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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag
Autoren: William C. Dietz
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schlage ich Folgendes vor. Hier mündet ein Canon in das Tal. Wenn die übel Riechenden näher kommen, führe ich eine Gruppe Krieger ins Tal hinaus. Ich gebe ein paar Schüsse auf sie ab und ziehe mich zurück.«
    »Und sie folgen dir durch den Canon und in den Hinterhalt«, sagte Booly voll Bewunderung für den wachen Verstand des Naa.
    »Eine ausgezeichnete Idee«, sagte Hartmann stolz und schlug seinem Sohn auf den Rücken.
    Roller schien nicht überzeugt. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich verstehe nicht viel von den Hudathanern, aber ein menschlicher Kommandeur würde eine Streife in den Canon schicken und den Rest des Bataillons weitermarschieren lassen.«
    Booly nickte. »Gut überlegt. Also wollen wir unserem Freund genug Zeit lassen, eine ihm angemessen erscheinende Abteilung abzusondern, dann den Canon hinter ihnen sprengen und den Rest der Einheit angreifen. Wir haben zwölf Borgs, und wenn wir sie richtig positionieren, sollten die den ganzen Konvoi bei lebendigem Leib auffressen können.«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, während die anderen überlegten. Hartmann ergriff als Erster das Wort.
    »Das ist gut, sehr gut. Wir spalten seine Einheit auf, isolieren die Streife und nehmen uns dann ihn vor.«
    Boolys Knie hatten angefangen zu schmerzen. Er stand auf und sah ihnen nacheinander in die Augen. »Also schön. Es gibt einiges zu tun. Fangen wir an.«
    Die menschlichen Schiffe kamen so schnell aus dem Hyperraum und griffen so gnadenlos an, dass in den ersten fünf Minuten der Schlacht drei hudathanische Kriegsschiffe zerstört wurden.
    Kriegskommandeur Poseen-Ka wurde aus tiefem Schlaf geweckt und in die Kommandozentrale gerufen, nur um dort zu erkennen, dass seine Flotte um ihr Leben kämpfte. Was er im Holotank sah und seine Offiziere ihm berichteten, deckte sich mit seinen schlimmsten Ängsten, so als ob diese plötzlich zum Leben erwacht wären.
    Plötzlich und mit der Einsicht, die sich manchmal beim Eintreten unerwarteter Gefahren einstellt, wurde ihm bewusst, dass er ein Opfer genau des übertriebenen Optimismus geworden war, vor dem er so oft gewarnt hatte. Der Tod des Imperators und die erfolgreiche Landeoperation auf Algeron hatten ihn unvorsichtig gemacht. Und damit hatte er den Weg zu einer möglichen Niederlage frei gemacht. Diese Menschen traten mit dem Willen zum
    Kampf gegen ihn an und machten ihre Sache hervorragend. Und da seine Flotte jetzt voll mit dem Kampf ums Überleben beschäftigt war, würde sie seine Bodenstreitkräfte nicht unterstützen können.
    Nun ja, dachte Poseen-Ka, als er sich an seinem Kommandosessel anschnallte, so geht das eben im Krieg. Die Bodentruppen werden alleine kämpfen müssen, während ich mich mit der Navy der Menschen auseinander setze.
    Der Sessel des Hudathaners summte, als er sich ein Stück nach hinten neigte. Er entnahm dem Holotank Informationen, verglich sie mit den Empfehlungen des Computers und schlug zurück.
    In der Einsatzzentrale herrschte reger Betrieb, aber alle Operationen waren sorgfältig organisiert. Der ursprüngliche Freudentaumel nach den drei Abschüssen in schneller Folge hatte sich gelegt und ruhiger Entschlossenheit Platz gemacht.
    Die Gesichter rings um Chien-Chu wirkten, obwohl von ihren Plastikdruckanzügen verzerrt, ruhig, so als hätten sie dem Tod ins Auge gesehen und sich mit ihm geeinigt.
    Dies war die erste Schlacht, an der Chien-Chu je beteiligt gewesen war, und er beobachtete nicht nur diejenigen, die mit ihm in der Einsatzzentrale tätig waren, sondern auch sich selbst mit Interesse und fragte sich, wie er reagieren würde. Ja, er hatte Angst, eine unter den vorliegenden Umständen durchaus logische Gefühlsregung, aber nicht in dem Maße, wie er das befürchtet hatte. Nicht in dem Maße, dass er sich die Hosen nass gemacht, wirres Zeug geplappert oder versucht hätte, in einem Rettungsboot zu entkommen. Und deshalb war er mit der ganzen Distanziertheit des nicht persönlich am Kampf Beteiligten durchaus imstande, die Schlacht mit Gefühlen zu beobachten, die beinahe an distanzierte Gelassenheit herankamen.
    Es war offenkundig, dass sie die Hudathaner überrascht hatten, und das war in Anbetracht der Stärke ihrer Flotte auch gut so. Inzwischen hatten sich die Kampfhandlungen zu einer Anzahl separater Scharmützel aufgelöst, einige mit fünf oder sechs Schiffen, andere nur mit zwei, und überall wurde intensiv gekämpft.
    Sein eigenes Schiff, die Imperial, schlug sich mit zwei Kreuzern herum, die,
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