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Der beste Freund

Der beste Freund

Titel: Der beste Freund
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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wieder in seinen Armen zu sein. Sie wollte seine Zärtlichkeiten und nichts sonst. Mehrere Dates hatte sie bereits abgelehnt. Die Vorstellung, einen anderen als Mac auch nur zu küssen, jagte ihr kalte Schauer über den Rücken.
    Wenn das so weiterging, musste sie sich auf ein Leben als Single einrichten. War sie etwa doch ein Treueblümchen? Sie hätte das nicht im Traum für möglich gehalten, bis Mac zusammen mit ihrer Jungfräulichkeit auch ihr Herz genommen hatte. Und er hatte es behalten.
    Tess zog die durchsichtigen Haremshosen und den bestickten BH an, stellte sich vor den Spiegel in ihrem kleinen Schlafzimmer und befestigte den Gesichtsschleier. Sie erinnerte sich an den Blick in Macs Augen, als sie für ihn tanzte. Nie hatte sie sich sinnlicher gefühlt, als sie sich über ihn beugte und mit ihren Brüsten praktisch sein Gesicht streichelte.
    Er hatte an jenem Abend Schluss machen wollen, aber sie hatte ihn so gereizt, dass er sogar die Verabredung mit ihren Brüdern vergaß. Und er hatte gesagt, dass er sie liebte. Vielleicht war es nicht ernst gemeint gewesen, vielleicht meinte er nur den aufregenden Sex, den sie hatten. Aber an jenem Abend hatte er ihr Herz getroffen.
    Nein, sie konnte das Haremskostüm nicht zu der Halloweenparty tragen. Es würde sie viel zu sehr an Mac erinnern. Vielleicht sollte sie gar nicht zu der Party gehen, sondern fernsehen. In diesem Moment klingelte es an der Tür.
    Vermutlich die Nachbarin. Manche Dinge blieben sich offenbar gleich. Die Bewohnerin des Nachbarapartments erinnerte Tess so sehr an Mrs Nedbetter in Copperville, dass sie sie mitunter mit deren Namen anredete. Sie blickte in den Spiegel. Nun, es war Halloween, das würde ihren Aufzug erklären.
    Es klingelte wieder. Und dann rief eine Stimme, die ihr fast das Herz stillstehen ließ: “Süßes oder Saures!”
    “Mac!” Sie rannte zur Tür und riss sie auf – und erstarrte.
    Er war als Scheich verkleidet, mit wallenden Gewändern und einem üppig goldgeränderten Kopftuch. Als er Tess erblickte, klappte sein Unterkiefer herunter. “Wow. Das ist ja direkt beängstigend.”
    “Ja.” Sie hielt seinen Blick fest. “Da hast du recht.”
    “Bist du auf dem Weg zu einer Halloweenparty?”
    “Nein. Oder ja, vielleicht. Ich habe eine Einladung und überlegte gerade, ob ich gehen sollte. Ich habe probiert, ob ich dieses Kostüm tragen kann.” Sie schluckte. “Aber ich kann nicht.”
    “Du trägst es doch, oder ist das eine Halluzination?”
    “Ich … Aber komm doch herein.” Sie trat zurück. “Hast du Gepäck? Wie lange willst du bleiben?”
    “Mein Gepäck ist im Hotel.”
    Ihre Hoffnungen erstarben. “H…Hotel? Du willst nicht … bei mir wohnen?”
    Er trat mit wallenden Gewändern in den Flur und schloss die Tür. “Ich wollte mich nicht aufdrängen, du hast sicher allerhand zu tun.”
    Also kam er als Tourist. Sie konnte ihn überall herumführen, aber er zog die Grenze, indem er ein Hotel genommen hatte. Das Scheichkostüm war ein kleiner Scherz, kein Bekenntnis zu irgendwelchen Gefühlen.
    “Natürlich habe ich zu tun.” Tess war fest entschlossen, ihre Enttäuschung zu verbergen. “Aber ich stelle mich gern auf dich ein. Hättest du mir früher Bescheid gesagt, hätte ich ein paar Tage Urlaub nehmen können …”
    Er winkte ab, als wäre ihm das gleichgültig. “Lass dich nicht in deiner Arbeit behindern. Aber du wolltest zu einer Party.” Seine Stimme wurde rau. “Hast du eine Verabredung?”
    Im ersten Moment wollte Tess lügen, aber das war nicht ihr Stil. “Nein, es sind nur Arbeitskollegen.”
    “Wie – und da wolltest du
so
gehen?”
    Tess’ Nackenhaare stellten sich auf. Wenn sie entschied, nicht so zu gehen, war das ihre Sache. Von Mac geradezu angeklagt zu werden, war eine andere Sache. Er hatte kein Recht dazu. “Und wieso nicht?”
    “Weil das ungehörig ist!”
    “Das fandest du aber nicht, als ich für dich getanzt habe!” Ärgerlich blies sie sich den Schleier aus dem Gesicht. “Du warst so begeistert, dass du fast gehechelt hast, Mister!”
    “Und das wird jeder Kerl auf der Party auch tun!”
    Sie hob das Kinn. “Und was macht dir das aus?”
    Er packte sie. “Eine Menge.”
    Die Umgebung verschwamm in Glanz und Strahlen. Tess verlor sich in Macs Blick.
    Er schloss die Augen. “Verflixt. So wollte ich dich nicht überfallen.”
    “Ach?” Sie war ernüchtert.
    “Nein.” Er sah ihr in die Augen. “Ich wollte vorsichtig herausfinden, ob du einen Freund
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