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Der Captain ist 'ne Lady

Der Captain ist 'ne Lady

Titel: Der Captain ist 'ne Lady
Autoren: Linda Conrad
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um hier ein langweiliges Leben zu führen. Das macht er nicht einmal für sein Kind.”
    Auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie sie es anstellen sollte, wollte sie ihn irgendwie trösten. “Das Leben und die Arbeit auf einer Ranch sind bestimmt nicht langweilig. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es manchmal ziemlich aufregend zugeht”, meinte sie lächelnd.
    Der Blick, den er ihr daraufhin zuwarf, war jedenfalls alles andere als langweilig. Er war sogar sehr aufregend.
    “Wenn Sie lächeln, gefallen Sie mir”, stellte er lässig fest. “Sie sollten es öfters tun.”
    Prompt wurde Meredith wieder rot. Warum hatte sie bloß versucht, nett zu ihm zu sein? Verlegen wandte sie ihm den Rücken zu und öffnete ihre Reisetasche. Viel hatte sie nicht mitgebracht. Diese Tasche enthielt mehr oder weniger alles, was ihr gehörte. Bisher hatte sie Uniform getragen, und wenn es nach ihr ginge, würde sie bald wieder eine Pilotenuniform anziehen – hoffentlich sehr bald. Wozu sollte sie sich da etwas Neues kaufen?
    T-Shirts, Trainingsanzüge, Shorts und Laufschuhe, dazu die dunkelblaue Hose, die sie letztes Jahr gekauft hatte, als ihr Vater seinen Ruhestand feierte. Dazu kamen noch die Sachen, die sie am Leib trug, und Unterwäsche. Mehr besaß sie nicht.
    Gerade verstaute sie die Sachen in dem großen begehbaren Schrank und in den Schubladen, als sie plötzlich spürte, dass Cinco hinter ihr stand. Vorsichtig drehte sie sich um und war auf alles vorbereitet, weil es ihr bisher nicht gelungen war, diesen Mann zu durchschauen.
    Cinco bückte sich und hob einen Slip auf, der ihr aus der Hand gefallen war, schwarz, hauchdünn und seidig glatt. Faszinierend, dachte er. Damit hatte er nicht gerechnet bei dieser knallharten Pilotin.
    Als er sich wieder aufrichtete, stand sie kampfbereit vor ihm. “Hier, bitte”, sagte er lächelnd und ließ sich von ihrem mordlüsternen Blick nicht im Geringsten beeindrucken. “Sexy Unterwäsche für einen Captain.”
    Meredith riss ihm den Slip aus der Hand. Sie war zornig und sah dabei fantastisch aus, hochgewachsen und schlank, aber nicht mager. Die Rundungen, die sich unter der Kakibluse verbargen, sahen für Cinco so aus, als wären sie genau nach seinem Geschmack. Er war sicher, dass ihre Körper perfekt zusammenpassten und …
    Halt! ermahnte Cinco sich. Wie kam er bloß auf solche Gedanken? Er war ihr Beschützer. Musste er sie jetzt auch noch vor ihm selbst beschützen? Er brachte kein Wort hervor. Allein schon die Nähe dieser sagenhaften Frau raubte ihm den Atem.
    Während sie die restliche Unterwäsche und einige T-Shirts achtlos in eine Schublade stopfte, wich er zurück und versuchte sich unter Kontrolle zu bekommen. Sie war eine Klientin. Daran musste er unbedingt denken. Eine Klientin, eine Schwester oder ein Kumpel, den er auch dementsprechend behandeln musste, wenn sie zusammen waren. Nur so konnte es klappen.
    Cinco schluckte schwer, öffnete die Vorhänge vor dem Panoramafenster und ließ das Sonnenlicht ungehindert in den Raum fallen. Sofort fühlte er sich erheblich besser.
    “Also, Meredith, womit wollen Sie sich die Zeit vertreiben?”, fragte er und blickte ins Freie. “Reiten Sie? Schwingen Sie gern das Tanzbein?”
    “Wenn ich mich fortbewege, dann mittels Pferdestärken und nicht mittels lebender Pferde”, erwiderte sie. “Und meine Beine habe ich nur geschwungen, um Vorgesetzten auszuweichen, die ihre Streifen aufs Spiel gesetzt und mich angemacht haben.”
    Sie schloss die Schublade, in der sie alles untergebracht hatte, stellte die leere Reisetasche in den Schrank und kehrte in ihre komfortable Gefängniszelle zurück. Der Gefängniswärter stand mit dem Rücken zu ihr am Fenster.
    Bei seinem Anblick bekam sie Herzklopfen, und beim Klang seiner tiefen Stimme lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken. “Hier draußen in der Wildnis haben Sie bestimmt nichts, womit Sie mich beschäftigen könnten, Gentry, es sei denn, Sie verstecken auf der Ranch ein Flugzeug”, sagte sie spöttisch.
    “Wir haben tatsächlich einige Maschinen”, erwiderte er leise. “Keine Kampfjets oder Jumbos, in denen man Generäle durch die Luft kutschieren kann, sondern zwei einmotorige Propellermaschinen für die Arbeit und einen kleinen Learjet für berufliche …”
    Er stockte mitten im Satz, als wäre ihm etwas Wichtiges eingefallen. “Oh nein, kommen Sie bloß nicht auf die Idee, während Ihres Aufenthalts auf der Ranch zu fliegen! Wir müssen ohnehin noch eine neue
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