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Der Captain ist 'ne Lady

Der Captain ist 'ne Lady

Titel: Der Captain ist 'ne Lady
Autoren: Linda Conrad
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fahren, damit sie ihn für immer verlassen konnte. Wie sollte er das nur fertigbringen? Woher sollte er die Kraft nehmen, sich von ihr zu verabschieden?
    Innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden hatte er pausenlos über die Liebe und die damit verbundenen Gefahren nachgedacht. Wenn man einem anderen Menschen seine Liebe schenkte, ging man das Risiko ein, dass man verletzt wurde und leiden musste.
    Cinco presste verzweifelt die Lippen zusammen, doch plötzlich entspannte er sich. Hier ging es nicht um irgendjemanden, sondern um Meredith. Er hatte ihr bereits sein Leben anvertraut. Und er war sich ganz sicher, dass sie ihn nie verletzen würde. Das konnte sie gar nicht. Endlich begriff er, dass sie ihm die Möglichkeit bot, wieder glücklich zu werden. Sie war sein Schicksal, seine Zukunft und der Teil seiner Seele, der ihm bisher gefehlt hatte.
    Für sie würde er alles aufs Spiel setzen. Sie war es wert.
    Von neuer Kraft erfüllt, setzte er seinen Plan um, der es ihnen erlaubte, zusammenzubleiben. Er hatte noch viel zu erledigen, und die Zeit war knapp.
    Als Meredith am Morgen zum Frühstück erschien, erfuhr sie von Lupe, dass Cinco bereits gegessen und das Haus verlassen hatte. Angeblich musste er viel vorbereiten. Meredith war enttäuscht, dass er nicht einmal bei diesem letzten Essen in seinem Haus bei ihr war.
    Die Zeit, bis es so weit war, sich mit ihm für die Fahrt zur Piste zu treffen, verbrachte sie im ersten Stock in ihrem Zimmer. Wie sehr sehnte sie sich danach, in diesem Haus zu bleiben. Die Gentry-Ranch war ihr Zuhause geworden wie kein anderer Ort je zuvor. Wie sollte sie dieses Zuhause verlassen?
    Wie sollte sie den Mann verlassen, den sie liebte und den sie nicht mehr aus ihrem Herzen verbannen konnte? Für sie gab es keinen anderen mehr. Cinco bedeutete ihr alles.
    Bevor der Wunsch zu bleiben übermächtig wurde, hielt sie sich energisch vor, dass sie ihn genug liebte, um ihn zu verlassen. Er sollte nicht darunter leiden, dass sie zur Fliegerei zurückkehren musste. Das durfte sie ihm nicht antun. Grundsätzlich hätte sie gern auf das Fliegen verzichtet, um bei Cinco zu bleiben, doch das hätte er nicht zugelassen. Das wiederum würde er ihr nicht antun.
    Kopfschüttelnd schloss sie die Reisetasche und sah sich ein letztes Mal im Zimmer um. Abby hatte recht. Wieso musste Liebe dermaßen schmerzen? Das würde niemand je verstehen.
    Beinahe hätte sie das leise Klopfen an der Tür nicht gehört. Als sie sich umdrehte, stand Cinco lächelnd vor ihr.
    “Bist du bereit, Schatz?”, fragte er zögernd.
    Er trug zu einer neuen Jeans geputzte Stiefel und einen Pullover im selben Braun wie seine Augen. Ausgerechnet jetzt sah er zum Anbeißen aus, wenn sie fort musste. Er sah so großartig aus, dass sie nicht sprechen konnte. Darum nickte sie nur und griff nach ihrer Tasche.
    “Gib her”, sagte er, nahm ihr die Tasche ab und berührte dabei ihren Arm. Behutsam hielt er sie fest. “Das meiste habe ich schon verladen”, fuhr er fort. “Aber ich muss mich noch von Lupe und Abby verabschieden. Willst du mich dabei begleiten oder im Wagen warten?”
    “Wie bitte?”, fragte sie. Was hatte er gesagt? Bestimmt hatte sie sich verhört.
    Während sie die Treppe hinuntergingen, wiederholte er die Frage. “Wartest du im Wagen, während ich mich verabschiede?”
    “Wohin willst du denn?”, fragte sie zaghaft.
    Cinco blieb stehen. Jetzt kam für ihn die größte Prüfung seines Lebens. “Ich begleite dich natürlich, Schatz. Du glaubst doch nicht, dass ich dich nach allem, was zwischen uns war, einfach so fortgehen lasse?”
    Er ließ ihr Zeit, um zu begreifen, was er damit meinte.
    “Du kommst mit mir?”, stammelte sie. “Im Flugzeug?”
    “Sicher im Flugzeug. Wie sonst sollten wir unser neues Zuhause in Seattle erreichen?”, fragte er lächelnd.
    “Aber du hast Angst vor dem Fliegen!”, wandte sie ein.
    “Schatz, ich sorge mich, wenn geliebte Menschen fliegen, aber ich bin ein Kämpfer, wie du weißt. Du liebst mich doch?”
    Sie konnte nicht sprechen und begann zu zittern.
    “Was meinst du”, fuhr er fort, “wie ich neulich so schnell zu der Hütte gelangt bin? Mit einem Hubschrauber konnte ich dir am ehesten helfen. Edle Ritter in schimmernden Rüstungen stören sich nicht an ihren Ängsten.”
    “Ich habe darüber nachgedacht, aber keine Erklärung gefunden”, gestand sie. “Also, du vertraust mir und kommst mit mir nach Seattle? Du verlässt die Ranch und dein Zuhause und akzeptierst,
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