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Der Brandstifter

Der Brandstifter

Titel: Der Brandstifter
Autoren: Jane Casey
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Haftstrafe verurteilt
    Gestern wurde eine Frau zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie den 56-jährigen Angestellten eines Callcenters » irrtümlich« verletzt hat. Kelly Staples, 20, aus Richmond, Surrey, musste sich deswegen vor dem Kingston Crown Court in London verantworten.
    Sie hatte im Januar gestanden, Victor Blackstaff mit einem Messer verletzt zu haben, wobei ihr Anwalt gegenüber dem Gericht die Tatsache, dass sie sich bedroht gefühlt hatte, als mildernden Umstand geltend machte.
    » Zum Zeitpunkt dieses Zwischenfalls befand sich die Hauptstadt wegen der Umtriebe des als › Brandmörder‹ bekannt gewordenen und seinerzeit noch flüchtigen Serientäters in einem Zustand der Hysterie. Meine Mandantin sah ihr Leben in Gefahr. Nach einem feuchtfröhlichen Abend war sie beträchtlich alkoholisiert und gesteht ein, dass ihr Urteilsvermögen beeinträchtigt war. Sie sagt, sie habe ihm die Verletzungen irrtümlich zugefügt.«
    Der vorsitzende Richter Steven Delaware führte aus, dass bei dem Strafmaß sowohl ihr frühes Schuldeingeständnis als auch die Tatsache, dass sie nicht vorbestraft war, berücksichtigt wurden.
    Weiterhin wies er jedoch darauf hin, dass es gleichzeitig als eine Warnung an andere zu verstehen sei, kein Messer mit sich herumzutragen. Außerdem zeigte er sich besorgt über die schweren Langzeitfolgen des Messerangriffs für das Opfer. Mr. Blackstaff befindet sich nach wie vor in medizinischer Behandlung und ist noch nicht wieder arbeitsfähig.

Dritter Selbstmord in
» überfülltem « Frauengefängnis
    Eine dritte Inhaftierte hat sich im Gefängnis HMP Mantham in Northumberland das Leben genommen. Louise North, 29, verbüßte dort seit anderthalb Jahren eine lebenslängliche Freiheitsstrafe wegen Mordes. Gestern Morgen nach dem Frühstück befand sie sich auf dem Weg zu ihrer Zelle im oberen Stockwerk des Gebäudes, als sie plötzlich über das Geländer sprang und 18 Meter in die Tiefe stürzte. Sie war auf der Stelle tot. Aufgrund von Reparaturarbeiten am darunterliegenden Treppenabsatz waren selbstmordverhindernde Netze entfernt worden. Die Gefängnisbehörde hat eine Untersuchung angeordnet, um zu überprüfen, warum North sich ohne entsprechende Überwachung im Zellentrakt frei bewegen konnte.
    Dies war bereits der zweite Selbstmordversuch von Louise North. Zuvor hatte sie schon eine Überdosis Antidepressiva eingenommen, während sie in Untersuchungshaft saß und die Verhandlung ihres Mordes an ihrer besten Freundin, Rebecca Haworth, anstand. Sie war jedoch rechtzeitig gefunden und medizinisch behandelt worden. Ihr damaliger Abschiedsbrief spielte im Prozess gegen sie eine wichtige Rolle, obwohl ihr Anwalt argumentierte, dass dieser im Zustand einer Depression verfasst worden sei und nicht als verlässlicher Beweis ihrer Schuld gelten dürfe. Im Zeugenstand hatte sie behauptet, dass sie damit ihren damaligen Freund überzeugen wollte, nicht um sie zu trauern, und dass sie daher an vielen Stellen gelogen oder übertrieben hatte. Der Prozess hatte unter starkem Medieninteresse stattgefunden, da North versucht hatte, die Verbrechen des berüchtigten Serienmörders Razmig Selvaggi, alias der Brandstifter, zu kopieren, der zum Zeitpunkt des Mordes an Rebecca Haworth noch nicht gefasst war.
    Trotz dieser Vorgeschichte wurde Louise North von der Gefängnisbehörde nicht als selbstmordgefährdet eingestuft und stand daher nicht unter besonderer Aufsicht. Sie galt als vorbildlicher Häftling.
    Seit 2009 haben sich– trotz aller Bemühungen um eine Verbesserung der Lebensbedingungen für die Insassen und der Einführung eines Beratungsdienstes– drei Frauen im HMP Mantham das Leben genommen. Sophie Chambers, Erste Sprecherin der Gefängnisreformgruppe Cell Out sagte, es gebe nach wie vor ernste Probleme im Hinblick auf Überfüllung und unzureichende Bedingungen in dem viktorianischen Gefängnisgebäude. Sie forderte die Regierung auf, die Bereitstellung von Geldern für den Bau neuer Hafteinrichtungen zu beschleunigen.
    North war im Mai letzten Jahres zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe mit einer Mindesthaftdauer von 25 Jahren verurteilt worden. Eine vorzeitige Haftentlassung auf Bewährung wäre für sie frühestens im Jahr 2035 in Betracht gekommen.

Danksagung
    Mein Dank gilt allen Mitarbeitern von Ebury Press, insbesondere Gillian Green, die vom ersten Exposé bis zur Druckfahne immer darauf geachtet hat, dass ich auf dem richtigen Weg bleibe.
    Vielen Dank auch an Simon
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