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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder
Autoren: Ann Granger
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stimmt’s?«
    »Zugegeben, Susie. Ich kann es wirklich nicht, so gerne ich es würde. Das Urteil des Coroners lautet auf Tod durch Unfall. Belassen wir es dabei. Was auch immer tatsächlich passiert ist, Lisa war verantwortlich dafür, dass Ivo in den Fluss gefallen ist. Und Allerton wird jedes Mal daran denken, wenn er sie ansieht. Vielleicht, ganz vielleicht, fängt er irgendwann an zu überlegen.«
    »Bestimmt nicht genug, um sich deswegen zu sorgen«, sagte Susie und deutete mit der fleckigen Gewebebandrolle auf mich. »Wenn deine Freundin Beryl richtig liegt, dann ist Mickey bis über beide Ohren in dieses Mädchen verliebt. Niemand möchte böse Dinge von jemandem glauben, den er liebt, richtig? Man unterdrückt es, selbst wenn die Beweise eindeutig sind. Sieh dir meinen verstorbenen Mann Rennie an. Er war alles andere als perfekt.«
    »Nein«, sagte ich taktlos. Rennie Duke war ein verschlagener kleiner Ganove gewesen, jedenfalls meiner Meinung nach.
    »Er hatte auch seine guten Seiten«, sagte Susie. »Und ich habe den kleinen Mistkerl geliebt, okay? Deswegen habe ich die Augen vor seinen schlechten Seiten verschlossen.«
    »Was meinst du, Susie?«, fragte ich. »Was für ein Leben wird Lisa an der Seite von Mickey Allerton führen?«
    »Ich weiß nicht, warum du meinst, dass es so schlimm sein wird«, erwiderte Susie forsch. »Ich wünschte, ich würde einen Kerl finden, der mir Designerklamotten bezahlt und mich mit in den Süden nimmt, um in einer Luxusvilla zu leben! Meine Güte, Fran, welche Ansprüche stellst du an das Leben?«
    »Freiheit!«, erwiderte ich prompt.
    »Freiheit wozu? Zu hungern? Oder ein Almosen zu verdienen, indem man sich von einem Köter mit Zähnen wie ein Krokodil jagen lässt?« Susie schnürte ihre Turnschuhe zu und erhob sich, um prüfend ihr Gewicht auf die verletzten Zehen zu verlagern. »Hast du eigentlich noch mal darüber nachgedacht, ob du nicht doch bei mir in der Agentur einsteigen möchtest?«
    »Du machst wohl Witze!«, sagte ich zu ihr. »Abgesehen davon habe ich beschlossen, mich nicht mehr für die Angelegenheiten anderer Leute zu interessieren. Das ist alles viel zu kompliziert.«
    »Hast du nicht«, widersprach sie mir. »Du bist vom Schnüfflervirus gepackt, genau wie ich. Es gibt bestimmt ein Dutzend Wege, sein Geld auf sicherere Weise zu verdienen. Ich weiß, diesmal hast du den Auftrag nicht freiwillig übernommen, sondern wurdest quasi gezwungen. Aber warte nur, beim nächsten Mal kriegst du einen Fall, bei dem du einfach nicht Nein sagen kannst.«
    »Das befürchtet Ganesh auch«, gestand ich.
    Ich erzählte Ganesh nicht, was Susie gesagt hatte, aber ich erzählte ihm, dass ich Allerton und Lisa in The Strand gesehen hatte.
    »Es ist nicht so, dass ich Mitleid mit ihr habe«, sagte ich. »Sie hat sich selbst in diese Lage gebracht, genau wie ich es dem armen Ned gesagt habe. Jetzt muss sie die Suppe auslöffeln. Außerdem lebt sie wie ein Vogel in einem goldenen Käfig.«
    Wir spazierten auf einer unserer Lieblingsrouten im Schatten der überhängenden Bäume am Regent’s Park Canal entlang. Bonnie, deren Pfoten inzwischen verheilt waren, sprang munter vor uns her. Ein vollbesetztes Touristenschiff tuckerte vorbei und schob eine Front von Wellen durch das grüne Wasser. In der Ferne hörte ich ein Tier im Zoo brüllen. Wir hatten jeder eine Dose Dr Pepper, die Ganesh aus dem Laden mitgebracht hatte, zusammen mit zwei Riegeln Mars. Hari war immer noch so außer sich vor Freude über Bonnies Rückkehr, dass er uns die Sachen überlassen hatte, ohne wie üblich zu lamentieren, dass er nie auf einen grünen Zweig kommen würde, wenn wir sämtliche Vorräte, ohne zu bezahlen, selbst verzehrten. Ganesh antwortete nicht auf meine Feststellung. Er hatte während des gesamten Spaziergangs geschwiegen.
    »Eigenartigerweise«, fuhr ich fort, unbeirrt durch den Mangel an Reaktion, »eigenartigerweise tut Mickey Allerton mir sogar ein wenig leid. Ich hätte nie gedacht, dass ich für diesen Mann Mitleid empfinden könnte. Lisa wird einen Weg finden, sich irgendwann aus seiner Kontrolle zu winden. Sie ist ziemlich einfallsreich, würde ich sagen. Er wird sie nach Spanien mitnehmen, und sie wird mit einem Flamencotänzer durchbrennen. Wie dem auch sei, ich bin überzeugt, dass es nicht Allertons Baby ist, und sobald es auf der Welt ist …«
    »Ich wünschte«, sagte Ganesh, indem er endlich sein Schweigen durchbrach, »ich wünschte, du würdest endlich diese Geschichte
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