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Doktorfick (German Edition)

Doktorfick (German Edition)

Titel: Doktorfick (German Edition)
Autoren: Natalie Frank
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„Aaahhh!“
    Der Aufschrei erschreckte Nicolette derart, dass sie kurz das Steuer verriss. Der Wagen machte einen grotesken Schlenker, zwei Räder gerieten auf den sandigen Randsteifen, aber bevor er ausbrechen konnte, brachte Nicolette ihn wieder unter Kontrolle und zurück auf die Fahrbahn.
    „Spinnst du total?“, schrie sie ihre Freundin an.
    „Tut mir leid.“ Betreten sah Carole auf ihre ineinander verknoteten Finger. „Aber die Landschaft ist so wunderschön.“
    „Tut mir leid, tut mir leid“, äffte Nicolette sie nach, „deswegen musst du mich aber nicht zu Tode erschrecken.“
    Doch dann tätschelte sie Caroles Oberschenkel. Sie war ein Sensibelchen. Gerade in der letzten Zeit war sie besonders dünnhäutig und fing wegen jeder Kleinigkeit an zu weinen. Eine tief deprimierte Carole, die auf dem Rest der Fahrt nur noch vor sich hin schniefen würde, war schwerer zu ertragen als eine Stunde Zahnbehandlung ohne Betäubung.
    „Was war denn nun wirklich los?“, wollte Nicolette wissen, um Carole von ihren trüben Gedanken abzulenken.
    Carole hörte auf zu schmollen und deutete begeistert aus dem Fenster. „Schau doch nur mal die schöne Landschaft!“ Sie beugte sich vor, um durch die Windschutzscheibe zu schauen. „Sieh doch nur, Lavendelfelder!“
    „Kann sein.“ Nicolette sah kurz zur Seite. Tatsächlich, Lavendelfelder. Carole hatte recht, die Landschaft war wunderschön. „He, schau mal da vorne, das könnte das Schloss sein.“
    Carole beugte sich so weit vor, dass ihre Nase fast die Windschutzscheibe berührte. Sanftgeschwungene Hügel und hohe Berge mit dunkelgrünen Baumgruppen bewachsen, erhoben sich aus den Wiesen.
    Auf einer lang gezogenen Hügelkette am Horizont konnte man die Silhouette eines altertümlichen Gebäudes erkennen, das sich beim Näherkommen als Schloss entpuppte. Die gelbe Fassade leuchtete im Licht der Sommersonne.
    „Och, das wäre aber schön.“ Caroles Blick wurde sehnsüchtig. „Da würde ich mich wohlfühlen.“
    Nicolette musste unwillkürlich seufzen. Ein Aufenthalt in einem solch feudalen Schloss kostete mit Sicherheit ein Vermögen. Wie wohl die Klinik dagegen aussehen mochte? Gerard stellte sich solche Fragen nicht, und es war ihm auch ziemlich gleichgültig, wie und wo seine Frau untergebracht war. Er wollte nur eins, so wenig wie möglich ausgeben und dafür eine dauergeile Ehefrau zurückbekommen, der er es dreimal am Tag besorgen konnte.
    Die passive, schüchterne Carole hätte sich für ihn auch fünfmal täglich auf den Rücken gelegt. Leider hatte sie ihm jedoch erzählt, naiv, wie sie war, dass sie die Fliegen an der Decke des Schlafzimmers zählte, während er sie vögelte. Das hatte Gerards Selbstwertgefühl so verletzt, dass er keinen mehr hochbekam. Deshalb musste Carole eine Therapie machen, und wenn sie mit ärztlich garantierter Orgasmusfähigkeit zurückkehrte, würde auch Gerard seine alte Manneskraft zurückkriegen, auf die er einst so stolz war.
    Mit welchem Recht, war Nicolette heute noch unverständlich. Der Fick mit Gerard, den sie sich vor einem Jahr einmal aus Neugierde gegönnt hatte, war der mieseste, den sie jemals erlebt hatte und – bei Aphrodite – sie hatte etliche erlebt. Aber Gerard hatte den Vogel abgeschossen. Nach der Nacht mit ihm hatte sie nie wieder den Wunsch verspürt, seinem Schwanz noch einmal ihre feuchte Pussy zu öffnen.
    Carole hingegen liebte ihn, küsste den Boden, auf dem er ging, und fand alles, was er sagte oder tat, toll. Und natürlich war sie felsenfest davon überzeugt, dass es an ihr lag, dass sie nie zum Orgasmus kam, und hatte fürchterliche Schuldgefühle, weil sie ihren Göttergatten quasi entmannt hatte.
    Deshalb war sie sofort damit einverstanden gewesen, als er ihr vorschlug, in die Klinik für libido- und orgasmusgestörte Frauen zu gehen. Vor lauter Eifer, ihm zu gefallen, hatte sie sogar vergessen, sich über die Art der Therapie, die Klinik oder andere wichtige Einzelheiten zu informieren.
    Es war Nicolette gewesen, die per Internet Erkundigungen eingezogen hatte. Allerdings gab die Klinik äußerst wenig preis und es gab auch kaum Erfahrungsberichte ehemaliger Patientinnen. Deshalb hatte sie sich entschlossen, die Freundin zu begleiten, um ihr notfalls helfen zu können, falls sich diese ominöse Klinik als Räuberhöhle entpuppen sollte.
    Als Gast war es ihr freigestellt, an den Therapiestunden teilzunehmen. Auf die Frage, welcher Art diese Therapiestunden seien, hatte sie trotz
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