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Den schnapp ich mir Roman

Den schnapp ich mir Roman

Titel: Den schnapp ich mir Roman
Autoren: Sasha Wagstaff
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tizianroten Locken entsprach nicht gerade seiner Vorstellung von Perfektion – doch sie war weiblichen Geschlechts, und sie war zu haben. Für seine Fantasien reichte das für den Augenblick.
    »Ich frage mich, ob du Tessa anmachen kannst.« Freddie kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und sah dem Rauch nach, der sich von seinem Joint in die Luft kräuselte.
    India schüttelte sich das rotblonde Haar aus dem Gesicht. »Solltet ihr beiden euch nicht auf eure Prüfungen konzentrieren?«
    Freddie sah sie ungerührt an. Er war ebenso wenig akademisch veranlagt wie India, aber sein Vater hatte gute Verbindungen, daher ließen ihn die verschiedenen Schulexamen völlig kalt. Bisher hatte er keine Minute mit Büffeln zugebracht.
    »Wichtiger ist, dass Tessa doppelt so alt ist wie ihr«, schnaubte Milly.

    »Ja, aber ich sehe sehr gut aus«, gab Freddie knallhart zurück. »Und sie ist auch nur ein Mensch.« Dann schüttelten er und David sich vor Lachen.
    Milly wurde übel. Traf es denn nicht zu, dass Frauen in den Dreißigern attraktive Jungen wie David anziehend fanden? Er wirkte älter als seine achtzehn Jahre und dachte an nichts anderes als an Sex.
    Milly ließ die nackten Füße gegen die Mauer baumeln und entwickelte einen Plan. Sie konnte Tessa mit jemandem verkuppeln – das würde schon reichen. Da war doch Will, der unglaublich gut und sehr männlich aussah … o nein, das ging nicht, denn er war ja völlig von seiner Verlobten Claudette hingerissen. Dann eben Tristan. Milly lächelte. Das war perfekt. Tristan hatte momentan keine Freundin und verliebte sich in jedes hübsche Gesicht, das ihm begegnete. Na ja, er hatte in puncto Frauen nicht den allerbesten Geschmack, wo die eine sich in Luft aufgelöst und eine andere gedroht hatte, aus seinem treuen Labrador Austin Gulasch zu machen, als Tristan sich von ihr trennte. Aber sicher schaffte selbst er es nicht, eine Beziehung mit der überaus attraktiven Fernsehpersönlichkeit zu verderben?
    Bei dem Gedanken ging es Milly gleich besser. Sie zog den Joint aus Freddies langen Fingern und saugte an dem Ende, das seine Lippen gerade eben noch im Mund gehalten hatten. Dann seufzte sie glücklich. Das war immerhin besser als nichts …
    Derweil wurde Tessa in ihrer Frühstückspension gerade herzlich von Joe, dem Kameramann, und Susie, der Maskenbildnerin, begrüßt, mit denen sie schon früher zusammengearbeitet hatte. Unter Lachen und Geplauder begrüßte sie der Rest des Teams. Sie schob sich durch das Gedrängel in der Kneipe, verteilte dabei Küsschen und
schüttelte Hände und wollte gerade einen steifen Drink bestellen, als ein dunkelhaariger Mann ihr mit eleganter Geste ein großes Glas Rotwein reichte.
    Gleichzeitig streckte er ihr seine andere Hand entgegen: »Jean Baptiste … für meine Freunde bin ich JB.« Seine sexy dunklen Augen glänzten auf, als er sie gleichzeitig mit seinem Piratenlächeln angrinste. Er hatte einen schamlos französischen Akzent, drückte ihr kurz die Hand und stand dann höflich auf, damit sie sich setzen konnte, ehe er selbst seinen Platz wieder einnahm.
    »Sie’aben also schon früher solche Reportagen gemacht, Tessa?« Er roch nach Zigarettenrauch und Eau de Cologne und gab sich so blasiert selbstbewusst, wie es nur ein wahrhaft erfolgreicher Verführer vermag. Er galt als ein Mann mit unersättlichem sexuellem Appetit – und das sah man gleich an seinen schwerlidrigen Augen, dem sinnlichen Mund und dem vorgeschobenen Becken.
    »Ja, mehrmals«, log Tessa leichthin.
    »Ich’abe viele gemacht«, verkündete er mit ziemlicher Arroganz. »Ich zeige Ihnen alle Tricks. Ja, okay?«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen.« Tessa sah JB direkt an und versuchte, sich nicht in seine trägen Augen zu versenken. Ungerührt ließ sie den Blick über seinen Körper gleiten. Sie bemerkte das eng anliegende rote Hemd und die dunklen, tief sitzenden Jeans. Er war schlank wie ein Windhund, vielleicht nicht der allergrößte, aber was ihm an Statur fehlte, macht er mit seinem Charisma durchaus wett.
    »Normalerweise mache ich solche Dinge nicht«, bemerkte er unvermittelt. »Sie wissen vermutlich, dass ich in meinem Land für – wie’eißt es – großes Cinema bekannt bin.«
    Tessa zuckte die Achseln und dachte belustigt, dass er sich für bekannter hielt, als er tatsächlich war. JB war eher
für seine Launen und seine Melancholie bekannt und auch dafür, dass er andere gern herumkommandierte.
    »In meiner Familie ist gerade jemand gestorben
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