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Der beste Freund

Der beste Freund

Titel: Der beste Freund
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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beschaffen!” Allein das Wort machte ihn schaudern. Er hatte sich nie gestattet, Tess als sexuelles Wesen zu betrachten, und nun brachen alle Dämme. Zum ersten Mal nahm er die reizvollen Erhebungen unter ihrem T-Shirt und die sinnliche Kurve ihrer Hüfte wahr. “Das kannst du doch vernünftigerweise nicht erwarten, oder?”
    “Ich finde das völlig vernünftig”, meinte Tess. “Warum sollte ich allein herumsuchen und bei irgendeinem Tölpel landen, der mein erstes Mal zu einem Albtraum macht, wenn ich stattdessen auf deine Erfahrung zurückgreifen und es richtig schön haben kann?”
    Darauf musste Mac sich etwas einfallen lassen. Und das ging nicht, solange er sich vorstellte, dass Tess es mit jemandem “richtig schön hatte”.
    “Siehst du?” Sie lächelte überlegen wie ehedem, wenn sie bei einem Wortgefecht oder Monopolyspiel gewonnen hatte. “Gib zu, dass das Sinn macht.”
    “Ich gebe gar nichts zu. Und wieso verfällst du ausgerechnet auf mich? Du hast doch Freundinnen. Ich dachte, Frauen reden ständig über Männer.”
    “Das tun sie auch, aber du hast die besseren Informationen.” Tess schob die Hände in ihre hinteren Taschen. “Du bist mit fast allen Mädchen hier ausgegangen und hörst, was sie über andere Männer sagen. Und du kennst die Männer besser und weißt, ob sie zum Beispiel beim Bier mit ihren Eroberungen angeben. Zudem traue ich niemandem zu, egal, ob Mann oder Frau, dass er die Sache für sich behält, außer dir.”
    Mac schluckte. Wenn sie es so sah, konnte er sich kaum weigern. Und er wünschte, sie würde nicht so kess dastehen, die Hände auf den Hüften und die Brust herausgereckt. Er mochte das nicht. Na schön, er mochte es zu sehr.
    “Mac.” Tess legte ihm die Hand auf den Arm.
    Er versuchte, nicht wegzuzucken. Sie hatte ihm tausend Mal die Hand auf den Arm gelegt. Viel fester hatte sie ihn schon gepackt, meistens, um ihn zu beschimpfen, und er hatte sie seinerseits gepackt. Er hatte sie an der Hand gehalten, wenn sie als Kinder an Halloween Süßigkeiten erpressen gingen. Sie hatten sich laut schreiend aneinander geklammert, wenn sie auf dem Jahrmarkt Achterbahn fuhren. Berührungen waren nie etwas Besonderes gewesen. Bis jetzt.

2. KAPITEL
    “Hör zu, Mac”, begann Tess wieder. “Du hast mir den ersten Zahn gezogen, nicht?”
    “Unpassendes Beispiel.”
    “Du hast mir Autofahren beigebracht.” Tess lächelte. “Du hast mir meinen ersten Whisky verabreicht.”
    “Weil du mich angefleht hast, und anschließend hast du dich übergeben.”
    “Und du hast dabei meinen Kopf gehalten. Ich meine, in allen diesen wichtigen Momenten meines Lebens hast du mir beigestanden.”
    “Dies ist wahrhaftig etwas anderes.”
    “Nicht wenn du weniger prüde wärst.”
    “Prüde, ich …?”
    “Wie wäre es mit Donny?”
    “Donny Beauford?” Mac schnaubte verächtlich. “Das kann nicht dein Ernst sein.”
    “Wieso? Was ist verkehrt an Donny?”
    Mac wusste es selbst nicht, aber bei der Vorstellung von Donny und Tess im Bett bekam er Gänsehaut. Er strich sich übers Gesicht, blickte hinauf in die Krone der Platane und dann zu Tess.
    “Er würde … nicht richtig auf dich eingehen.”
    “Ah.” Sie wurde rot, sah ihm jedoch tapfer in die Augen. “Du meinst, auf sexuellem Gebiet?”
    “Auf jedem Gebiet.”
    “Siehst du, so etwas möchte ich wissen. Was ist mit Stu?”
    “Der ist noch schlimmer.”
    “Und Buck?”
    “Niemals.”
    “Aber Jerry.”
    “Auf keinen Fall! Jerry ist ein Weichei, wahrscheinlich würde er …” Mac dachte an ein paar saftige Geschichten, in die Jerry ihn eingeweiht hatte. “Egal. Der nicht.”
    “Okay, dann mach du einen Vorschlag.”
    Schweigend betrachtete er Tess. Nur das Rauschen des Flusses und das Scharren der Pferdehufe waren zu hören. Die Tiere wurden in der steigenden Hitze unruhig. Schweiß lief Mac über den Rücken, aber das lag nicht nur an den Temperaturen. “Mir fällt niemand ein.” Er wollte sich in dieser Richtung auch gar nichts einfallen lassen.
    “Vielleicht brauchst du nur Zeit. Wollen wir heute Abend zusammen essen gehen?”
    “Heute ist Pokerabend.”
    “Stimmt. Ich kann auch nicht, ich spiele bei Joan Rommé. Dann also morgen Abend.”
    Mac fand, dass ein Aufschub alles war, was er momentan erwirken konnte. Und vielleicht würde bis morgen ein Wunder geschehen. “Wir treffen uns im Nugget Café.” Er lächelte. “Hackbraten-Tag.” Hackbratentag im Nugget war schon immer ihre Wonne gewesen.
    “Gut.
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