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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag
Autoren: William C. Dietz
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Befehls unnötig, da Gefangene keinen Zweck erfüllten und deshalb die Ausnahme und nicht etwa die Regel darstellten.
    Baldwin erteilte einen Befehl, der Transporter setzte sich ruckartig in Bewegung und die Marschkolonne rückte vor. An der Stelle, wo eisig kaltes Wasser aus dem Canon floss und sich in den Fluss ergoss, der in Mäandern durch das Tal zog, machte er Halt. Die Sonne war zum Horizont heruntergesunken, und der Canon war finster wie das Maul eines Fabeltiers. Spionaugen drangen in die Dunkelheit ein und verschwanden schnell. Zwei Dolche mit je zwölf Soldaten lösten sich von der Haupttruppe und nahmen die Verfolgung auf.
    Baldwin wartete fünf Minuten und wollte gerade weiterziehen, als zwei Explosionen den Boden unter seinen Füßen beben ließen. Säulen aus aufgewirbeltem Sand und Steinen schossen wie Springbrunnen in die Höhe, ein
    Spionauge prallte von seiner Brust ab und eine Lawine aus Felsgestein riegelte den Canon ab.
    Im Bruchteil einer Sekunde war Baldwins Einheit um etwa acht Prozent kleiner geworden. Für ihn stand außer Zweifel, dass die Explosionen Teil eines sorgfältig überlegten Plans waren und die Patrouille ausgelöscht werden würde. Das gedämpfte Wumm-Wumm-Wumm eines schweren Maschinengewehrs bestätigte seine Vermutung. Er hatte nur Sekunden Zeit, um ihre Verteidigung zu organisieren, und nutzte sie nach bestem Können.
    »Sie werden aus dem Norden angreifen! Nach rechts wenden! In Bewegung bleiben, aber die Soldaten absetzen!«
    Seine Befehle waren erst zur Hälfte ausgeführt, als Booly seinen Truppen den Angriff befahl. Zuerst kamen die Quads; das Wasser strömte in breiten Kaskaden von ihren gepanzerten Rückenpartien, als sie vom Flussboden aufstiegen und eine Salve Boden-Boden-Raketen absetzten. Der Abstand betrug nur einen Kilometer, und deshalb traf beinahe jedes Projektil sein Ziel. Die Hudathaner verloren in den ersten dreißig Sekunden des Gefechts neun Fahrzeuge. Flammen schossen durch offene Luken nach oben, Türme flogen durch die Luft, und Soldaten tanzten in Kokons aus Feuer.
    Gunner kam brüllend aus dem Fluss geschossen, feuerte seine Energiekanone ab und griff die Hudathaner an.
    »Hier bin ich! Erschießt mich! Tötet mich! Jagt mich in die Luft! Kommt doch, ihr Dreckskerle, ihr könnt es, ihr könnt.«
    Der hudathanische Raketenwerfer war dafür gebaut, Panzer zu vernichten. Drei Wärme suchende Raketen trafen Gunner vorne, rissen Löcher in seine Panzerung und detonierten in seiner Ladebucht.
    Er verspürte einen Augenblick lang Wärme, dann Schmerz und zuletzt völlige Befreiung. Dunkelheit legte sich über ihn, gefolgt von Licht und der Familie, die er so lange nicht mehr gesehen hatte.
    Baldwin sah den Quad explodieren, hörte sich schreien: »Feuer! Feuer! Feuer!« und spürte den Schützenpanzer schaukeln, als die Auto-Kanonen abwechselnd feuerten. Er blickte nach links und rechts. Seine Fahrzeuge - zumindest das, was von ihnen übrig geblieben war -, wichen in der Dunkelheit Felsbrocken aus und feuerten auf alles, was warm war.
    Orangerote Leuchtspurkugeln zogen über ihm vorbei. Explosionen warfen Soldaten in die Luft. Strahlen aus kohärenter Energie zischten hin und her. Ein Quad taumelte, stürzte, fuhr aber fort zu feuern. Leuchtraketen detonierten, machten die Nacht zum Tag und fielen mit träger Langsamkeit aus dem Himmel.
    Dann tauchte neue Gefahr auf, als Cyborgs in Menschenform sich aus ihren verschiedenen Verstecken erhoben, die Arme wie Schlafwandler ausstreckten und das Feuer eröffneten. Etwas traf den Schützenpanzer mit lautem Knall. Er schwankte zur Seite, rollte aber weiter. Heißes Metall berührte Baldwins Wange, und das Blut rann ihm den Hals hinunter. Der ganze Hass, die ganze Wut entlud sich in ihm, und etwas wie Wahnsinn packte ihn. Der Kriegsschrei, den er ausstieß, bestand zu gleichen Teilen aus Freude und Schmerz.
    Booly ritt auf einem Cyborg namens Rogers. Villain befand sich zu seiner Rechten, Salazar zur Linken. Sie rückten gemeinsam vor, wie Riesen aus einem Kindermärchen, stiegen über Felsbrocken, als wären sie überhaupt nicht da. Die Cyborgs feuerten ihre Lenkwaffen, Maschinengewehre und Energiekanonen ab und verfehlten nur selten ihr Ziel. Fahrzeuge explodierten, Waffen wurden vernichtet und Hudathaner starben.
    Booly sah, dass die Quads eine Anzahl Löcher in die hudathanische Front gerissen, dabei aber kleine Grüppchen von Soldaten und Fahrzeugen hinter sich gelassen hatten. Weitere Aliens waren nach vorne
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