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Der beste Freund

Der beste Freund

Titel: Der beste Freund
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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richtig mit ihr ausgehen sollte. Tess hatte in dem tulpengelben Kleid so hinreißend ausgesehen, dass ihm die Kehle eng wurde und er direkt ein bisschen erregt war, als er mit ihr tanzte. Fast hätte er sie auf dem Tanzboden geküsst, doch er kam schnell wieder zu Vernunft, als er an die Blakely-Brüder im Hintergrund dachte. Außerdem, wie albern, ein Mädchen zu küssen, das praktisch seine Schwester war.
    Natürlich würden sie sich in Zukunft selten sehen, doch sie würden es überleben.
    Tess räusperte sich und starrte auf den Fluss. “Mac, ich …”
    “Ja, ich auch”, unterbrach er hastig, um irgendwelchen Gefühlsausbrüchen zuvorzukommen. Er kaute energischer auf seinem Grashalm.
    “Das glaube ich nicht”, sagte Tess verspannt. “Die Sache ist die, Mac … ich bin noch Jungfrau.”
    Vor Verblüffung spuckte er den Grashalm ins Wasser. Dann überkam ihn ein Hustenanfall.
    Sie trommelte ihm auf den Rücken, doch der Körperkontakt brachte ihn nur noch mehr zum Husten. Seitdem er die Freuden der Sexualität entdeckt hatte, war das Thema zwischen ihm und Tess tabu. So machten sie sich das Leben wesentlich einfacher, und er wünschte, sie hätte es dabei belassen.
    Während Mac mit dem Erstickungstod kämpfte, ging Tess zum Fluss und füllte ihren Hut mit Wasser. Sie brachte ihn zurück und hielt ihn ihm unter die Nase. “Trink.”
    Er gehorchte und goss sich den Rest über den Kopf.
    Sie hockte vor ihm, und endlich fand er den Mut, sie anzusehen. “Na und?”, fragte er heiser.
    “Ich bin sechsundzwanzig.”
    “Und?” Seine Reaktion war dümmlich, aber sein Gehirn hatte eine Art Kurzschluss.
    “So kann ich auf keinen Fall in der Großstadt auftauchen und Mädchen beraten, die im Alter von zwölf ihre ersten sexuellen Erfahrungen gemacht haben.”
    “Verstehe.” Ein entsetzlicher Gedanke stieg in ihm auf – dass sie die Lösung ihres Problems von
ihm
erwartete. Und das Entsetzlichste daran war, dass er diesem Wunsch nur allzu gern nachkommen würde. Er schob die unsägliche Vorstellung beiseite. “Aber Keuschheit ist heute wieder angesagt. Du könntest sogar ein Vorbild sein.”
    “O Mac! Ich möchte kein Vorbild für Keuschheit sein! Das entspricht doch gar nicht meinen Überzeugungen. Du weißt genau, dass es nur an meinen Brüdern liegt.”
    Ihre Brüder. Sie würden ihm die Haut bei lebendigem Leib abziehen, sobald er Tess anrührte. “Aber deine Brüder gehen nicht mit nach New York.” Im nächsten Moment erkannte er, dass er vom Regen in die Traufe geraten war.
    “Eben. Und das ist das zweite Problem. Ich bin sexuell völlig ahnungslos und werde allein sein in einer Stadt mit lauter ausgekochten Männern. Willst du, dass ich in meiner Naivität auf einen glattzüngigen Charmeur hereinfalle?”
    Es war ein teuflisches Dilemma. “Natürlich nicht, aber …”
    “Ich brauche einen netten Mann, Mac. Einen, der mein Problem löst, bevor ich abreise.”
    Lieber Himmel. Gleich würde sie ihn darum bitten. Sein Herz pochte hart, während er sich fragte, ob er die Kraft für eine Absage aufbringen würde. “Tess, du weißt nicht, was du redest”, stammelte er.
    “Ich weiß genau, was ich rede. Und du bist der einzige Mensch, dem ich zutraue, diesen Mann für mich zu finden.”
    “Spinnst du?” Mac sprang auf und warf dabei Tess um. Das Einzige, was schlimmer war als seine eigene Beteiligung an dieser schändlichen Tat, war die Beteiligung eines anderen Kerls. “Entschuldige.” Er reichte ihr die Hand, um ihr wieder aufzuhelfen, und ließ sie sofort wieder los.
    Tess staubte ihre Jeans ab. “Mac, bitte, ich kann nicht ewig Jungfrau bleiben.”
    “Wieso nicht?” Er redete Unsinn. Und verflixt, während sie ihren Po abstaubte, fand er, dass es ein sehr hübscher Po war.
Verflixt, verflixt.
    Sie seufzte und ließ den Kopf hängen. “Und ich hatte so auf dich gehofft.”
    “Himmel, Tess.” Er hegte nicht nur ungehörige Fantasien über sie, er versagte ihr auch noch Hilfe. “Du weißt, ich würde alles für dich tun, aber da sehe ich keinen Weg.”
    Sie hob den Kopf und sah ihn hoffnungsvoll an.
    Er trat einen Schritt zurück. “Schau mich bitte nicht so an.”
    “Ich zeige dir den Weg. Wir machen eine Liste. Du findest heraus, ob der jeweilige Mann eine feste Beziehung hat, denn ich möchte niemanden verlet…”
    “Moment mal.” Panik überfiel ihn. “Ich habe keineswegs zugesagt.”
    “Du sagtest, du würdest alles für mich tun.”
    “Alles, außer dir einen Liebhaber zu
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