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Der Amerikaner - The American

Der Amerikaner - The American

Titel: Der Amerikaner - The American
Autoren: Andrew Britton
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seine Nummer bei der CIA kannte, aber zuerst wollte er die Fakten hören. Er kannte nur eine Person, die in Maine wohnte. Mein Gott, Ryan … »Was haben Sie mir mitzuteilen, Sheriff?«
    »Ich bin in der Village Creek Road, Nummer 1334. Bei uns ging ein Notruf ein, wir sind seit zwanzig Minuten vor Ort. Wir haben hier eine junge Frau gefunden, tot, und einen Mann in kritischem Zustand. Die Frau wurde als Katherine Leah Donovan identifiziert, vierundzwanzig Jahre. Sie hat in Orono studiert. In der Brieftasche des Verletzten haben wir Papiere gefunden, die auf den Namen Ryan Thomas Kealey ausgestellt sind … Sagt Ihnen das etwas?«

    Harper schloss die Augen. »Ja«, stieß er nach einer langen Pause mühsam hervor.
    Der Sheriff schien darauf zu warten, dass Harper weitersprach. »Wir versuchen immer noch herauszufinden, was passiert ist«, sagte er schließlich. »Es sieht so aus, als wäre noch eine dritte Person hier gewesen …«
    Jonathan Harper hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wer diese dritte Person gewesen war. »Wie ist Kealeys Gesundheitszustand, Sheriff?«
    »Nicht besonders gut, Sir.« Eine längere Pause. »Gar nicht gut. Er hat lange draußen gelegen und ist schwer verletzt - ein gebrochener Fußknöchel, mehrere gebrochene Rippen, eine Schusswunde in der rechten Seite. Die Kugel ist noch nicht draußen, scheint aber keinen ernsthaften Schaden angerichtet zu haben. Das ist die gute Nachricht. Aber seine Körpertemperatur betrug nur noch dreiunddreißig Grad, als wir ihn ins Haus gebracht haben. Ein ernster Fall von Hypothermie. Sie denken, dass er durchkommen wird, aber es könnte eng werden.«
    »Was ist mit der Frau? Sind Sie sicher, dass sie …«
    »Sie wurde vor zwanzig Minuten für tot erklärt, Mr Harper.«
    »Einen Augenblick.« Harper ließ den Hörer sinken und nahm sich einen Moment Zeit, um sich zu sammeln. Auf die erschrockenen Fragen seiner Frau ging er nicht ein. Er bedeutete ihr, still zu sein, und hob wieder den Hörer ans Ohr. »Wie sehen Sie die Sache, Sheriff? Irgendeine Idee?«
    »Wir sind noch nicht so lange hier, Sir, aber … Ich denke, die dritte Person hat die Frau und wahrscheinlich auch Kealey angegriffen. Sie hat Miss Donovan in der Küche ermordet, und Ihren Mann haben wir auf einer Lichtung gefunden, etwa sechzig Meter hinter dem Haus. Es gibt Anzeichen für einen Kampf.«
    »Woher wussten Sie, dass er mein Mann ist?«, fragte Harper.
    »Eine von Miss Donovans Freundinnen hat ihre Leiche gefunden und die Notrufnummer gewählt. Weil sie unter Schock stand, musste sie mit Kealey ins Krankenhaus gebracht werden, aber als wir hier eintrafen, war sie noch halbwegs ansprechbar. Irgendwoher kannte sie Ihren Namen, und vor der Tür steht ein Auto, dessen Kennzeichen mir aufgefallen ist. Ich kenne mich da ein bisschen aus. Also habe ich mir gedacht, es wäre sinnvoll, zumindest zu versuchen, Sie zu erreichen.«
    »Sie haben richtig gehandelt, Sheriff. Irgendwelche Spuren von der dritten Person?«
    »Nichts. Sie haben Kealey mit Heizkissen und Decken aufgewärmt, um ein paar Informationen aus ihm herauszuholen. Viel hat er nicht gesagt, aber wenn ich es richtig verstanden habe, ist der andere Mann über Bord gegangen …«
    »Was soll das heißen?«
    »Dass er von der Klippe ins Meer gestürzt ist, Sir.«
    Harper schlug mit der linken Hand gegen seine Schläfe und dachte nach. Kealey war erst vor einem Jahr in das Haus gezogen, und da er ihn nie besucht hatte, stand ihm kein Bild vor Augen. »Was wollen Sie damit sagen, Sheriff?«
    »Dass er tot ist.« Tynes räusperte sich. »Definitiv.«
    »Warum sind Sie so sicher?«
    »Der Abgrund ist über fünfzig Meter tief. Wenn man aus dieser Höhe abstürzt, ist das Wasser hart wie Beton.«
    »Hoffentlich haben Sie Recht«, sagte Harper nach einer längeren Pause. »Ich hoffe es wirklich.«
    Tynes spürte, dass er nicht überzeugt war. »Wenn man nicht genau im richtigen Winkel aufprallt, reißen die gebrochenen Rippen die inneren Organe in Fetzen. Und selbst wenn man den Aufprall überlebt, wird man so weit in die Tiefe gezogen, dass man schon ertrunken ist, bevor der Auftrieb einsetzt. Oder man
ist so schwer verletzt, dass man nicht mehr an Land kommt. Gewöhnlich werden die Leute durch die Strömung aufs Meer hinausgezogen, aber ich habe einige der wenigen Leichen gesehen, die an Land gespült wurden. Glauben Sie’s mir, ein schöner Anblick ist das nicht.«
    Harper atmete tief durch. »Okay, Sheriff. Das reicht mir fürs
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