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Der Drache aus dem blauen Ei

Der Drache aus dem blauen Ei

Titel: Der Drache aus dem blauen Ei
Autoren: Ravensburger
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stammelte Herr Heck totenbleich. Er stupste seine Frau an. „Hildegard! Hildegard, da ist ein … ein …“
    Frau Heck-Schaube, die eben dabei gewesen war, Prinz unter dem Busch hervorzuziehen, schoss hoch und drehte sich genervt um.
    „Was ist denn jetzt schon wieder?“ Doch dann wurden ihre Augen so groß, dass Anja Angst hatte, sie würden in den Schnee kullern.
    „Hihi“, kicherte Lavundel. „Diesen Dunkzettel werden sie sich merken.“
    „Aaah!“, kreischte die Nachbarin so laut, dass sogar die Vögel im Garten verstummten. Dann fiel sie vor Schreck einfach um.
    „Pfump!“, machte es und man sah nur noch Frau Heck-Schaubes Schuhe aus einem Schneehaufen ragen.
    „Ups“, sagte Mama besorgt. „In Ohnmacht gefallen. Vielleicht haben wir doch ein wenig übertrieben?“

    „Sie wollten doch ein Monster sehen“, sagte Papa ungerührt. „Da haben sie es. Und was für ein schönes!“
    Anerkennend klopfte er dem stolzen Lavundel auf die Schulter.
    Jetzt kam die Nachbarin schon wieder zu sich. „Weg hier, Erwin!“, kreischte sie.
    Schon verschwanden die zwei samt ihrem winselnden Hund im Haus. Anja war ziemlich sicher, dass sich ihre Nachbarn nie wieder über Schneeballschlachten im Garten beschweren würden.

Das perfekte Weihnachten
    Ein dunkler Dezember war angebrochen. Der erste, zweite und dritte Advent waren schon vorbei. Die Weihnachtsferien hatten gerade begonnen. Familie Lukas wollte in diesem Jahr ein ganz besonders prächtiges Fest feiern. Immerhin war es Lavundels erstes Weihnachten! Am dreiundzwanzigsten Dezember besorgte Papa den größten Weihnachtsbaum, den Anja je gesehen hatte. Bo und Mama schleppten ganze Kisten voller Weihnachtsschmuck heran. Anja und ihre Geschwister schmückten den Baum mit Lebkuchen, Kerzen, silbernen Kugeln, Glöckchen und jeder Menge Lametta.
    „Das ist der wahnsinnstollste Weihnachtsbaum auf der ganzen Welt“, sagte Baby-Bo andächtig. Inzwischen sah auch Bo selbst aus wie ein wandelnder Christbaum. Er hatte sogar seinen Fahrradhelm mit Silbersternen und Lametta geschmückt.
    „Na los, los, los!“, drängte Mama und klatschte in die Hände. „Stellt die neue Krippe auf und hängt die Weihnachtsengel an die Lampen!“
    Alexander wischte sich über die Stirn. „Mann, dieses Jahr ist Weihnachten ja der totale Stress“, maulte er.
    „Es muss ja auch ein ganz besonderes Fest werden“, sagte Mama streng. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Nachher backe ich noch Plätzchen. Mindestens zehn Bleche!“
    Papa kam eben schnaufend mit schweren Einkaufstüten ins Haus. Er hatte neue Lichterketten gekauft. Außerdem noch mehr Kerzen und alles für das Festessen am folgenden Tag. „Ich mache den größten Braten der Welt“, rief er und schüttelte sich den Schnee aus dem Haar. „Wir reiben ihn heute mit Lavendel und Knoblauch ein und lassen ihn über Nacht ziehen, dann schmeckt er morgen richtig lecker.“
    Bei diesen Worten knurrte Lavundels Magen laut. „Hunger!“, rief er. Aber Mama rollte nur mit den Augen. „Nicht schon wieder, Lavundel!“, stöhnte sie. „Du siehst doch, dass wir viel zu tun haben. Es soll doch ein perfektes Weihnachtsfest werden.“
    „Aber mein Magen knurrt“, sagte Lavundel trotzig.
    Mama schnaubte. „Wenn du es gar nicht mehr bis zum Abendessen aushältst, dann hol dir ein bisschen Grillkohle aus dem Keller. Aber steh hier nicht im Weg herum.“
    Der Drache verzog missmutig das Gesicht, aber dann holte er sich aus dem Keller die Kohle und verspeiste sie. Sehr satt sah er allerdings noch nicht aus, aber weder Papa noch Mama schienen es zu bemerken. Viel zu sehr waren sie damit beschäftigt, die ganze Wohnung in ein Weihnachtsland zu verwandeln.
    Alexander hatte Recht. Es war wirklich ein ziemlich stressiger Tag. Mama jagte sie alle hierhin und dorthin: Plätzchen backen, Staubsaugen, Aufräumen, Engel aufhängen, mit Papa Lichterketten montieren. Als sie endlich fertig waren, sah das Wohnzimmer aus wie die Weihnachtsabteilung im Kaufhaus.
    Mama nickte erschöpft. „Seht ihr, schöner geht es nicht!“
    Und das stimmte! Überall glitzerte und blinkte es. Es roch köstlich nach Zimt, Orangen und Süßigkeiten. Das Schönste aber war Mamas Plätzchenberg. So viele süße Sterne mit buntem Zuckerguss!
    „Hunger“, piepste Lavundel und griff nach der Plätzchenschüssel.
    „Finger weg“, sagte Mama freundlich, aber bestimmt. „Die sind für morgen.“ Papa schob Lavundel eine Schale Nüsse zu, die der Drache mit einem Happs
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