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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman
Autoren: Sasha Wagstaff
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Katze, die träge in die Nachmittagsonne blinzelte. Das B & B war klein, sah aber mit dem weißen Holzzaun und dem Strohdach gemütlich aus. Tessa stieg der aufreizende Duft von altmodischem Mittagessen in die Nase. Bald hatte sie einen Parkplatz gefunden.
    Betrachten wir es positiv , ermahnte sie sich streng. Klar, ihr Herz hatte einen Knacks abbekommen … okay, einen ziemlichen Knacks. Und ihr Selbstbewusstsein war kaum noch wiederzuerkennen. Aber das hübsche Dörfchen Appleton war für sie nun das perfekte Versteck. Sie konnte
hier ihre Wunden lecken, über Adam hinwegkommen und, was noch wichtiger war, gleichzeitig ihrer Karriere einen gesunden und nötigen Auftrieb geben. Sie parkte neben einem auffälligen schwarzen Porsche 911 in der Ecke und verzog angewidert die Nase. Der gehörte wohl dem Regisseur, von dem sie schon viel gehört hatte – Jean Baptiste. Jilly zufolge hatte er so ziemlich mit allen geschlafen, mit denen er gearbeitet hatte, und war ein wandelndes Gesundheitsrisiko.
    Mit geschürzten Lippen schwang Tessa den leicht angekratzten Vuitton-Koffer aus dem Wagen. Was sie betraf, gab es momentan keine Männer, daher hielt Jean Baptiste sich besser zurück. Sonst würden ihm seine Genitalien unverhofft um den Hals hängen.
    Sie richtete sich auf, ignorierte ihr wundes Herz und betrat grimmig entschlossen die kleine Frühstückspension. Nichts – und sicherlich kein Mann – würde sie davon abhalten, diese Reportage zu einem phänomenalen Erfolg zu machen.
    »Nochmal danke … ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass Sie das in dieser Rekordzeit geschafft haben.«
    Will Forbes-Henry schüttelte dem Bauleiter dankbar die Hand und winkte dem Trupp staubverkrusteter Handwerker zu, die ihre Lieferwagen bestiegen. Die Renovierung des Familiensitzes und die Verwandlung in ein schniekes Boutique-Hotel war keine Kleinigkeit gewesen. Und das ausgeklügelte Heizsystem, die Klempner- und jede Menge Verputzarbeiten waren nur der Anfang. Jeder Quadratzentimeter des Hauses würde von dem Top-Designer Gil Anderson überarbeitet werden.
    Will wusste, dass es ein Risiko war, den Trend auszunutzen, der die Cotswolds bei Promis wie Kate Winslett und
Kate Moss in Mode gebracht hatte, insbesondere, da das spektakuläre Herrenhaus in Upper Slaughter nur ein paar Meilen weit entfernt lag. Aber als er sich umdrehte und sein Familienanwesen betrachtete, wusste er, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Appleton Manor war ein großartiges, weitläufiges Gebäude aus dem traditionellen honigfarbenen Cotswold-Stein, umgeben von einer der beeindruckendsten Gartenlandschaften der Gegend. Das alte Schlösschen schrie geradezu danach, zu seiner vollen Schönheit renoviert und geschätzt zu werden, aber nicht jeder in seiner Familie teilte diese Meinung.
    Will schritt rasch ins Haus und griff dabei nach der Post, um sich in dem sonnigen Salon auf der anderen Hausseite niederzulassen. Dabei konnte er seine Eltern in fünfzig Metern Entfernung hören, die sich wie Kleinkinder zankten.
    »Findest du wirklich, dass diese Sache mit dem Hotel eine gute Idee ist?« Caro sah Jack entrüstet an und zog dann hektisch an ihrer Zigarette. »Bald werden jede Menge Proleten durch unser Haus laufen!« Sie war starr vor Wut. Ihr yogatrainierter Körper war ebenso steif wie der Korbstuhl, in dem sie saß.
    Jack war noch schwer angesäuselt von seinem Lunch im nahen Pub. Er zuckte bloß die Achseln und rührte zittrig mit einem ziemlich schlaffen Selleriestängel in seiner großen Bloody Mary. Genau wie er hatte dieser bessere Tage gesehen. »Das könnte doch Spaß machen«, bemerkte er nachsichtig. »Wir könnten so tun wie die beiden in der Fernsehserie Fawlty Towers .«
    Caro sah ihn beleidígt an. »Sprich bitte für dich. Ich könnte niemals so heruntergekommen aussehen, selbst wenn ich mir Mühe gäbe.«
    Darüber musste Jack herzlich lachen. Dann torkelte er
auf der Suche nach Wodka zum Sideboard mit den Getränken.
    »Mutter, versuch doch bitte mal, nicht immer so versnobt zu reagieren«, meinte Will beim Eintreten seufzend. Er riss einen Briefumschlag auf. Trotz all ihrer Fehler betete Will seine Mutter an, doch manchmal konnte sie selbst einen Heiligen bis aufs Blut reizen.
    »Liebling, da bist du ja endlich!« Caro blickte ihren Ältesten liebevoll an und erhob sich aus ihrem Sessel. Will sah mit seiner gebräunten Haut und seinem kräftigen Körperbau aus wie ein Rugby-Profi, aber als er sie mit seinen
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