ei in den Teig und fragte sich, ob es ein Fehler gewesen war, herzukommen. Stephen hat recht, dachte sie bedrückt und fing an zu rühren. Ich hätte in London bleiben sollen .
    Vor Angst war sie innerlich wie gelähmt. Was, wenn jemand ihretwegen zu Schaden kam? Sie würde es nicht ertragen.
    Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Natürlich! Es gab eine Möglichkeit, wie sie helfen konnte! Sie begann schneller zu rühren und dachte nach. Ja, es würde funktionieren – es musste einfach.
    Als sie sah, dass Mrs Graham das Tablett mit Teegeschirr belud, hielt sie inne. „Lassen Sie mich servieren“, schlug sie der Köchin vor.
    „Nein.“ Mrs Graham schüttelte energisch den Kopf. „Er wird Sie erkennen, Sie können nicht gehen.“ Und zu einem anderen Mädchen gewandt sagte sie: „Claire, bringe den Gästen den Tee. Und pass auf, dass du nichts verschüttest.“
    „Noch nicht.“ Beschwörend sah Emily Mrs Graham an. „Vorher muss ich noch etwas tun.“
    Stephen schaffte es nicht einmal bis zum Hauseingang, ehe kräftige Arme ihn von hinten packten. Man stülpte ihm eine schwarze Kapuze über, und Stephen versuchte unter Flüchen, sich gegen seinen Angreifer zur Wehr zu setzen.
    Ruckartig bewegte er den Kopf nach hinten und traf seinen Widersacher mitten in das Gesicht. Plötzlich durchfuhr ein brennend heißer Schmerz seinen Arm, und er spürte wie ihm das Blut warm an der Haut herunterrann. Er hatte Michael strikte Anweisungen gegeben, nur einzugreifen, wenn sein Leben in Gefahr wäre.
    Mit dem Schmerz stürmten die restlichen Erinnerungen an die Nacht, in der er die Stichwunde davongetragen hatte, auf ihn ein. Kaum war Hollingford tot in den Straßendreck gesunken, hatte Anant sich auf Stephen gestürzt, um ihn zu erstechen.
    Irgendwie war es ihm gelungen, den Inder mit einem Fausthieb bewusstlos zu schlagen und die Flucht zu ergreifen. Beinahe konnte Stephen die glitschigen Pflastersteine unter seinen Sohlen spüren und den brackigen Geruch des Wassers riechen, der in jener Nacht vor so vielen Monaten von der Themse herübergeweht war.
    Mit einer kraftvollen Bewegung riss er sich die Kapuze vom Kopf.
    Und starrte in das Gesicht von Freddie Reynolds.
    Ein beißender Geruch nach Salmiak brachte Stephen wieder zu sich. Freddie musste ihn zusammengeschlagen haben, nachdem er sich die Kapuze vom Kopf gezogen hatte. Hinter seiner Stirn pochte ein heftiger Schmerz, und nur mit Mühe gelang es ihm, die Augen zu öffnen.
    „Whitmore.“ Die joviale Stimme konnte nur Nigel Barrow
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher