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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag
Autoren: William C. Dietz
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wenn auch kleiner, über genügend kombinierte Feuerkraft verfügten, um das Schlachtschiff zu bezwingen.
    Chien-Chu spürte, wie der ganze Rumpf erzitterte, als eine Salve Lenkwaffen hinausblitzte und, nachdem sie eine kurzzeitige Lücke in einem hudathanischen Kraftfeld gefunden hatten, beim Kontakt mit dem feindlichen Rumpf detonierte.
    Eine Nova blühte auf, und die Bildschirme wurden schwarz, als die Computer sie abschalteten. Vereinzelte Hurrarufe waren zu hören, verstummten aber gleich wieder, als das zweite Schiff mit allem, was es hatte, angriff. Lenkwaffen rasten hinaus, wurden von anderen Systemen erfasst und detonierten vor ihrem Ziel. Energiekanonen spien kohärentes Licht, Schilde leuchteten in allen Farben des Regenbogens, und Jäger rasten umher und suchten nach Schwachpunkten. Die Bildschirme wurden wieder hell.
    Chien-Chu sah, wie einer der Zweisitzer unter dem Aufprall eines unsichtbaren Projektils ins Schleudern geriet, wegtrudelte und explodierte. Er zuckte zusammen und wandte sich ab. Das half kaum. Der Tod füllte jeden Bildschirm.
    Er blickte nach oben, wo Algeron fast eine ganze Sichtluke füllte. Irgendwo dort unten war Natasha und wartete darauf, dass Hilfe kam. Nun, Hilfe war weiß Gott gekommen.
    Ein hudathanisches Schiff erzitterte, als eine interne Explosion versuchte, es in Stücke zu reißen, wurde inaktiv und trieb ab. Chien-Chu stieß einen Jubelschrei aus, und andere folgten seinem Beispiel. Endlich war die menschliche Rasse aus der selbst auferlegten Starre erwacht, hatte reagiert und war dabei, Rache zu nehmen.
    Es war fast dunkel, und die Landschaft war in lavendel-farbenes Licht gehüllt. Das am Tag karge und irgendwie abweisend wirkende Tal hatte sich in etwas Schönes verwandelt. Ein Felszacken wirkte jetzt plötzlich wie eine Skulptur, das Skelett eines abgestorbenen Busches wurde zu einem Spielzeug für den Wind und eine Klippe war in Licht gehüllt.
    Zuerst kamen die Spionaugen, insgesamt ein Dutzend, trieben wie metallische Samenkapseln über die Landschaft dahin und suchten nach Anzeichen von Gefahr. Dann kamen zwei computergelenkte Robo-Crawler, beide massiv gepanzert und durchaus imstande, schwerem Beschuss standzuhalten. Wenn die Legion Minen gelegt oder irgendwie einen Hinterhalt gelegt hatte, würden sie die
    Wucht des Angriffs auffangen.
    Der Rest der hudathanischen Fahrzeuge folgte nach, zog die unbekannten Gefahren des Pfades den vielen Felsbrocken der Talsohle vor. Der Pfad folgte dem Weg des geringsten Widerstandes und schmiegte sich an die Südflanke des Tals.
    Baldwin schwankte hin und her, als der Truppentransporter über einen Felsen polterte. Er war es müde, in der Luke zu stehen und zuzusehen, wie die Landschaft vorbeizog, zu warten, dass etwas passierte, aber er hatte keine Wahl. Der Einsatz war von Anfang an schwierig gewesen, aber das Fehlen jeglicher Luftunterstützung machte ihn nun wirklich gefährlich. Er fragte sich, welchen Verlauf die Schlacht draußen im Weltraum wohl nahm, und verdrängte den Gedanken gleich wieder. Seine volle Aufmerksamkeit wurde hier und jetzt benötigt.
    Wie um die Richtigkeit dieser Einschätzung zu beweisen, bewegte sich vor ihnen etwas. Reiter, die auf Tieren saßen, die wie zottige Mammuts aussahen, huschten über den Pfad, entdeckten den Konvoi und gaben ein paar Schüsse ab. Dann schienen sie zu erkennen, dass Vorsicht der bessere Teil der Tapferkeit war, machten kehrt und preschten dorthin zurück, wo sie hergekommen waren.
    Die Spionageaugen sandten verspätete Warnungen durch die improvisierte Elektronik, die die Hudathaner seinem Standardkomm aufgepfropft hatten, die Robo-Crawler bogen nach links und eröffneten mit ihren Maschinengewehren das Feuer, und Baldwin wurde nach vorn geschleudert, als sein Fahrer den Transporter ruckartig abbremste. Pfeilkommandeur Tula-Ba stellte die nahe
    liegende Frage.
    »Soll ich einen Dolch hinter ihnen herschicken, Sir?«
    Baldwin überlegte. Andere Einheiten hatten über Angriffe von Eingeborenen berichtet, von denen einige ziemlichen Schaden angerichtet hatten, aber wie gefährlich konnte eine solche Bedrohung schon wirklich sein! Erinnerungen drängten sich ihm auf: Agua IV, der endlose Regen und der Strom von Eingeborenen, der nie versiegte - so lange nicht, bis seine Karriere zerstört und sein Leben ruiniert waren. Die Befehle kamen wie von selbst.
    »Schicken Sie zwei Dolche … und keine Gefangenen machen.«
    »Ja, Sir.«
    Aus Tula-Bas Sicht war die zweite Hälfte des
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