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Der Drache aus dem blauen Ei

Der Drache aus dem blauen Ei

Titel: Der Drache aus dem blauen Ei
Autoren: Ravensburger
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klatschten sie alle laut durcheinander.
    „Wauauauau!“, bellte Mogli und hüpfte herum.
    „Juppie!“, schrie Alexander und vollführte einen wilden Indianertanz.
    „Woff!“, ertönte es plötzlich im Park.
    Alle schraken zusammen. Die Freude verpuffte auf der Stelle, als sie sahen, wer hier trotz der Kälte seinen Hund ausführte.
    Herr Heck. Und er kam mit Prinz genau auf sie zu.

Es schneit
    Herr Heck hatte ihnen jetzt gerade noch gefehlt. Prinz zerrte an der Leine und bellte, als wollte er Mogli gleich auffressen. Auch Mogli kläffte sofort los. Herr Heck ließ sich nicht stören. Unbeirrbar lief er auf die Gruppe zu. Er war dick eingemummelt und sah aus wie ein Yeti. Eilig wackelte er heran. Die Mütze hatte er tief ins Gesicht gezogen, darunter funkelten misstrauische Augen.
    „Was gibt’s denn hier zu feiern?“, knurrte er.
    Prinz hörte auf zu bellen und knurrte ebenfalls.
    „Wir freuen uns nur, weil unser Drachen so schön fliegt“, sagte Mama.
    Herr Heck legte den Kopf in den Nacken. Oben zog Lavundel ruhig seine Kreise. Die Geschenkbänder flatterten im Wind. Damit sah er aus der Ferne wirklich aus wie ein richtiger Papierdrachen.
    „Ziemlich spät im Jahr, um Drachen steigen zu lassen“, meinte Herr Heck. „Nicht das richtige Wetter. Zu kalt und zu feucht.“
    „Oh, nicht für chinesische Drachen“, sagte Anja. „Das ist ein Sondermodell. Speziell für kalte Tage gemacht.“
    Herr Heck schnaubte. „Hm, steigt wirklich sehr weit nach oben“, sagte er. „Erstaunlich hoch für einen Papierdrachen.“
    „Woff“, bekräftigte Prinz.
    „Das liegt an den Spezialbändern“, erklärte Anja. „Der Drachen ist aus besonderem Material gemacht. Er ist … äh … frostfest und besonders windschnittig. So ein Drachen kann auch in einem Schneesturm fliegen.“
    Alexander stieß ihr warnend mit dem Ellenbogen in die Seite. Aber Anja merkte auch so, dass sie mit ihrer Geschichte diesmal zu dick aufgetragen hatte. Denn jetzt war Herr Heck erst recht neugierig geworden.
    „Das interessiert mich“, sagte er jetzt prompt. „Ich bleibe hier stehen und warte, bis ihr den Drachen wieder runterholt. Den will ich mir jetzt doch genau angucken.“
    „Äh, das kann aber dauern“, sagte Alexander.
    „Ich habe Zeit.“
    „Prinz wird bestimmt frieren“, meinte Herr Meisenbeißer.
    „Schnickschnack“, schnappte Herr Heck. „Ich will den Drachen sehen!“
    Tja, jetzt war guter Rat teuer. Aber dann trat Papa vor.
    „Na schön“, meinte er freundlich. „Dann holen wir ihn jetzt eben vom Himmel. Gib mir mal die Schnur, Alexander.“
    Anjas Bruder sah Papa völlig entgeistert an, aber er rückte die Spule mit der Schnur schließlich heraus. Papa nestelte daran herum und ging ein paar Schritte über die Wiese. Und dann … stolperte er plötzlich und ruderte mit den Armen.
    „Vorsicht!“, rief Mama und stürzte zu ihm. Doch Papa war schon auf dem Boden gelandet und rieb sich das Knie.
    „Na so was“, brummte er. „Wie ungeschickt von mir, einfach hinzufallen.“
    Er warf einen verstohlenen Seitenblick zu Anja und ihren Brüdern und zwinkerte ihnen dabei verschmitzt zu. Er war mit Absicht gestolpert. Jetzt sah Anja auch, warum: Papa hatte die Spule losgelassen. Die Schnur hatte sich darum verheddert und rollte sich nicht weiter ab. Spule und Schnur verschwanden in Richtung Himmel. Mama hatte Papas Trick natürlich sofort durchschaut. „Oh, so ein Pech!“, rief sie. „Jetzt hast du die Schnur verloren. Tja, Kinder, ich fürchte, unseren Drachen sehen wir nicht wieder.“
    Alle bemühten sich, möglichst traurige Gesichter zu machen, während Lavundel oben am Himmel immer kleiner und kleiner wurde.
    Herr Heck schnaubte enttäuscht. „Na, Sie sind aber auch ein Trampel“, schnauzte er. Dann stapfte er grummelnd mit Prinz im Schlepptau davon.
    „Puh, Glück gehabt!“, sagte Herr Meisenbeißer.
    Papa grinste und rieb sich die Hände. „Tja, da unser ‚Drachen‘ jetzt leider weggeflogen ist, wie wäre es mit einem heißen Tee bei Familie Aslan? Ich wette, dort treffen wir auch einen gewissen Käpt’n Feuerblitz wieder.“
    Und so war es auch. Lavundel war natürlich schlau gewesen und direkt zum Hochhaus geflogen. Dort hatte er von außen an das Wohnzimmerfenster im zehnten Stock geklopft.
    Als Familie Lukas und Herr Meisenbeißer bei den Aslans eintrafen, waren Frau Aslan und Yasemin gerade dabei, ihn von den Bändern zu befreien. Baby Sibel spielte fröhlich damit.
    „Warum hast du mich
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