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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer
Autoren: Steve Mosby
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Aparat.«.
    »Hallo, Detective Nelson.« Die Stimme der Frau war entspannt und herzlich, und sie klang ein wenig amüsiert. »Hier ist Eileen. Ich glaube, ich habe noch nie mit Ihnen gesprochen. Sie müssen der neue Diener meines Mannes sein?«
    Sie lachte nicht direkt, sprach aber die letzten Worte so aus, dass ich merkte, es war ihr nicht ernst damit. Ich lächelte.
    »Genau das steht auf meiner neuen Karte.«
    Diesmal lachte sie.
    »Das glaube ich gern. Ist mein Mann da?«.
    »Nein, tut mir leid. Er ist nicht hier.« Ich sah mich im Büro um, als könne er irgendwo auftauchen. »Niemand ist da.«.
    »Überhaupt niemand?«.
    »Nur ich.«.
    »Heute ist Ihr erster Tag, nicht wahr?«.
    »Ja.«.
    »Das dachte ich mir. John hat mir von Ihnen erzählt. Er hat gesagt, er sei sehr beeindruckt von Ihrem Lebenslauf und würde sich darauf freuen, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«.
    »Tatsächlich?«.
    »Ja.« Ihr schien nicht klar zu sein, dass sie mir gerade etwas Erstaunliches mitgeteilt hatte, doch sie fügte hinzu: »Ich sage Ihnen das, weil er es bestimmt nicht tun wird. Wie ist es bis jetzt gelaufen?«.
    »Nicht gut.« Ich ließ mich auf Mercers Platz sinken. »Ich bin zu spät gekommen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht einmal, wo die anderen im Augenblick sind.«
    »Das wäre meine nächste Frage gewesen.«.
    »Tut mir leid.«.
    »Ach nein, nein, das braucht Ihnen nicht leid zu tun. Sie Armer. Ich bin sicher, sie werden Verständnis dafür haben. Auf den Straßen herrscht ja im Moment Chaos. Am Wochenende hat sich mein Mann verfahren, also lassen Sie sich von ihm nicht die Laune verderben.«.
    »Okay.«.
    »Sie sind neu in der Stadt, nehme ich an?«.
    »Ja«, sagte ich. »Ich bin vor zwei Tagen von der Küste hierhergezogen. Aber ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich zu spät gekommen bin.«.
    »Darf ich Sie Mark nennen?«.
    »Natürlich.«.
    »Wie alt sind Sie, Mark?«.
    »Achtundzwanzig.«.
    »So jung. Ich sag Ihnen was, Mark. Sie klingen sehr nett, und ich weiß, wie einschüchternd mein Mann wirken kann. Jedenfalls auf andere Leute. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wenn Sie mir einen Gefallen tun, sorge ich dafür, dass John pfleglich mit Ihnen umgeht. Er hört auf mich.«.
    »Das ist nett von Ihnen«, sagte ich. »Aber ich tue Ihnen den Gefallen auch so.«.
    »Na ja, der Gefallen ist auch nicht schwierig. Richten Sie bitte meinem Mann aus, dass ich angerufen habe. Und sagen Sie ihm: ›Nicht vergessen.‹«.
    »Nicht vergessen«, wiederholte ich.
    »Genau. Es wird ihm nicht besonders gefallen, nehme ich an. Und fragen Sie ihn nicht, was es zu bedeuten hat.« Ihre Stimme wurde leiser, und sie flüsterte: »Damit verärgern Sie ihn nur.«.
    »Ich denke, das werde ich schaffen.«
    »Das ist gut …«
    Ein anderes schrilles Geräusch unterbrach uns. Ich drehte mich mit dem Stuhl um und sah zu meinem Schreibtisch hinüber. Mein Telefon blinkte.
    »Äh …«
    Mercers Frau rettete mich aus der Verlegenheit.
    »Das ist bestimmt einer von der Clique, Mark. Sie müssen auflegen.«.
    »Das hoffe ich.«.
    »Denken Sie an die Nachricht, und einen schönen Tag noch. Wir sprechen uns bestimmt bald mal wieder.«.
    »Okay. Machen Sie’s gut.«
    »Sie auch.«
    Ich legte auf, hastete zu meinem Schreibtisch und dachte dabei Nicht vergessen, nicht vergessen. Wenn ich nicht daran dachte, ihm das auszurichten, würde mich diese Ironie des Schicksals umbringen, bevor Mercer es tat.
    »Detective Mark Nelson.«.
    »Mark? Pete hier.«
    Detective Pete Dwyer war Mercers Stellvertreter. Beim Vorstellungsgespräch hatte er die meisten Fragen gestellt und wegen des vielen Papierkrams die ganze Zeit ein wenig verwirrt und verdrossen ausgesehen. Er war ein freundlicher Bär von einem Mann, der ständig entweder die Stirn runzelte oder es zumindest in Erwägung zog, doch er hatte sein Bestes getan, um mir die Befangenheit zu nehmen, und ich war ihm im Stillen dafür dankbar gewesen.
    »Hi, Pete. Ich bin …«.
    »Machen Sie sich keine Gedanken. Wir brauchen Sie hier draußen. Haben Sie was zu schreiben?«.
    »Mhm.«
    Er erklärte kurz die Situation. Wir hatten eine Leiche in einem Vorort. Verdächtige Umstände. Simon Duncan, der Experte für Rechtsmedizin in Mercers Team, war im Moment mit der Spurensicherung an der Arbeit, deshalb war man bei der offiziellen Beurteilung noch zurückhaltend, doch es handelte sich fast sicher um Mord. Sie brauchten mich, um die Befragung der Nachbarn anzuleiern – wahrscheinlich schon vor einer halben
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