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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman
Autoren: Sasha Wagstaff
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Gemälde zu benutzen? Gäste lieben so etwas, und ein bisschen Werbung hat noch niemandem geschadet.«
    Tristan hasste »Werbung«, aber Will fand, dass Gil Recht hatte. Tristans farbenfrohe Gemälde würden zusammen mit den von Gil vorgeschlagenen Farben hinreißend wirken. Einige der antiken Kamine verlangten geradezu nach einem Blickfang an der Wand darüber. Er beschloss, es mit Tristan zu diskutieren und auch eine Auswahl vorzuschlagen. So, wie er den Bruder kannte, würde der riesige Frauenakte mit erkennbaren Gesichtern aussuchen.
    »Ich habe nach diesem Auftrag zwei weitere Kommissionen in Upper Slaughter«, meinte Gil, als sie die große Eingangshalle durchquerten. Er bewunderte den Kristallleuchter an der Decke, der sicherlich ein flämisches Modell und mehrere tausend Pfund wert war. »Aber keine Sorge, ich habe meine Klienten schon vorgewarnt, dass ich erst zu haben bin, wenn dieser Auftrag hier abgeschlossen sein wird. Das sind auch Prominente, wissen Sie.«
    Will runzelte die Stirn. Er tat Gil vielleicht Unrecht, aber er gab sicherlich gerne mit seinen Kunden an.

    In diesem Moment erblickte Will seine Tante Henny, die sich mit einem Riesenkorb voller Blumenzwiebeln durch die Eingangstür mühte. Will trat zu ihr, um ihr zu helfen. Henny hatte ein warmes, freundliches Gesicht und einen sanften runden Körper unter der ausgeleierten Strickjacke und dem verschmutzten Overall. Sie schob sich das Haar, das so hell wie Jacks war, aus dem Gesicht und begrüßte Gil mit einem Lächeln auf den rosigen Wangen und erdverkrusteten Händen.
    Gil warf einen angeekelten Blick auf ihre Hand und tat, als wäre er von einem Foto an der Wand abgelenkt. »O mein Gott, ist das wirklich derjenige, an den ich denke?«
    Will betrachtete das Foto. Es war vermutlich aufgenommen worden, als er fünfzehn war: Er trug Rugbyshorts und hatte den Arm um einen dunkelhaarigen, grinsenden Mann gelegt, dessen schwarzer Eyeliner verschmiert war. Will erkannte, dass er Gil keineswegs Unrecht getan hatte, und nickte. »Ja, das ist Rufus Pemberton. Ein alter Schulfreund.«
    »Wie aufregend!« Gils Augen blitzten. »Ich habe gehört, dass er auf Appleton Manor heiraten wird. Darf man das Gerücht wirklich glauben?«
    Will schwieg, aber seine errötenden Wangen verrieten alles.
    Gil konnte sich kaum fassen. »Wie wunderbar! Und stimmt es auch, dass ein Filmteam unterwegs ist, um das Ganze aufzunehmen?« Dann klopfte er sich wissend an die Nase. »Oh, natürlich, genau. Nur damit Sie Bescheid wissen, ich finde es wunderbar, bei der Arbeit gefilmt zu werden.«
    Das habe ich mir gedacht, dachte Will gereizt. Gil sah ihn an, als stellte er sich schon eine Nahaufnahme vor. Für wen hielt er sich eigentlich? Für einen Fernsehstar? Hoffentlich hegte Gil nicht den heimlichen Ehrgeiz, eine eigene Hausverschönerungsshow im Fernsehen zu starten.
Wie würde er sich bloß aufführen, wenn die Prominenten Clemmie und Rufus erst hier waren?
    »Ich weiß nicht, ob Sie Zeit für die Aufnahmen haben werden, denn die Hälfte der Zimmer soll ja für das große Sommerfest fertig sein. Auch mit den Dachsuiten muss begonnen werden.«
    Gil erblasste leicht und sah ihn etwas verärgert an. »Sommerfest? Dachsuiten?«
    Will und Henny tauschten einen Blick aus. »Das stand alles in der Beschreibung, die ich Ihnen geschickt hatte. Das Sommerfest ist Ende August, und ich möchte dann die ersten Zimmer der Öffentlichkeit vorstellen. Die Dachsuiten befinden sich im Obergeschoss. Normalerweise wohnen dort meine Eltern, aber sie werden wie wir alle in die Cottages umziehen.«
    »Ich werde mich sofort darum kümmern«, rief Gil und rannte wie angeschossen aus der Tür.
    Henny sah Will an. »Tut mir leid, dass ich das mit Rufus verraten habe. Ich kann kaum glauben, was ich damit angerichtet habe. Danke übrigens, dass ich die Hochzeit planen kann. Du wirst das bestimmt nicht bereuen.«
    Will schüttelte beruhigend den Kopf. »Das weiß ich doch genau. Keine Sorge, denn die Nachricht von der Hochzeit spricht sich schnellstens herum. Mich beunruhigt nur, dass Gil hier nur seine eigene Fernsehkarriere im Sinn hat, statt für uns zu arbeiten. Seine Verlobte Sophie ist übrigens auch heute eingetroffen.«
    Ihre Blicke trafen sich eine Sekunde lang.
    Henny überlegte. »Sie ist wahrscheinlich etwas anderes. Was meinst du?«
    »Genau. He, wir reden später darüber. Ich muss jetzt Claudette anrufen.« Er zog sein Handy aus der Tasche und tippte die Nummer seiner Verlobten ein. Er
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