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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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es auf das Schlachtfeld zu bringen. Als der Kampf schließlich beendet war, wurde der kleinen Katze bewusst, wie nah sie einem Zusammenbruch gekommen war. Es war viel schwieriger, zu senden, wenn ein weiteres Wesen beteiligt war, als sich selbst einfach nur in die Welt hinauszubeamen. Das war so– hatte sie Beraal erklärt, nachdem sie endlich aufgewacht war–, als würde man gleichzeitig in zwei Richtungen jagen oder als würde man versuchen, so wie Tooth zu fliegen und zur gleichen Zeit umherzustreifen wie Hulo.
    Beraal fragte sich, wie lange ihr Unterricht noch dauern würde. Mara würde immer eine kleine Katze sein– Southpaw war inzwischen viel größer als sie–, doch dafür verfügte sie über außergewöhnliche Fähigkeiten, und Beraal wusste nicht, ob sie damit Schritt halten konnte. Längst hatte sie Mara das meiste von dem beigebracht, was sie wusste, und Beraal wünschte nur, sie hätte selbst mehr von Miao gelernt. Niemand hatte ihr die entscheidenden Fragen gestellt, weil alle glaubten, man habe noch viele Jahreszeiten mit der Siamkatze vor sich. Ganz nach Katzenart hatte Beraal nur das gefragt, was für sie wichtig war, als sie anfing, Mara zu unterrichten. Und es ging nicht nur ihr so. Die Schwarzweiße wusste, wie sehr Katar Miaos Rat vermisste, wenn er sich um die alltäglichen Belange des Clans kümmerte.
    Noch bevor Beraal sich nach Großfüßen umschauen oder ins Haus des Senders gehen konnte, sprang Southpaw aus dem Fenster und landete beinahe auf ihr. » Uff«, sagte er. » Tut mir leid, Beraal, ich war ganz in Gedanken.«
    Beraal beugte sich vor und rieb ihren Kopf sanft an seinem. Der kleine braune Kater trieb sich immer noch überall herum und geriet so ungefähr jeden zweiten Tag in Schwierigkeiten. Aber Mara hatte ihr erzählt, wie treu Southpaw an ihrer Seite geblieben war, als sie versuchte, den Tiger zu rufen. Es war schwierig gewesen, und der Sender hätte schon fast aufgegeben, als die ersten Versuche fehlschlugen.
    » Southpaw hat mich zum Weitermachen angespornt«, hatte Mara gesagt. » Er hat nicht aufgegeben und nicht zugelassen, dass ich es tue.« Obwohl er unbedingt zur Schlacht hatte zurückkehren wollen und obwohl seine Instinkte ihn drängten, seiner Neugier nachzugeben und nachzusehen, wie es den Wilden Katzen erging, hatte sich Southpaw neben Mara zusammengerollt, sie ermutigt und ihre Pfoten und ihr Fell geputzt, als sie vor Erschöpfung beinahe zusammengebrochen wäre. Beraal und die anderen Katzen waren stolz auf ihn. » Er wird ein prächtiger Kater, wenn er groß ist«, hatte Katar gesagt.
    » Na los, lauf«, sagte Beraal jetzt. » Hulo hat dich schon gesucht. Er ist drüben auf der anderen Seite des Parks.« Katze und Kätzchen schauten sich um und entdeckten Hulo, der über das Blechdach humpelte und versuchte, die letzten Reste der Wintersonne zu genießen. Der Kater bewegte sich nur langsam voran, da er sich noch nicht von seinen Wunden erholt hatte. Während Southpaw fröhlich die Treppe hinuntersprang, schoss Beraal ein Gedanke durch den Kopf.
    » Glück gehabt?«, rief sie und stellte die Schnurrhaare fragend auf.
    » Nein«, antwortete Southpaw. Sein Miauen klang frustriert. Er und Beraal versuchten, Mara zu überreden, nach draußen zu kommen und die Wilden Katzen kennenzulernen, aber die Angst des Senders vor dem Draußen schien nach der Schlacht gewachsen zu sein. Beraal seufzte. Es gab so vieles, was sie Mara beibringen könnte, wenn sich das Kätzchen nur aus dem Großfußhaus bewegen würde.
    Als sie vorsichtig durch das Haus lief, fand sie Mara aufrecht sitzend auf dem Bett vor. Ihr Schwanz ging hin und her und ihre Augen leuchteten dunkelgrün.
    » Southpaw ist gegangen, bevor wir zu Ende gespielt haben«, sagte sie verärgert zu Beraal. » Er will Hulo treffen und mit ihm auf die Jagd gehen, und ich wollte, dass er hierbleibt.«
    » Er kann nicht die ganze Zeit bei dir bleiben«, erklärte Beraal und ließ sich auf die Flanke nieder, die nicht so schwer verwundet war. » Er ist eine Draußenkatze, weißt du, und er wäre sehr glücklich, wenn du ihn von Zeit zu Zeit besuchst, genauso wie er dich hier besucht.«
    Mara hatte die Angewohnheit, zu schielen, wenn sie wütend war, und ihr Schwanz schwenkte steif von einer Seite zur anderen. » Ich muss nicht nach draußen gehen«, miaute sie eingeschnappt. » Ich habe Ozzy gerufen, ohne auch nur eine Pfote vor die Tür zu setzen. Schon vergessen?«
    » Nicht alles im Leben kann man mit Senden
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