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Der beste Freund

Der beste Freund

Titel: Der beste Freund
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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zuckten. Er sah Klein Tim an. “Hat diese Wohnanlage nicht einen Swimmingpool?”
    “Sicher.” Tim stand auf, die anderen Blakely-Brüder ebenfalls.
    Mac erkannte die Gefahr und schob seinen Stuhl zurück. “Nichts überstürzen, Leute. Ich wollte nur einen Witz machen.”
    “Wir auch”, sagte Hammer. “Stimmt’s, Döser?”
    “Genau.” Döser grinste und enthüllte den lädierten Zahn, den er sich vor elf Jahren bei der Football-Landesmeisterschaft eingehandelt hatte. “Ich liebe Witze.”
    Während Mac ohne weitere Umstände hochgehoben und zum Becken hinausgetragen wurde, sagte er sich, dass er dies vermutlich verdient hatte – aber nicht aus dem Grund, den die Brüder vermuteten.
    Tess hatte wenige Stunden ihres Lebens in einem Kleid zugebracht, doch das Treffen mit Mac heute erforderte eins. In Anbetracht der Hitze wählte sie ein leichtes Sommerkleid mit Gänseblümchenmuster, denn Mac mochte Gänseblümchen.
    Vor dem Spiegel überlegte sie, ob sie Schmuck tragen sollte. Da fiel ihr das Goldkettchen mit der tränenförmigen Perle ein, die Mac ihr zum Highschool-Abschluss geschenkt hatte. Es hatte sie gerührt, dass er ihr etwas so Zartes, Feminines kaufte, obwohl ihre Beziehung eher knuffig war. Da Tess die Halskette für besondere Gelegenheiten aufhob, holte sie sie selten aus dem schwarzen Samtetui. Aber heute war der richtige Anlass.
    Als sie fertig war, bekam sie Nervenflattern. Wäre Mac bereitwilliger auf ihren Wunsch eingegangen, wäre sie weit ruhiger. Ihr Plan war ohnehin aufregend genug. Sie musste ihn einfach herumkriegen.
    Ihr Mietbungalow lag ziemlich zentral, also beschloss sie, zu Fuß zum Nugget Café zu laufen. Sie setzte die Sonnenbrille auf, schlang sich die Tasche um die Schulter und ging los. Schon nach ein paar Metern wurde ihr so heiß, dass sie ihren Entschluss bitter bereute.
    Mac bog in den Parkplatz vor dem Nugget, als Tess gerade die Tür erreichte. Sie sah ihn aus seinem weißen Pick-up steigen. Der Wagen war von der Arbeit auf der Ranch staubig, aber Mac war frisch angezogen und trug einen hellgrauen Stetson, den sie an ihm noch nicht kannte.
    Er sah verteufelt gut aus mit seinen sehnigen Cowboybeinen in den makellosen Jeans, mit den breiten Schultern in dem graukarierten Westernhemd. Natürlich hatte sie sein attraktives Aussehen schon oft bemerkt, aber jetzt traf es sie besonders.
    Vielleicht war es eine Auswirkung ihrer neuerlichen Lektüre. Tess fragte sich plötzlich, wie Mac wohl im Bett wäre. Hastig schob sie den Gedanken von sich. Mac war wie ihr fünfter Bruder. Er wäre entsetzt über ihre Fantasien.
    Als spürte er ihren Blick, sah Mac in ihre Richtung. “Ist dein Auto kaputt?”, fragte er.
    “Ich wollte laufen.” Tess roch sein Aftershave und konnte keine Bartstoppeln an seinem kantigen Kinn ausmachen. Dass er für diesen Abend extra geduscht und sich rasiert hatte, berührte sie seltsam.
    “Wie unvernünftig”, meinte er kopfschüttelnd. “Bei der Aircondition drinnen wirst du dich erkälten.”
    “Du klingst wie meine Mutter. Kannst du mir nicht wenigstens ein Kompliment für mein Kleid machen? Ich dachte, du magst Gänseblümchen.”
    “Dein Kleid ist sehr hübsch. Und du wirst dir darin den Tod holen.”
    Das war nicht das, was sie hören wollte. Gereizt stellte sie fest, dass sie insgeheim gehofft hatte, ihr Anblick würde ihn verwirren und entzücken. Wie im Film, wenn ein knabenhaftes Mädchen auf einmal im Kleid auftauchte. “Lass das nur meine Sorge sein.”
    “Gut. Aber jammere nicht herum, wenn du dir eine Sommergrippe einfängst.”
    “Ich werde dich nicht dafür verantwortlich machen.”
    “Schön zu wissen, dass du mich für etwas nicht verantwortlich machst.” Er hielt ihr die Tür auf.
    Tess blieb stehen. “Hör mal, wenn du so bist, können wir das Ganze auch abblasen.”
    “Und was weiter?”
    “Rein oder raus, ihr zwei!”, rief die Bedienung Janice. “Wir wollen nicht die ganze Stadt kühlen.”
    Mac ließ die Tür wieder zufallen. “Also was?”, fragte er.
    Tess wollte die Sache nicht wirklich abblasen. Sie brauchte Macs Hilfe, außerdem war er frisch geduscht und rasiert, das sollte nicht vergeudet sein. “Gehen wir den Hackbraten an”, sagte sie entschlossen.
    Mac öffnete die Tür zum zweiten Mal und versuchte, gelassen zu bleiben, während ein Hauch ihres leichten Parfums ihm in die Nase stieg. Als er sie in dem schwingenden Kleid mit dem Gänseblümchenmuster erblickt hatte, war ihm fast die Luft weggeblieben.
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